2394 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Kapital: RM. 2 030 000 in 3300 Akt. zu RM. 100 u. 1700 Akt. zu RM. 1000. – VYor- kriegskapital: M. 300 000. Urspr. M. 60 000. 1913 erhöht um M. 240 000, 1915 um M. 300 000, 1916 um M. 400 000, 1917 um M. 3 000 000, 1920 um M. 4 500 000, 1921 um M. 6 500 000, 1922 um M. 15 000 000 u. 1923 um M. 32 000 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. a. o. G.-V. v. 26./11. 1924 von M. 62 000 000, nach Einziehung von M. 15 000 000 St.-Akt., also von verbleib. M. 47 000 000 auf RM. 2 030 000 (St.-Akt. 200: 9, Vorz.-Akt. 400: 1) in 50 625 St.-Akt. zu RM. 40 u. 1000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die G.-V. v. 14./5. 1927 beschloss Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Lt. Bekanntm. v. Aug. 1929 wurden die Akt. zu RM. 40 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht:Je nom. RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4% Div. an Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Gas- u. Elektrizitätswerke einschl. Vorräte 2 487 582, Beteil. 997 117, Geschäftseinricht. 1, Fahrzeuge 1, Forder. an nahestehende Ges. 2 759 813, verschied. Forder. 316 073, Wertp. 46 021, Guth. b. Banken 237 373, Kassa 9874. – Passiva: A.-K. 2 030 000, R.-F. 184 000, Hyp. 140 914, aufgewertete Forder. 57 500, Schuldverschr. 186, Darlehen 2 851 015, langfrist. Bau-Darlehen 20 966, Abschr. 758 889, Rückst. 242 367, verschied. Verbindlichkeiten 363 674, unerhob. Gewinnanteile 2135, Gewinn 202 209. Sa. RM. 6 853 857. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 526 558, Steuern 116 588, Abschr. 75 661, Gewinn 202 209 (davon R.-F. 10 200, Div. 162 400, Vortrag 29 609). – Kredit: Vortrag aus 1928 20 025, Rohgewinn 900 992. Sa. RM. 921 017. Dividenden: 1913/14: 5 %:; 1924–1929: 6, 0, 6, 7, 8, 8 % (Div.-Schein 1). Kurs: Ende 1925–1929: In Berlin: 48, 106, –, 93, – %; in München: 47, 11,111, 106, 89 %. Direktion: Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Franz Pollmann, Dir. Gottfried Marschner. Prokuristen: Ernst Grosse, Max Herrschmann, München. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Hans Weigel, Leipzig; Stellv. Geh.-Rat Oberbürgerm. a. D. Adolf Wächter, München; Rechtsanw. Dr. Kurt Arnhold, Dresden; Dir. Otto Credner, Assessor Dr. Paul Gabler, Dir. Dr.-Ing. Ernst Gieseking, Leipzig; Rechtsanwalt Justizrat Dr. Clemens Hemmer, München; Dir. Br.-Ing. Willy Sarfert, Dresden; Gen.-Dir, Hans Schuh, Oetzsch- Markkleeberg; Geh. Justizrat Dr. Jos. Schmitt, Bamberg: Dir. Otto Weber, Leipzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Vereinsbank, Darmstädter u. Nationalbank, Merck, Finck & Co.; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold. Bayerische Elektricitäts-Werke, Sitz in München. Zentralbureau in Landshut. Gegründet: 26./7. 1898. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität in jeder Form, insbes. der Bau u. Betrieb von Anlagen für Stromerzeug. u. Kraftübertrag., die Herstell. u. der Vertrieb elektr. Masch., Apparate u. sonst. elektrotechnischer u. verwandter Erzeugnisse, sowie die Ausführung elektrischer Einrichtungen jeder Art. Innerhalb dieser Grenzen ist die Ges. zu allen Geschäften u. Massnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes not- wendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb von Konzessionen, zum Erwerb u. zur Veräusserung von Grundstücken, zur Beteiligung an fremden Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, zur Errichtung von Zweigniederlassungen, sowie zum Ab- schluss von Interessengemeinschaftsverträgen mit anderen Gesellschaften. Besitztum: Die Ges. besitzt 7 Elektr.-Werke in Neu-Ulm, Kleinkötz, Grosskötz, Freising a. I., Schäftersheim a. Tauber, Ochsenfurt a. M. u. Tauberbischofsheim. Zu den 7 Elektriz.-Werken gehört auch ein Grundbesitz von rd. 20 ha. Sie versorgen im ganzen 200 Städte u. Dörfer mit rund 104 000 Einwohnern. Angeschlossen sind 178000 Lampen u. 17 700 kW.-Motoren. Mit den einzelnen Gemeinden bestehen Konzessionsverträge von verschied. Dauer. Bei den Elektrizitätswerken Neu-Ulm, Freising u. Tauberbischofsheim bestehen Ankaufs-, Vorkaufs- oder Heimfallsrechte verschiedener Art für die Konzessionsgeber. Die Werke in Kleinkötz, Grosskötz, Schäftersheim a. Tauber u. Ochsenfurt a. M. sind dagegen frei von derartigen Verpflichtungen. Die Betriebsanlagen in den verschiedenen Werken bestehen aus Wasser- kräften mit etwa 900 PS (Wasserkräfte) Leistung, Dampfanlagen mit etwa 1450 PS Leistung, ausserdem sind Strombezugsmöglichkeiten geschaffen durch Anschluss an benachbarte grosse Uberland-Elektrizitätswerke mit langfristigen Verträgen. Die Fabrik in Landshut fertigt Dynamos, Elektromotoren, Transformatoren, Drehstrom-Generatoren, Umformer, Niedervoltmaschinen, Hochspannungsmaschinen für Funksendeanlagen u. andere elektrische Spezialmaschinen. Die Fabrikgrundstücke in Landshut an der Isar gelegen, haben einen Flächeninhalt von 6660 qm, wovon 5160 qm überbaut sind. Als Antriebskraft steht eine Isarwasserkraft von etwa 100 PS u. Stromanschluss an das städt. Elektrizitätswerk zur Ver- fügung. Eigentum der Ges. sind weiter ein Verwaltungsgebäude in Landshut sowie je ein Wohnhaus in Landshut, Freising u. Neu-Ulm. ―――― ――