== = 2332 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. eine ca. 30 Em lange Freileitung geliefert. Die Empfangsanlagen Geltow und Westerland besitzen moderne Doppel- u. Einfach-Goniometerempfangsanlagen, Geltow ausserdem mehrere Dreh- rahmen-Doppelüberlagerungs-Apparaturen. Die Betriebszentralen in Berlin u. Hamburg ent- halten alle neuzeitl. Einricht. für Schnellsende-, Hör- u. Schreibempfangsbetrieb. Die mit dem Haupttelegraphenamt durch Rohrpost in engster Verbindung stehende Betriebszentrale Berlin wurde 1925 vom Hörempfang auf Schnellschreibeempfang mittels Recorder um- gestellt. Von beiden Betriebszentralen können nach Bedarf wahlweise die einzelnen Sender von Nauen u. Eilvese getastet werden. Der eigene Grundbesitz des Unternehmens umfasst 215 ha. Das Enteignungsrecht für weiteres erforderliche Gelände ist der Ges. von der Reichsbehörde erteilt. Beteiligungen: Die Ges. hat am 14./2. 1921 die der Eilvese G. m. b. H. Berlin ge- hörige, bei Hannover gelegene Grossfunkstelle Eilvese auf 30 Jahre gepachtet. Sie besitzt von dem RM. 4 958 000 betrag. Kapital dieser Ges. RM. 2 974 800. Die Anlagen dieser Grossfunkstelle bestehen aus der Grossfunkstelle Eilvese selbst u. der dazugehörigen, in 6 km Entfernung von Eilvese gelegenen Empfangsanlage in Hagen. Die Grossstation Eilvese besitzt 2 Hochfrequenzmaschinen-Aggregate (zu je 2 Maschinen) von 160 bezw. 240 KW. Antennenleistung. Die Antennenanlage besteht aus dem Hauptturm von 250 m Hoöhe u. 4 Nebentürmen von je 139 m Höhe, die eine dreiteilige Flächenantenne tragen. Die Energie zum Betrieb der Grossfunkstelle wird in Form von hochgespanntem Drehstrom von dem Überlandwerk Neustadt am Rbge. geliefert. Als Reserve ist eine aus 5 Maschinen bestehende Dieselmotoranlage von insgesamt 1000 PS vorhanden. Das Grundstück in Eilvese, auf dem das Maschinenhaus nebst Werkstatt u. Nebengebäuden errichtet sind, ist Eigentum der Eilvese-G. m. b. H.; das übrige von der Antenne überspannte Gelände, auf dem die Neben- türme stehen, ist gepachtet. Die Empfangsanlage in Hagen dient, nachdem der Betrieb in der Betriebszentrale Berlin zusammengefasst ist, nur noch als Reserveanlage. Die Ges. hat dem Reich gegenüber die Verpflicht. übernommen, mit den vorsteh. bezeichn. Anlagen, die dauernd dem jeweil. Stand der Technik angepasst werden müssen, einen ordnungsm. u. zuverläss. Funk. verkehr, insbes. mit Funkanlagen aussereurop. Länder durchzuführen. Gemeinsam mit der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft wurde im Dez. 1927 die Allgemeine Telegraphen-Gesellschaft m. b. H. mit dem Sitz in Berlin gegründet. Sie hat den Zweck, den Schnellnachrichtenverkehr zwischen Deutschland u. dem Ausland zu fördern. Das Kapital der neuen G. m. b. H. beträgt nom. RM. 1 000 000; davon haben die beiden Gründerges. je die Hälfte übernommen u. 25 % Einzahlung geleistet. Verhältnis zum Reich: Bis 1920 einschl. war für das Verhältniss der Ges. zum Reich ein Vertrag massgebend, nach dem die Stat. Nauen dem Reich für Betriebszwecke gegen eine Miet- gebühr zur Verfüg. gestellt wurde. Ab 15./2. 1921 ist seitens des Reiches für den Betrieb der beiden Stat. je eine 30jähr. Konzess. erteilt worden. Gemäss diesen Konzess. werden die aus dem Verkehr der Grossfunkstellen aufkommenden Telegr.-Gebühren wie folgt verwendet: Die Gebühren für die Landbeförd. fliessen dem Reiche zu. Aus dem auf den Funkweg entfall. Teil der Gebühren-Einnahme werden zunächst sämtl. Betriebs- u. Verwaltungkosten bestritten u. den Instandhalt.-F. von Nauen u. Eilvese sowie je einem Ern.-F. für die beiden Stat. jährliche angemessene Beträge zugeführt. Übersteigt der auf den Funkweg entfallende Teil der Gebühren-Einnahme die für obige Zwecke aufzuwendenden Summen, so hat die Ges. von den überschiess. Gebühren einen Teil an das Reich abzuführen. Die Festsetz. der Wortgeb. für die von den Stationen zu beförd. Telegramme erfolgt durch das Reichspost- Minist., jedoch ist eine 7 proz. Verzins. des in Nauen u: für den Betrieb von Eilvese in- vestierten Kapitals sowie die Bildung der gesetzl. Mindestrückl. u. die Verzins. der Oblig.- Anleihe sichergestellt. Nach Mitteil. in der G.-V. v. 1./5. 1923 ist die Beschränk. auf eine 15 %ige Div. mit Wirk. ab 1./1. 1922 fallen gelassen worden. Die Gesellschaft ist jedoch verpflichtet, einem zu bildenden besonderen Sicherh.-F. eine gleich hohe Summe zuzuführen, wie sie über 10 % der volleingezahlten Aktien hinaus als Dividende für das betreffende Geschäftsjahr yerteilt. Aus dem Sicherheitsfonds können im Einvernehmen mit dem Reichs- postministerium Ausgaben für besondere Aufgaben u. für den Ausbau der Stationen be- stritten werden, auch kann auf ihn zur Aufbesserung der Dividende unter Umständen zurückgegriffen werden. Bei Ankauf der Stationen durch das Reich fällt der Sicherheits- fonds an die Ges. Das Reich hat ab 1./1. 1932 ein Ankaufsrecht auf die Grossfunkstellen Nauen u. Eilvese zu folgenden Bedingungen: Die von der Ges. u. dem Reichpost-Ministerium gemeinsam zu ermittelnden Anlagekosten werden für jedes volle Prozent Überschuss, das –— berechnet unter Zugrundeleg. des von der Ges. in Nauen u. in Eilvese investierten Kapitals –— die Ges. über 5 % hinaus aus ihrer Gebührenbeteiligung nach dem Durchschnitt der letzten drei vollen Geschäftsjahre gehabt hat, um je 20 % erhöht. Der 15 % übersteigende Überschuss kommt hierbei nicht in Betracht. Ferner ist vorgesehen, dass der Zeitwert der Anlagen beim Ankauf durch das Reich Berücksichtigung findet. Jedenfalls soll der Kaufpreis mindestens 140 % der Anlagekosten betragen. Die in den Instandhalt.- u. Erneuer.-F. u. Tilg.-F. angesammelten Beträge sind an das Reich zurückzuzahlen. Ferner hat das Reich unter gleichen Beding. für die gesamte Dauer der Konzession ein Vorkaufsrecht. Die Konzessionen können vom Reich vor ihrem Ablauf als erloschen erklärt werden, wenn sich die Ges. er- hebliche Verstösse gegen die Konzessionsbestimmungen zuschulden kommen lässt, oder wenn die Grossfunkstellen länger als 12 aufeinander folgende Monate für den Übersee-Ver- kehr betriebsunfähig sind, sofern nicht höhere Gewalt, Krieg, Aufruhr, Sabotage, allgemeiner