2246 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 163 794, Abschr. 8589. – Kredit: Brutto- überschuss 171 889, Verlust 495. Sa. RM. 172 384. Dividenden: 1924–1929: 0 %. Direktion: Karl Baacke. Aufsichtsrat: Alfred Goldner, Magdeburg; Dir. Gustav Heibey, Rechtsanw. Roderich Huch, Braunschweig; Dir. Arthur Riemann, Johannes Pevestorff, Magdeburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Enzinger-Union-Werke Akt.-Ges. in Mannheim. Gegründet: 1897 durch Umwandl. der im Jahre 1879 gegründeten Firma L. A. Enzinger in Worms in die A.-G. „Filter- u. Brautechnische Maschinenfabrik A.-G. vorm. L. A. Enzinger, welche im Jahre 1918 ihre Firma in Enzinger-Werke A.-G. änderte. Durch Beschluss der beiderseit. G.-V. v. 21./10. 1924 erfolgte die Fusion mit der Union-Werke A.-G., Mannheim- Berlin, u. zwar in der Weise, dass das Vermögen der Unionwerke A.-G. als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. erworben wurde. (Umtausch der Aktien erfolgte in der Weise, dass gegen 10 Aktien der Unionwerke 9 Aktien der Enzinger-Werke gegeben wurden.) Die EUnion werke A.-G. ist im Jahre 1904 aus der Vereinigung der A.-G. vorm. Heinrich Gehrke & Comp. in Berlin, der Fabrik technischer Apparate Heinrich Stockheim in Mann- heim u. der Firma Otto Fromme in Frankf. a. M. hervorgegangen. Bis Dez. 1914 lautete die Firma: Unionwerke A.-G., Fabriken für Brauereieinricht. vorm. Heinrich Stockheim vorm. Otto Fromme vorm. Heinrich Gehrke & Comp. Auf Beschluss der G.-V. v. 21./10. 1924 wurde die Firma Enzinger- Werke in Enzinger-Union-Werke A.-G. geändert u. der Sitz von Worms nach Mannheim verlegt. Die Anlagen der Ges. in Breslau (Maschinenfabrik und Giesserei) wurden 1926 stillgelegt u. 1927 verkauft. Zweigniederlass. in Worms, Berlin SW 61 u. Wallau. Zweck: Betrieb von Maschinenfabriken jeder Art nebst allen damit in Verbindung stehenden Geschäftszweigen, insbes. die Fortführ, der früher unter der Firma L. A. Enzinger in Worms u. unter der Firma Unionwerke A.-G. Maschinenfabriken in Mannheim betriebenen Unternehmungen, welche hauptsächlich die Herstell. von Masch. für die Getränke-Industrie betrieben. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen, solche erwerben oder Interessengemeinschaften mit solchen eingehen. Die Ges. kann Zweigniederlass. im In- u. Auslande errichten. Besitztum: Die Ges. unterhält folgende Fabrikationsanlagen: I. Die Maschinen- fabrik in Mannheim mit einer Grundfläche von 26 390 qm, wovon 13 500 am bebaut sind. II. Die Filtermassefabrik in Wallau a. d. Lahn mit einer Grundfläche von 50 000 qm, wovon 3000 am bebaut sind. III. Die Maschinenfabrik, Metall- u. Eisengiesserei in Pfeddersheim bei Worms mit einer Grundfläche von 48 000 qm, wovon etwa 13 640 qm bebaut sind. I. Die Anlagen in Mannheim dienen hauptsächlich der Anfertig. von Brauereieinricht. u. dem Bau von Masch. u. Apparaten für Brauereien sowie der Erzeug. u. dem Handel von Apparaten u. Bedarfsartikeln für die Wein- u. die übrige Getränkeindustrie. Die Anlage in Mannheim umfasst an Gebäuden: Kessel- u. Maschinenhaus, Eisen- u. Armaturendreherei, Schlosser- werkstätten, Montagehallen sowie umfangreiche Magazine für Rohmaterial., Halb- u. Fertig- fabrikate, sowie für Holzvorräte. Der urspr. Gebäudebestand wurde ergänzt durch verschied. Neubauten. An Kraftanlagen verfügt die Mannheimer Anlage über 1 Sulzer-Einzylinder- Dampfmaschine von 125 PS, gekuppelt mit Dynamo 60 kW, 1 Transformatorenstation bzw. Anschlusszentrale des städt. Elektriz.-Werkes Mannheim für ca. 120 PS normal u. 42 Elektro- * motoren mit zus. 310 PS Nennleistung. II. Die Filtermassefabrikation ist in der von der Firma Otto Fromme eingebrachten Spezialfabrik in Wallau a. d. Lahn zus. gefasst mit Rücksicht auf die dortigen vorzüglichen Wasserverhältnisse u. eine zur Verfüg. stehende Wasserkraft, die eine Turbinenanlage als Kraftquelle speist. Die Fabrik Wallau wurde 1911/12 wesentlich erweitert u. durch neue Einricht. auf eine beträchtlich erhöhte Leistungsfähigkeit gebracht. In Wallau sind folgende Kraftanlagen vorhanden: 2 Zwei- flammrohr-Dampfkessel je 70 qm mit Zubehör für Trockenanlagen; 2 Francis-Turbinen von je 50 PS (bei voller Beaufschlag.) mit gekuppeltem Drehstrom-Generator, Schalt- anlage usw.; 1 Transformatorenanlage 120 kW 22 000/220 Volt mit Zubehör für An- 3 schluss an Überlandzentrale, sowie 1 Transformator 20 kW, 20 Elektromotoren mit 0 166 kW = 215 PS Nennleistung. III. Die Anlagen in Pfeddersheim bestehen aus Kessel- u. Maschinenhaus, Eisen-, Zinn- u. Messinggiessereien mit Zubehör, Modell-Schreinerei, Dreherei, Schlosserei. Spenglerei, Filtrierpapierfabrik, Magazinen, Ausstellungsräumen und umfangreichen Wirtschaftsgebäuden. Ausserdem sind 5 Beamten- und Arbeiter- * Doppelhäuser vorhanden. Zur Vergrösserung der Giessereien u. der Maschinenfabrik ist 9 ein umfangreicher Neubau mit moderner Einricht. errichtet worden, der im Jahre 1924 in Benutzung genommen worden ist. Zum Betriebe der maschin. Anlagen in Pfeddersheim dient eine Tandem-Dampfmasch. von 700 PS direkt gekuppelt mit Gleichstrom-Generator von 400 kW. Zwei Dampfmasch. von zus. 320 PS gekuppelt mit Gleichstrom-Generatoren von zus. 1750 Amp. u. ein Anschluss an die Überlandzentrale von 175 kW dienen als Reserve. Die Kraft wird von ca. 50 Motoren in die einzelnen Betriebe übertragen. Eine Wasserkraft von 30 PS mit Francis-Turbine ist ausserdem vorhanden. In dem Pfedders- heimer Werk werden hergestellt: Filter für Bier, Wein u. sonstige Flüssigkeiten, ferner