0 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2357 Main-Kraftwerke Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.-Höchst. Gegründet: 16./8. 1910; eingetr. 28./9. 1910. Gründer: Felten- u. Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges., Mülheim a. Rhein; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M. etc. Zweck: Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnützung elektr. Ströme zur Be- leuchtung und Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, Herstell. solcher Einrichtungen u. Anlagen für eigene Rechnung und für andere sowie Beschaffung u. Betrieb der zu denselben gehörenden Apparate u. Gegenstände; Erwerbung u. Veräusserung der zu solchen Zwecken erforderlichen Patente, Erfindungen u. Erfahrungen, Grundstücke u. anderen Immobilien. Besitztum: Die Main-Kraftwerke wurden in den Jahren 1910/1911 erbaut. Die Ges. besitzt ein Grosskraftwerk in Höchst a. M. u. eine Wasserkraftzentrale in Friedrichs- segen a. d. L. Die Zentrale in Höchst enthält 2 Dampfturbinen von je 2500, 1 von etwa 5000 sowie eine weitere von 10 000 kW.-Leistung. Die zugehörige Kesselanlage besteht aus 10 Dampfkesseln von insges. 4440 qm, Heizfläche mit Überhitzern. Die Kohlenzufuhr erfolgt mittels Schiff auf dem Main. Das Elektrizitätswerk in Friedrichssegen a. L. nützt ein Gefälle der Lahn aus u. hat ausser der Wasserturbinenleist. von rd. 675 kW noch eine Dampf- turbinenres. von 300 KkW mit einem Kessel von 151 qm Heizfläche. – Der Grundbes. der Ges. beträgt 155 381 qm, wovon 12 025 qm überbaut sind. Grössere zus. häng. Teile des Grundbes. liegen in den Gemark. Höchst a. M., Niederlahnstein u. Oberlahnstein, der Rest besteht im wesentl. aus zerstreut liegenden Transformatorenstationen, für deren Erwerb in vielen Fällen der Ankauf grösseren Ackergeländes erforderlich war. – An Hochspannungsleitungen sind insges. 1111 km verlegt. u. zwar als Freileit. u. als Kabelleit.; ausserdem 163 km 50 000 Volt Freileitung. 50 kV- Transformatorenstationen befinden sich in Wiesbaden, Holzappel, Staffel, Nochern u. Oberursel. 10 kV-Schaltstationen, die zum Teil gleichzeitig Trans- formatorenstationen darstellen, in Nied, Niedernhausen, Katzenelnbogen u. Horchheim, eine Umformerstation für die Stromliefer. an die Frankfurter Lokalbahn A.-G. in Oberursel; zur Versorgung der Ortsnetze u. Grossabnehmer besitzen die Main-Kraftwerke 548 Trans- formatorenstationen. Statistik: Akgesehl. Ein- „ in Kw. „ Stand am in Mön Beleuchtungs- Kleingewerbl. Gross- 0 Anlagen Anlagen Abnehmer in kW 31./12. 1913 71 71 356 3 155 2 783 9 998 15 936 31./12. 1924 344 273 052 12 032 15 909 27 145 55 086 31./12. 1925 356 265 830 12 459 19 096 E―32 621 64 176 31./12. 1926 361 276739 13 392 21 228 36357 70 977 31./12. 1927 362 281 107 14 410 24 252 51 026 89 688 31./12. 1928 365 281 893 15 536 26 705 63 367 105 608 31./12. 1929 366 282 494 19 507 28 455 63 726 108 928 Verkaufte Kilowattstunden: 1914–1929: 15 241 459, 17 845 234, 24 217 462, 29 728 470, 29 888 950, 25 443 658, 25 528 382, 32 177 560, 38 873 562, 28 531 070, 36 472 808, 49 631 926, 51 844 067, 73 558 634, 87 776 742, 105 264 886 kWh. Die Ges. beschäftigt zurzeit 183 Angestellte u. 391 Arbeiter. Verträge u. Stromversorgungsgebiet: Die Ges. ist an dem im Juli 1927 in Betrieb genommenen Wasserkraftwerk in Cramberg a. d. L. von 3000 kW-Leist. beteiligt; dieses Kraft- werk wurde errichtet von der mit einem Kap. von RM. 2.5 Mill. gegründeten Lahnkraftwerk- A.-G., woran die Main-Kraftwerke A.-G. mit 30 % beteiligt sind, u. von der sie vertragsmässig für 50 Jahre die alleinige Betriebsführ. u. den gesamten Strombezug übernommen hat. – Mit der Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Marienberg, die eine grosse, die Ausnutz. um- fangreicher Braunkohlenfelder bezweckende Zentrale in Höhn betreibt, besteht ein Strom- lieferungsvertrag, wonach die Main-Kraftwerke A.-G. hauptsächlich für die Bedien. ihrer Abnehmer im Lahn- u. Rheingebiet den Strom bezieht. Dieser Vertrag läuft vorerst bis 30./6. 1939 u. verlängert sich, falls er nicht mit dreijähriger Frist gekündigt wird, still- schweigend weiter. – Ausserdem wurde das Leitungsnetz der Ges. mit demjenigen der Bayernwerk A.-G. zus. geschlossen, wie auch eine Verbindungsleitung vom Golden- bergwerk der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk A.-G. in Essen nach Höchst a. M. u. eine Leitung von dem dem Hessischen Staat gehörigen Kraftwerk in Wölfers- heim fertiggestellt wurden, um auch den Strombezug von diesen Werken aus zu ermöglichen. Der Vertrag über den Strombezug mit der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk A.-G. beginnt mit der Inbetriebnahme der von dieser Ges. in der Nähe von Höchst a. M. zu errichtenden Transformatorenstation u. läuft von diesem Zeitpunkt ab 10 Jahre. Er verlängert sich jeweils um weitere 10 Jahre, wenn er nicht 2½ Jahre vor dem Ablauf gekündigt wird. Der Vertrag mit der Bayernwerk A.-G. läuft bis zum 30./. 1940 u. verlängert sich um je 3 Jahre, wenn nicht jeweils 2 Jahre vor dem Ablauf von einer Vertragspartei die Kündig. ausgesprochen wird. Die Bayernwerk A.-G. ist zur