2070 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Kapital: RM. 2 095 000 in 875 St.-Akt. u. 375 6 %ige Vorz.-Akt. zu RM. 100 sowie 1970 St.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 550 000, übern. v. den Gründ. zu 100 %. Erh. lt. G.-V. v. 25. 3. 1922 um M. 7 450 000 in 4450 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. à M. 1000, begeb. zu 150 % bzw. 100 %. Lt. G.-V. v. 22./9. 1924 Umstell. von M. 10 000 000 auf RM. 125 000. Lt. G.-V. v. 31./12. 1925 u. 28./7. 1927 Erhöh. um RM. 1 970 000 in 1970 St.-Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 6 St. in best. Fällen. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Anlagen 2 536 862, Fabrikate u. Material. 626 545, Kassa u. Wechsel 35 198, Debit. 229 115, Beteil. u. Wertp. 80 299, Hyp. 8747, Verlust (Vor- trag 468 834 abz. Gewinn 1928/29 6609) 462 224. – Passiva: A.-K. 2 095 000, Ern.-F. 43 941, Spez.-R.-F. 7019, Grundschuld u. Hyp. 1 381 926, Kredit. 451 105. Sa. RM. 3 978 993. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Werks-Unk. 1 233 060, Abschr. 134 619, Reingewinn 33 808 (davon Ern.-F. 26 385, Spez.-R.-F. 814, Vortrag 6609). Sa. RM. 1 401 488. – Kredit: Betriebsrohgewinn RM. 1 401 488. Dividenden: St.-Akt. 1923/24–1928/29: 0 %. – Vorz.-Akt. 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: A. F. Behrens, Reichenstein (Schles.); E. G. Fidyka, Hamburg. Aufsichtsrat: Dr. Wilh. Güttler, Blankenese; Bank-Dir. Dr. Alfred Herm. Buschkiel, Chemnitz; Alois Engel, Obernigk b. Breslau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg u. Breslau: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Bergbau-Actien-Gesellschaft Lothringen in Hannover, Theaterplatz 1. Gegründet: 30./1. 1857. Firma u. Sitz bis 10./12. 1920: Bergbau-A-G. Mark in Sölde, bis 20./2. 1923 Sitz in Gerthe i. W. Zweigniederlassungen Bochum u. Blankenburg a. H. Zweck: a) der Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter einem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, u. auf alle in denselben zu gewinnenden nutzbaren Mineralien u. Materialien sowie Erwerb von Bergwerkseigentum u. Beteilig. an bergbaulichen u. sonst. gleichartigen oder damit im Zusammenhang stehenden Unternehmungen; b) die Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien u. sonst. Materialien in rohem Zustande sowie durch Verarbeit. derselben für den Handel u. Verbrauch. Entwicklung: Zur Sicherung des Einflusses der Ges. sind 1923 die Gewerksch. Freie Vogel u. Unverhofft u. der Bergisch-Märkische Bergwerks- u. Hüttenverein einschl. der diesey angegliederten Werke mit der Ges. vereinigt worden. Den Gewerken u. Aktion. dieser beiden Unternehmen sind ihre Kuxe bzw. Aktien gegen Lothringen-Aktien umgetauscht worden. Im Jahre 1925 wurden die Mathildenhütte A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Bad Harzburg u. die Bergbau Aktiengesellschaft Präsident, die sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Herbeder Steinkohlenbergwerke besitzt, sowie die Gewerkschaft Ver. Schürbank & Char- lottenburg vollständig mit der Bergbau-A.-G. Lothringen verschmolzen. Aktienumtausch der A.-G. Präsident im Verh. 1: 1. Die dafür benötigten Lothringen-Aktien werden von Grossaktionären zur Verfüg. gestellt. Mit der Fusion gingen die noch bestehenden An- sprüche aus dem Kohlenlieferungsvertrag, den die alten Steinkohlenbergwerke Becker (jetzt Bergbau-A.-G. Präsident) mit der Schweiz geschlossen hatten, auf die Bergbau-A.-G. Lothringen über. Um die Selbstkosten herabzusetzen, musste die Ges. 1925 bemüht sein, die Förder. zu konzentrieren u. Schachtanl. mit weniger guten Verhältn. stillzulegen, dies führte im Juli bzw. April zur Stilleg. von Freie Vogel sowie zur Einstell. des Betriebes der Zechen Schürbank & Charlottenburg u. der Herbeder Steinkohlenbergwerke. Durch Zus. leg., Mechanisier. u. Rationalisier. ist der Betrieb wesentl. verbessert worden. Anfang 1927 wurden die Herbeder Steinkohlenbergwerke wieder in Betrieb genommen. 1929 Sanierung der Ges. (S. a. Kapital.) Besitztum: Die Gerechtsame umfassen 22 422 000 qm in den Kreisen Bochum u. Dortmund sowie 37 400 000 qm in den Kreisen Recklinghausen u. Borken; der Grundbesitz hat eine Grösse von 1359 ha = rd. 5400 Morgen mit 610 Häusern mit 2416 Beamten- u. Arbeiter- Wohnungen. Vorhanden sind: 8 Förderschächte u. 7 Wetterschächte, 105 000 PS Maschinen- kräfte. An Tagesanlagen: 6 Kohlenseparationen u. Wäschen. Kokereien mit insgesamt 400 Ofen. Teer- u. Ammoniakfabrik, Benzol-, Salpetersäurefabrik, Teerdestillationsanlage. Gefördert werden Fettkohlen. In Berlin wurde 1924 ein Bürohaus erworben. Im Harz besitzt die Ges. ausgedehnte Berechtsame auf Eisenerze, die zum Teil auf. geschlossen, zum Teil in der Aufschliess. begriffen sind, ferner auf Flussspat, im Siegerland u. im Schwarzwald Berechtsame auf Zink- u. Bleierze. An Anlagen sind vorhanden: 2 Eisenerzgruben bei Bad Harzburg, 1 Flussspatgrube bei Rottleberode, 1 Zink- u. Bleierz- Grube bei Kappel im Schwarzwald, Flotationsanlage in Letmathe. Die bei Bad Harzburg gewonnenen Eisenerze werden im eigenen Hüttenwerk (Mathildenhütte) verarbeitet: 3 Hoch- öfen mit Zementfabrik. In Blankenburg (Harz) u. Zorge besitzt die Ges. 1 Zentralheizungs- fabrik, Graugiessereien u. Maschinenfabrik. –— Ende 1929 beschäftigte die Ges. 10 500 Angest. u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. hat dauernde Beteil. bei nachstehenden Ges.: Gewerkschaft Graf Schwerin (51 %), Bergwerksges. Glückaufsegen (über Graf Schwerin 94 %), Eisen- u. Hüttenwerke A.-G. in Bochum rüher Maschinenbau A.-G. Elsass] (über 65 %), Hannoversche =―――