Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2363 Wasserkräfte der beiden Weisseritzflüsse, einschl. der Talsperren bei Malter u. Klingenberg, zu errichten. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus dem ,Gemeindeverband Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund in Freital“. In diesem Verband waren die Stadtgemeinden Freital, Rabenau, Tharandt und die Landgemeinden Hainsberg, Cossmannsdorf und Somsdorf vereinigt. Alle Verträge, die der frühere Verband tätigte, sind von der Ges. übernommen worden. Nach Massgabe besond. Verträge wird auch an Gemeinden u. Unternehmungen ausserhalb des früh. Verbandes Elektrizität zu gleichen Zwecken wie den oben genannten Gemeinden abgegeben. Ferner führt die Ges. Installationen aus u. befasst sich mit dem Vertriebe von Gegenständen, die für elektr. Anlagen benötigt werden. Das Versorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich auf den Plauenschen Grund u. seine Umgebung einschl. der Stadt Wilsdruff sowie einer Anzahl Gemeinden der Amtshaupt- mannschaft Dippoldiswalde. Insgesamt werden 34 Gemeinden mit rund 75 000 Einw. mit Elektrizität aus den Anlagen der Ges. versorgt. Besitztum: Der Grundbesitz, welcher von dem früheren Gemeindeverbande über- nommen ist, umfasst rd. 159 000 qm, wovon auf das Hauptwerk in Freital rd. 18 000 qm und das Wasserkraftwerk im Rabenauer Grund u. in Tharandt rd. 141 000 qm entfallen. Überdies sind einige kleinere Grundstücke, die mit Transformatorenhäusern usw. bebaut sind, vorhanden. Die Grundst. in Freital sind mit 2 Maschinenhäusern, 2 Kessel- häusern, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Kohlen- u. Aschebunker, 1 Lagerhaus u. 1 Umspannwerk bebaut u. haben Gleisanechl. Die derzeitige Leistungsfähigkeit des Hauptwerkes, das mit Dampf betrieben wird, beträgt rd. 20 000 PS. Das Wasserwerk im Rabenauer Grunde ist auf 1200 PS Leistungsfähigkeit ausgebaut. Neu erbaut ist das Wasserkraftwerk in Tharandt mit 2400 Ps Leistungsfähigkeit. Ausserdem betreibt die Ges. pachtweise die beiden Tal- sperrenkraftwerke bei Malter u. Klingenberg. Die Gebäude gehören der Weisseritz-Tal- sperren-Genossenschaft, mit der wegen Ausnutzung der Wasserkräfte an den Talsperren ein bis 1944 laufendes Vertragsverhältnis besteht. während die gesamten Krafterzeugungs- u. Verteilungsanlagen, die für 2000 PS Leistungsfähigkeit ausgebaut sind, zum Besitzstande der Ges. gehören. Ferner sind vorhanden Fern- u. Ortsleitungsnetze von über 1000 km Frei- leitung, 75 km unterird. Kabel u. über 340 Stromformer für mehr als 17 000 kW Durchgangs- leistung. Mit den Nachbar-Elektrizitätswerken Coschütz, Cossebaude u. Niederlössnitz ist durch eine Verbindungsleitung der betriebliche Zusammenschluss hergestellt. – Infolge ständig gesteigerter Stromabgabe wird seit Oktober 1928 Strom aus dem Landesnetz der A.-G. Sächsische Werke bezogen. Kapital: RM. 3 000 000 in 3000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 100 000 000 in 100 000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 2000 %. Die G.-V. v. 28./11. 1924 beschloss Um- stellung von M. 100 Mill. auf RM. 1 000 000 derart, dass an Stelle von M. 100 000 bisher. A.-K. eine Aktie zu RM. 1000 trat. Lt. G.-V. v. 14./12. 1925 Erhöhung um RM. 2 000 000 in 2000 Akt. zu RM. 1000; ausgegeben zu 100 %. Grossaktionäre: A.-G. Sächs. Werke, Dresden, u. Elektriz.-Versorg.-Verband Plauenscher Grund, Freital. Industriebelastung: RM. 275 000. Wertbeständige Anleihe des Gemeindeverbandes vom 15./½. 1923 in Höhe des Wertes. von 3 Millionen kWh elektrische Arbeit. Stücke: 25 000 20, 10 000 *£ 50, 10 000 0 100, 2000 250, 1000 * 500 k Wh. – 5 %; 1./3. u. 1./9. Die Verzins. beträgt 5 % des jeweiligen Lichtstrompreises, der zwangsläufig durch Anwendung einer aufsichtsbehördlich genehm. Satzungsvorschrift festgestellt wird, die den Preis der sächs. Steinkohle zur Grundlage hat. Zur weiteren Sicherung der Anleihebesitzer ist mit der Girozentrale Sachsen vertraglich vereinbart, dass der der Zinsberechnung jeweils zugrunde zu legende Strompreis, wenn nicht gleich oder höher, so doch nicht mehr als 25 % unter dem Durchschnitt der Licht- strompreise in den Städten Dresden, Leipzig u. Chemnitz und jenem im Bereiche der staat- lichen Elektrizitätswerke Sachsens liegen darf. –— Tilgung: Von 1927 ab durch Rückkauf oder Verlos.; von 1930 ab Künd. zulässig. Verlos. im März zum 1./9. Bei der Rückzahl. wird ebenfalls der am Tage der Fälligkeit massgebende Lichtstrompreis für die kWh ver- gütet, der der Zinsberechn. zugrunde liegt. — Zahlstellen: Freital: Ges.-Kasse, ferner die Girokassen der sächs. Gemeinden. Die Anleihe wurde zum Preise von M. 500 für 1 kWh ausgegeben u. im Juni 1923 zum Handel an der Dresdner Börse zugelassen. –— Kurs in Dresden ult. 1925–1929: RM. 0.16, 0.310, 0.275, 0.289, 0.33 für 1 kWh. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Wasserrechte 989 300, Geb. u. Wasser- bauten 4 428 200, Einricht. der Verwalt. u. der Werke 3 290 300, Kraftübertrag.-Anl. 2 859 900, Strassenbeleucht.-Anl. 116 200, im Bau begriffene Anlagen 442 806, Beteil. 33 785, Aktiv-Hyp. 41 000. Kassa 2365, Wechsel 10 000, Wertp. 1976, Schuldner 615 352, Lagervorräte 222 525, Vorauszahl. 31 612. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 135 000, Anleihen 537 600, Darlehen 5 700 000, Passiv-Hyp. 65 753, Abschr. 2 612 000, Wohlf.-F. 60 000, Gläubiger 582 038, noch nicht eingelöste Zinsscheine 7578, Übergangsposten 222 304, Gewinn 163 046. Sa. RM. 13 085 322. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 2 245 682, vertragl. Abgaben 162 954, Handl.-Unk. 35 620, Zs. 453 455, Zuweis. zu Abschr. 243 259, Gewinn 163 046. – Kredit: Gewinnvortrag 2913, Betriebs- u. sonst. Einnahmen 3 301 105. Sa. RM. 3 304 019. Dividenden: 1924–1929: 8, 6, 5, 5, 5, 5 %.