7 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2303 u. Industriekreise, die Landwirtschaft, vertreten durch Genossenschaften sowie leistungs- fähige Baufirmen zeichneten zus. mit dem Kreis das erste A.-K. Zur Gewährleistung einer angemessenen Verzinsung der Anlagekapitalien wurden mit den beiden Baufirmen: A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung, München, u. Eisenbahnbau-Ges. Becker & Co., Berlin, ent- sprechende Bau- u. Betriebsführungsverträge abgeschlossen (s. auch Beteiligungen). Neben dem Bau von Versorgungsleitungen wurde der Ausbau eigener Wasserkraftwerke bei Hirschaid u. in Oberwallenstadt bei Lichtenfels in Angriff genommen, um grössere Strom- quellen für den vorläufigen Bedarf zu sichern. Im Jahre 1924 wurde die Umspannstation Bamberg der Bayernwerk A.-G. fertiggestellt u. gleichzeitig das Netz des Überlandwerkes Oberfranken mit dem Mainkraftwerk Viereth der Rhein-Main-Donau A.-G. verbunden. Seitdem verfügt das Unternehmen innerhalb seines Gebietes über soviel selbständige Stromquellen, dass es jedem Stromlieferungsanspruch genügen kann. Diaiuaas Versorgungsgebiet erstreckt sich in der Hauptsache auf die Bezirksämter Bam- berg, Höchstadt a. A., Staffelstein, Teile von den Bezirksämtern Bayreuth, Ebermannstadt, Ebern, Eschenbach, Hersbruck, Forchheim, Gerolzhofen, Hofheim, Hassfurt, Kronach, Kulm- bach, Lichtenfels, Pegnitz, Teuschnitz, auf die Städte Bamberg u. Neustadt b. Koburg, sowie auf die in der Regnitzstromverwertung A.-G. Forcheim vereinigten Städte Forchheim u. Erlangen. Mit der Mehrzahl der Nachbarwerke ist Verbindung aufgenommen. Strombezugsverträge bestehen mit der Bayernwerk A.-G., München (12 000 kW Transf.-Leist.), der Bayer, Elektriz.-Lieferungs-Ges. Bayreuth. Besitztum: An eigenen Kraftquellen stehen der Ges. zur Verf.: Die Wasserkraftanlage Hirschaid mit 3 Francis Doppelturbinen von insges. 3300 kW-Leist. u. einem 520 kW-Diesel- motor, die Dieselmotorzentrale in Ebensfeld mit 620 k W, die Kraftanlage in Medlitz mit einer 68 kW. Turbine, Kaupersberg mit einer 42 kW-Turbine, Oberwallenstadt b. Lichtenfels mit 2 Doppelturbinen von insges. 462 kW-Leistung. Im Jahre 1926 wurde der Erlanger Hof in Bamberg zur Verwendung als Verwaltungsgebäude erworben. Beteiligungen: Die mit der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, u. der A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung München bei Gründ. des Unternehmens abgeschlossenen Betriebsführungs- verträge (s. auch Entwicklung) wurden durch die wirtschaftl. Verhältnisse überholt. Es wurden besondere Betriebsges., nämlich die Fränkische Stromversorgung G. m. b. H. Bamberg bzw. die Nordfränkische Überlandzentrale G. m. b. H. Bamberg mit einem Kap. von je M. 6 Mill., umgestellt auf je RM. 10000, gegründet, wobei jede Partei 50 % des Kap. zu übernehmen hatte. Um das Verhältnis zwischen dem Überlandwerk Oberfranken u. seinen Betriebsfirmen noch inniger zu gestalten, traten an Stelle der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, deren Tochter- Ges., die Bayerische A.-G. für Energiewirtschaft in Bamberg u. an Stelle der A.-G. für Licht- u. Kraftversorg. München die Fränkische Licht- u. Kraftversorgung A.-G. Bamberg. Von diesen beiden Ges. hat das Überlandwerk Oberfranken je ein Aktienpaket in Höhe von ca. 26 % des Kap. in Händen. Auch an der Regnitzstromverwert. A.-G. Erlangen u. Kraftwerk Forchheim A.-G. ist die Ges. mit je 26 % beteiligt. Ferner ist sie an dem Uberland- werk Coburg A.-G. durch Aktienbesitz beteiligt. Statistik: Am 31. Dez. 1929 wurden von der Ges. 711 Ortschaften mit rd. 31 100 Haus- haltungen mit Strom versorgt; ausserdem wurden 11 Städte u. Gemeinden u. 9 Überland- werke als Wiederverkäufer von der Ges. beliefert. Der Anschlusswert der direkt versorgten Abnehmer, die 12 887 Motore in Benutzung hatten, beträgt rd. 36 200 k W. Die Zahl der bei den Abnehmern montierten Zähler betrug Ende 1927–1929: 36 310, 38 448, 40 242. Das Hochspannungsnetz umfasste 1526 km, die Gesamtzahl der Transformatoren war 633 mit 12 000 KVA Leistung. Stromabsatz 1920–1929: 522 912, 1 654 073, 3878 989, 7776784, 10 434 752, 14 003 478, 14 967 218, 18 682 798, 23 452 342, 27 304 365 KWh. Kapital: RM. 7 200 000 in 68 200 St.-Akt. zu je RM. 100, 18 000 St.-Akt. zu je RM. 20 u. 20 000 Vorz.-Akt. zu je RM. 1. Urspr. M. 4 Mill., übern von den Gründern zu 100 %. 1921 Erhöh. um M. 8 Mill., lt. G.-V. v. 14./7. 1922 um M. 18 Mill., lt. G.-V. v. 20./12 1922 um M. 70 Mill. in 30 000 Inh.-Akt. u. 40 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 160 %. Erhöht lt. G.-V. v. 14./4. 1923 um M. 100 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. wurden 2: 1 zu 400 % angeboten. Lt. G.-V. v. 13./12. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 180 Mill. auf RM. 5 760 000 (M. 1000 = RM. 32 [1 neue Aktie zu RM. 20 – 1 Anteil- schein über RM. 1210) u. des Vorz.-A.-K. von M. 20 Mill. auf RM. 20 000. Je 5 St.-Akt.-Anteile zu RM. 12 konnten in 3 St.-Akt. zu RM. 20 umgetauscht werden. Der Umtausch der Anteil- scheine zu RM. 12 in St.-Akt. war am 3./5. 1929 durchgeführt. Die zum Umtausch nicht eingereichten Anteilscheine wurden am 22./4. 1929 für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 10./6.1925 beschloss, das A.-K. um RM. 1 420 000 auf RM. 7 200 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 14 200 St.- Akt. zu je RM. 100. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1925 wurden von einem Konsortium übern. mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 100 % zum Bezuge anzubieten. Anleihen: I. M. 80 Mill. in 5 % Obl., rückzahlbar ab 1931. II. M. 200 Mill. in 8 % Teil- schuldverschr. v. 20./12. 1922. Die 5 % Anl. v. 1./7. 1922. 8 % v. 20./1. 1923 u. 8 % v. 3./4. 1923 sind zum 20./12. 1926 gekündigt worden. Rückzahl.-Beträge £ Zs. RM. 0.48 bzw. 0.05 u. 0.02 für je nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. sowie jede Vorz.-Akt. = 1 St.; bei Anderung des Gesell- schaftsvertrags, bei Erhöhung des A.-K., Auflösung der Ges. jede Vorz.-Akt. = 18 St.