Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2065 enthalten. Ende 1926 erwarb die Ges. in der Gemarkung Döbern bei Bitterfeld Kohlen- abbaugerechtigkeiten von Tagebaufeldern in Grösse von zunächst 875 Morgen, die 1928 auf ca. 1200 Morgen vergrössert wurden. Das unverritzte Tiefbaufeld Werbelin wurde März 1928 zum Buchwert verkauft, da ein Aufschluss für die Ges. in absehbarer Zeit nicht in Frage kam. Die Ges. besitzt u. betreibt die Braunkohlengrube „Greppin“ bei Greppin. Der Abbau der Kohlenfelder Greppin u. Wolfen wird zum Herbst 1930 beendet sein. Die Ausbeutung erfolgt durch Tagebau. Die Bewegung des Abraums erfolgt in eig. Betriebe mit eig. maschinellen Hilfsmitteln. An diesen stehen zur Verfüg.: 4 elektr. betriebene Bagger, ferner 8 Dampflokomotiven von rund 1400 PS, über 100 Abraum-Kippwagen u. etwa 8 km Gleisanlagen. Die Brikettfabrik, die mit der Rohkohlenförderung durch eine Bandförderanlage verbunden ist, arbeitet mit 6 Pressen, 6 Dampftelleröfen, einem Röhren- trockenapparat u. 6 Dampfkesseln. Die erforderliche elektr. Kraft wird von der Überland- zentrale Bitterfeld bezogen, ausserdem besitzt die Ges. eine eigene elektr. Zentrale von 350 PS als Reserve. Zur Bedienung der Gleisanschlussanlagen für die eigenen Betriebe sind 2 Dampflokomotiven vorhanden. Den Werken gehören eigentümlich 23 Häuser mit 56 Wohnungen für Angestellte u. Arb., ferner 2 Kasernen mit 100 Betten. Zurzeit werden 185 Angest. u. Arb. beschäftigt. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 136 ha. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig an, Statistik: Kohlenfördef. 1922–1929: 7 111 111, 6 985 088, 6 902 375, 7 593 923 hl, 549 508, 564 974, 520 258, 509 014 t; Briketterzeug. 1 449 700, 1 491 750, 1 288 200, 1 205 250 Ztr., 59 172, 73 085, 85 125, 76 115 t. Kapital: RM. 2 000 000 in 3300 Aktien zu RM. 100 u. 3340 Aktien zu RM. 500. — Vorkriegskapital: M. 1 320 000. Urspr. M. 1 980 000, dann Zus. legung von 2: 1 ab 1./1. 1880. Lt. G.-V.-B. v. 20./3. 1890 Erhöh. um M. 330 000. Lt. G.-V. v. 30./11. 1921 erhöht um M. 1 500 000, 1922 um M. 3 180 000 auf M. 6 000 000. Lt. G.-V. v. 11./11. 1924 Umstell. von M. 6 000 000 auf RM. 2 000 000 in 3300 Aktien zu RM. 100 u. 3340 Aktien zu RM. 500. Grossaktionäre: Elektrowerke A.-G. in Berlin. Gründerrechte: Bei Kapitalerhöhungen besteht für die ersten Zeichner zur Hälfte ein Bezugsrecht al pari. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. Rückl. in Spez.-R.-F., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Ländereien 150 000, Kohlenfelder 1 071 000, Brikett- fabrik einschl. sämtl. Geb. 224 000, Grubenanlagen 5000, Abraumgeräte 170 000, Wohn- u. Wirtschafts-Gebäude 300 000, Utensil. u. Mobil. 1, elektr. Anl. 20 000, Anschlussbahn 43 000, Pferde, Wagen u. Automobile 3000, Tagebau der Gruben 40 000, Neuanlage 40 000, Material. 29 980, Fabrikate der Brikettfabrik 34 801, Beteil. 9240, Kassa 4025, Bankguth. u. Aussen- stände 441 710, (Bürgschaft 14 400). – Passiva: A.-K. 2 000 000, nicht abgehob. Div. 176, Restkaufgelder 326 464, R.-F. 156 348, Gläubiger 36 386, Gewinn 66 382, (Bürgschaft 14 400). Sa. RM. 2 585 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 117 040, Steuern 118 603, Betriebsausgaben 1 687 617, soziale Beiträge 116 785, Abschr. 236 809, Gewinn 66 382. – Kredit: Gewinn- vortrag 19 948, Rohergebnisse aus Kohlen u. Briketts 2 293 094, Zs. u. sonst. Einnahmen 30 196. Sa. RM. 2 343 238. Kurs: Ende 1913: 184 %; Ende 1925 –1929: 89, 161, 149, 112, 90 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913: 11 %; 1924–1929: 9, 10, 10, 10, 6, 3 %. Direktion: Bergwerksdir. Dipl.-Berging. G. Weinholz, Golpa. Prokurist: Dir. K. Haase. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Dir. Dr. G. Bolzani, Stellv. Dir. Dr. G. Rotzoll, Dir. Dr. A. Peucker, Rechtsanwalt Dr. R. Hilb, Bank-Dir. C. Mailaender, Gen.-Dir. Ernst Tietsche, Berlin; vom Betriebsrat: P. Richter. Zahlstelle: Darmstädter u. Nationalbank in Berlin W 8. Anhaltische Kohlenwerke in Halle a. S., Prinzenstrasse 16. Gegründet: 5./2. 1881; eingetr. 12./3. 1881. Sitz bis 1./7. 1884 in Berlin, dann bis 4./5. 1903 in Frose, seitdem in Halle a. S. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1906/07. – Die Ges. gehört zum Julius-Petschek-Konzern. Zweck der Ges. ist Erwerb., Ausbeut. u. Betrieb von Braunkohlenwerken, die Herstell. u. Verwert. von Erzeugnissen aus Braunkohlen sowie Erwerb, Einricht. u. Betrieb aller industriellen Anlagen u. Handelsgeschäfte, die sich an den Betrieb von Braunkohlenwerken anlehnen oder mit der Verarbeit. von Braunkohlen oder deren Produkten in Zus. hang stehen; die Ges. darf sich an gleichartigen oder verwandten Unternehm. beteiligen, sie pachten oder verpachten. Besitztum: Die Ges. besitzt und betreibt: A) 1. Die Abteil. Senftenberg (Niederlausitz), bestehend aus drei Anlagen. Die Ausbeut. erfolgt durch Tagebau; die Leistungsfähigkeit an Rohkohle beträgt im Jahre 1 400 000 t; für die Gewinnung sind 6 Kohlenbagger vorhanden. Der Abraum wird durch Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 130