1 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2085 Mischke, Burg Lahneck; Otto Wolff, Bank-Dir. Franz Königs, Amsterdam; Bank-Dir. Dr. Wuppermann, Düsseldorf; Franz Krahé, Konsul v. Stein, Köln; Dr. H. Göring, Wiesbaden; Landgerichts-Dir. W. Richter, Neuwied; Geh. Reg.-Rat W. Ludovici, Düsseldorf; Dir. Carl Karcher, Saarbrücken. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Concordia Bergbau-Akt.-Ges. Oberhausen (Rhld.). (Börsenname der Vorkriegs-Obl.: Rombacher Hüttenwerk.) Gegründet: 4./7. 1888 in Koblenz; eingetr. 13./7. 1888. Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V. v. 29./11. 1890, dann lt. G.-V. v. 25./10. 1919 nach Koblenz zurückverlegt. Sitz nun- mehr lt. G.-V. v. 16./8. 1923 nach Hannover verlegt. Firma bis 10./12. 1926: Rombacher Hüttenwerke mit Sitz in Hannover. Zweck: 1. Betrieb des Bergbaues; 2. Erricht., Erwerb, Pacht. u. Verpacht., Veräusser. u. Betrieb von Unternehm. der Bergwerks-, Hütten- u. chem. Industrie; 3. Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien gewonnenen Erzeugnisse; 4. Erwerb u. Verwert. von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien; 5. Erwerb, Erricht., Pacht., Verpacht., Betrieb u. Veräusser. von Fabriken u. Anlagen, welche zur Erreich. der vorgedachten Zwecke dienen, oder deren Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Bezieh. steht, sowie Beteil. an solchen Unternehm., ferner Abschluss von Interessengemeinschaften; 6. die Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande. Entwicklung: Die Ges. hatte bis zum Jahre 1919 ihren Schwerpunkt in Lothringen, wo sie unter der Firma „Rombacher Hüttenwerke“ (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) aus- gedehnte Erzgruben, Stahl- u. Walzwerke betrieb. Sie verlor ihren lothringischen Besitz durch Enteignung seitens der französ. Behörden u. war nunmehr gezwungen, im Inland neue Stützpunkte zu suchen. Im Jahre 1920 übernahm sie das Steinkohlenbergwerk der Concordia Bergbau-Aktien-Ges., im Jahre 1921 die Westfälischen Stahlwerke in Bochum u. die Concordiahütte in Engers. Im gleichen Jahre wurde durch Aktienbesitz u. Interessen- gemeinschaftsvertrag die Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg angegliedert. Im Jahre 1923 kam die Mehrheit der Aktien der Howaldtwerke in Kiel in den Besitz der Rombacher Hüttenwerke. Die Ruhrbesetzung fügte der im Aufbau begriffenen Ges. einen schweren Schlag zu. Bei Eintritt der Stabilisierung der Mark befand sich die Ges. in ausgedehnten Bauprojekten, die nicht mehr zurückgestellt werden konnten, die andererseits durch die Entwickl. der Verhältnisse weit grössere Beträge verschlangen, als vorauszusehen war. Erhebl. Verluste bei den Howaldtwerken infolge Übernahme des Baues von Tankschiffen traten hinzu. Die Ges. geriet in finanzielle Schwierigkeiten, die im Oktober 1925 zu einem Stundungsabkommen mit den als Gläubiger beteiligten Banken führten. Im Laufe des Jahres 1926 wurden die Eisenwerke (Westfälische Stahlwerke, Concordiahütte u. Eisenhütte Holstein) an die Ver- einigte Stahlwerke A.-G. abgestossen; die Beziehungen zu den Howaldtwerken wurden unter erheblichen Opfern gelöst u. die finanziellen Verhältnisse der Ges. saniert. (Näheres darüber s. unter Abschnitt Kapital u. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Der Umstand, dass die Aktien der Ges. im Zusammenhang mit der Sanierung u. der Zusammenlegung des A.-K. zeitweise nicht notiert u. daher schwer verwertbar sein werden, hat Veranlassung gegeben. den Aktionären im Nov./Dez. 1926 folgendes Umtausch- angebot zu unterbreiten: Die der Kokswerke & Chemische Fabriken Akt.-Ges. nahestehende Industrie- und Treuhand-Bank G. m. b. H., Berlin NW. 40, Hindersinstr. 9, ist bereit, je nom. RM. 12 000 Rombacher St.-Akt. mit lauf. Gewinnanteilscheinen in nom. RM. 1200 St.-Akt. der Kokswerke & Chemische Fabriken Akt.-Ges. mit laufenden Gewinnanteilscheinen in börsenmässig lieferbaren Stücken umzutauschen. Besitztum: Die Ges. betreibt nunmehr zu Oberhausen (Rhld.) eine Steinkohlenzeche mit sechs Schächten. Die Gerechtsame umfasst 15 340 875 qm (15 Normalfelder). In zwei Kokereien wird die gewonnene Kohle zum Teil verkokt; neben dem Koks werden Ammoniak, Benzol, Teer u. sonstige Nebenprodukte gewonnen. Der Grundbesitz der Ges. hat eine Grösse von rd. 260 Hektar, in den Gemarkungen Oberhausen, Sterkrade u. Meiderich gelegen. Davon sind für Werksanlagen beansprucht 9096.12 a, von Wohnhäusern 4129.30 a; der Rest wird landwirtschaftlich genutzt. – Neben den erforderl. Verwaltungsgebäuden sind auf drei Zechenanlagen an Maschinen, Kesseln u. Generatoren zur Erzeugung von Kraft und Licht usw. insgesamt vorhanden: 7 Fördermasch., 4 Ventilatoren, 10 Luftkompressoren, 3 unter- u. oberirdische Wasserhaltungen, 9 Lokomotiven: 57 Kessel mit einer Heizfläche von 8634 qm, 5 Generatoren mit einer Leistung von 10 000 kW. —–— Die Ges. besitzt 496 Wohnhäuser u. 29 Wohnbaracken: die Zahl der Beamtenwohnungen beträgt 234, die der Arbeiterwohnungen 1585. – Die Belegschaft beläuft sich zurzeit auf 4442 Arbeiter u. 376 Beamte. Statistik: 1913 1926 9927 1928 1929 Kohlenförderung t 1 537 338 1544 962 1 478 324 1 449 529 1 465 434 Koksherstellung t 395 220 289 101 331 825 389 120 414 856 Rohteer . . t 15 293 8577 10 693 12 462 12 526 Ammoniak t 5 206 3392 4 388 5 076 5 410 ger. Benzole. t 2 212 1 733 2 396 2 788 2 950