2344 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Ausnahme von Kabeln, Gleichrichtern, Zählern, Messinstrumenten u. Glühlampen. Die Grossmaschinenfabrik Niedersedlitz liefert elektrische Maschinen aller Art u. Grösse, Gene- ratoren, Motoren u. Umformer, die Kleinmotorenfabrik dient zur reihenweisen Erzeugung von Motoren bis 15 kW, die Transformatorenfabrik zur Herstellung von Einheiten jeder Grösse, vom kleinen Messwandler bis zu Transformatoren von 50 000 KkVA. Das nach dem Kriege neuerworbene Radeberger Werk ist im wesentlichen als Apparatefabrik eingerichtet * worden. Es erzeugt Apparate für Hochspannung u. Niederspannung, Installationsmaterial, Radioapparate u. elektrische Haushaltgeräte (Staubsauger, Heisswasserspeicher, Kühl. schränke usw.). Auf dem Gelände des Radeberger Werkes befindet sich ausserdem eine Graugiesserei u. eine Gelbgiesserei zur Deckung des eigenen Bedarfs an Guss. Die Ges. baut elektrische Zentralen, Bahnanlagen, Umspannwerke u. Anschlussanlagen jeder Art u. ist in der Lage, sie mit elektrotechnischem Material eigener Erzeugung auszurüsten. Übernahme der Pöge-Elektricitäts-A.-G., Chemnitz: Die G.-V. v. 14./6. 1930 genehmigte Fusion mit der Pöge-Elektric.-A.-G. Nach dem Fusionsvertrag geht das Vermögen der Pöge A.-G. ohne Lidquidation als ganzes an die Sachsenwerk A.-G. über. Diese hat das Recht, die alte Firma fortzuführen. Für die 4 Mill. Mark Aktien von Pöge werden 4 Mill. Mark Aktien der Sachsenwerk gegeben, wovon 3 Mill. Mark aus der Kapitalserhöhung vom Mai 1928 zur Verfügung stehen; 1 Mill. Mark wird durch Erhöhung des Aktienkapitals der Sachsenwerk um 1 Mill. Mark ab 1. Januar 1930 dividendenberechtigter Stammaktien be- schaft. Das Vermögen der Pöge A.-G. geht mit Wirkung ab 1. Juli 1929 auf die Sachsen- werk A.-G. über. Besitztum der übernomm. Pöge-A.-G.: Das Fabrikgebäude liegt in der Südvorstadt der Stadt Chemnitz an der Dorfstrasse u. umfasst in einem Stück rund 66 500 qm; es ist nur von einem Mühlgraben durchquert, welcher eine Wasserkraft von 25–30 PS liefert. Jenseits der Strasse befindet sich ein weiteres Grundstück von 3500 qm. Von dem Fabrikgrundstück sind rund 21 000 qm bebaut; es handelt sich dabei teils um Montagehallen, teils um Hochbauten, so dass die nutzbare Arbeitsfläche rund 38 600 qm beträgt. Die Grossmaschinenhalle hat eine Länge von 112 m u. eine Breite von 36 m; hier werden in der Hauptsache Grossmasch. zum Zusammenbau mit Dampfmasch., Wasserturbinen oder Dieselmotoren hergestellt, ferner Turbo-Generatoren, Einankerumformer, Strassenbahnmotoren u. elektr. Lokomotiven. Daran schliessen sich vier Montagehallen direkt an; in diesen sind Hilfsbetriebe u. der Transformatorenbau untergebracht. Im weiteren Zushang damit ist eine Maschinenhalle neu gebaut, welche mit zwei 50 t-Kränen ausgerüstet ist. Unabhängig von diesen Be- trieben besteht teils als Shedbau, teils als Hochbau die Kleinmotorenfabrik, in welcher lediglich Motoren mit einer Leistung bis zu 7½% Ps gebaut werden. Die Hilfsfabrik, ebenfalls für sich stehend, ist ein fünfstöckiges Gebäude von 69 m Länge u. 20 m Breite. In derselben befinden sich Hilfsbetriebe, wie Schmiede u. Tischlerei, ferner die Apparatefabrik u. der Bau von Kleinstmasch., insbes. Licht- u. Anlassmasch. für Automobile. Weiter sind noch ein dreistöckiges Verwalt.-Geb. sowie ein ebenfalls dreistöckiges, etwa 90 m langes Lagergebäude längs der Eisenbahn, verschiedene Schuppen, ein ehemaliges Mühlengrundstück u. einige kleine Wohnhäuser vorhanden. Der Antrieb sämtl. Werkzeug- maschinen erfolgt elektrisch. Der Strom wird teils in eigener Kraftzentrale, in welcher zwei Dampfturbinen mit Generatoren aufgestellt sind, erzeugt, teils vom Städtischen Elektrizitätswerk Chemnitz bezogen. Das Werk besitzt ferner einen eigenen Gleisanschluss an die Reichsbahn. Die Ges. gehört dem Zentralverband der Deutschen elektrotechnischen Industrie, Berlin, an, der die Regelung von Preis u. Absatz bezweckt. Beteiligungen: Das in der Bilanz ausgewiesene Anlagen- u. Beteilig.-K. setzt sich wie folgt zusammen: Elektrizitätswerk Staffelstein, das einen Wert von rd. RM. 75 000 darstellt; Ges. für elektrische Schiffsausrüstung m. b. H., Dresden, Stamm-Kap. RM. 55 000; Sachsen- werk, Bayerische Niederlassung G. m. b. H., München, Stamm-Kap. RM. 70 000 u. verschiedene kleinere Beteiligungen. Kapital: (Erhöh. beschlossen) RM. 19 150 000 in 6000 Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 25, 30 000 Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 100, 62 500 St.-Akt. zu RM. 20, 83 500 St.-Akt. zu RM. 100 93 6400 St.-Akt. zu RM. 1000. Die Vorz.-Akt. A haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 1% mit Nachzahl.-Verpflichtung. Die Vorz.-Akt. Lit. Bhaben Anspruch auf eine Vorz. Div. von 8 % u. ausserdem auf eine Zusatz-Div. von je % für je 1 % Div. der St.-Akt.; sie können zu 120 % bzw. 110 % wieder eingezogen werden. – Vorkriegskapital: M. 4 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht bis 1911 auf M. 4 250 000. dann erhöht von 1915 bis 1923 auf M. 350 Mill. in 341 188 St.-Akt. zu M. 1000, 14 060 Nam.-Akt. zu M. 200 u. 6000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap- % Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 350 Mill. auf RM. 8 750 000 in der Weise, dass auf die Namens-Akt. von bisher M. 200 ein Anteilschein zu RM. 5, auf die St.-Akt. von bisher M. 1000 eine Akt. zu RM. 20 u. ein Anteilschein über RM. 5, auf je 4 St.-Akt. zu bisher M. 1000 eine neue Akt. zu RM. 100 entfällt, während der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 25 umgewertet wurde. In dem umgestellten Kap. waren RM. 2 500 000 St.-Akt. zu RM. 100 enthalten, die zur Verfüg. der Ges. u. mit RM. 1 zu Buche standen u. bis zu ihrer Verwert. an der Div. nicht teilnahmen. 1926 u. 1927 sind die Vorrats-A verkauft worden, der Erlös ist dem R.-F. zugeflossen. Lt. G.-V. v. 26./6. 1926 erhöht um