2400 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Vermögensgegenstand der Ges.; die Kosten, die ihr Ausbau verursacht, werden den Kosten für die Erricht. der Kraftwerke zugeschlagen. Reich u. Bayern haben der Ges. bei jeder Finanzier.-Aktion auf Grund besond. Vereinbar. jeweils einen Teil der auf die Schifffahrts- strasse entfallenden Baukosten durch Übernahme von St.-Aktien oder Gewähr. von langfrist. Darlehen mit besonders günstigen Zins- u. Tilg.-Beding. zur Verfüg. gestellt. Die Kosten, die Betrieb u. Unterhalt. der Schiffahrtsstrasse u. der Wehre mit sich bringen, trägt von der Übernahme ab das Reich, so dass die Ges. hiervon entlastet sein wird. Die Unterhalt. der Kraftkanäle fällt der Ges. zur Last. Konzessionsverträge mit dem Deutschen Reich u. dem Staate Bayern: Die Ges. hat von dem Deutschen Reich u. dem Staate Bayern das Recht erhalten, die von ihr ausgebauten Wasser- kräfte auf 100 Jahre auszunutzen, u. zwar beginnend mit dem Zeitpunkt, wo jedes einzelne Werk ganz oder teilweise in Betrieb genommen wird; dieses Recht wird für die zunächst in An- griff genommenen Werke bis zum Ablauf der Erlaubnis für die später in Betrieb genommenen Werke verlängert u. endet für alle Werke spät. am 31./12. 2050. Nach Ablauf dieser Frist fallen die Kraftwerke mit allem Zubehör unentgeltlich u. lastenfrei an das Reich. Die im Zuge der Grossschiffahrtsstr. zwischen Aschaffenburg u. Passau projektierten 33 Kraftwerke sollen (die Wasserkräfte der ob. Donau zwischen Ulm u. Kelheim nicht mitgerechnet) zus. 250 000 PS leisten u. jährlich rund 1500 Mill. kWh erzeugen können. Die Betriebseinnahmen aus der Verwert. dieser Energie sollen nach dem Finanzier.-Programm die Verzins. u. Tilg. der bereits auf dem Geldmarkt aufgebrachten u. weiterhin noch aufzubringenden Kapitalien im wesentlichen gewährleisten. Insoweit dies nicht der Fall sein sollte, tritt hinsichtlich der Vorz.-Aktien die Garantie des Reichs u. Bayerns in Wirksamkeit. Besitztum: Wasserkraftanlage „Untere Mainmühle“ in Würzburg; ihre Kraft wird durch zwei mit Gleichstrom-Dynamomasch. verbund. Turbinen ausgenutzt. Die Jahres- erzeug. von etwa 2 300 000 kWh dient hauptsächlich dazu, die Stadt Würzburg mit Strom zu versorgen. – Staustufe Viereth bei Bamberg die erste Schiffahrtsstau- stufe, die die Ges. am Main errichtet hat; beendigt 1925. Sie ist mit einer Wasserkraftan- lage von 3 Turbinen zu je 2000 PS Höchstleistung verbunden, die jährlich etwa 18–20 Mill. kWh erzeugen kann. Das Kraftwerk wird durch die Betriebsgemeinschaft Kachlet- Franken G. m. b. H. betrieben. Kachletstufe: Die Bauarbeiten an der Kachletstufe sind 1927 im grossen Ganzen vollendet worden. Die Anlage an der Kachletstufe in der Donau bei Passau dient dazu, die schwier. Fahrstrecke von Vilshofen bis Passau dadurch zu verbessern, dass der Wasserspiegel an der Wehrstelle um etwa 8.5 m gestaut wird. Die Staustufe besteht aus Wehr, Schiffs- schleusen u. Krafthaus. Für die Schifffahrt wurden beim Wehr zwei Kammerschleusen von je 230 m Länge u. 24 m 1. W. eingebaut. Mit der Vollendung des Staues, der bis Pleinting oberhalb Vilshofen reicht, hat die Schiffahrtstrecke zwischen Regensburg u. Passau eine durchgreifende Verbesserung erfahren. Im Kachlet-Kraftwerk wurde im Nov. 1927 der Probebetrieb mit 4 Maschinensätzen aufgenommen. Die weiteren 4 Maschinen wurden im 1. Quartal 1928 in Betrieb gesetzt, so dass nunmehr die gesamte Kraftwerksanlage von 65 000 PS Leistung fertiggestellt ist. Vom Beginn des Probebetriebes ab wurde der erzeugte Strom mittels der von der Bayernwerk A.-G. hergestellten Transformatorstat. über 100 000 Volt Leitung hauptsächlich nach Nürnberg übertragen. Ein Teil des Stromes diente zur Versorgung des niederbayr. Gebietes. Der Betrieb des Kraftwerks wurde am 25./3. 1928 von der Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H. übernommen. Neu in Angriff genommen wurde der Bau der Grossschiffahrtsstrasse in der Mainstrecke Aschaffenburg-Würzburg. An den beiden ersten Staustufen Obernau u. Kleinwallstadt wurden die Schleusen u. Wehre 1928 fertiggestellt. Die Bauarbeiten für die beiden Kraft- werke wurden 1928 in Angriff genommen. Das Kraftwerk Obernau wurde 1930 in Betrieb genommen; die Anlage enthält 2 Turbinen mit je 2700 PS, die jährl. 18–19 Mill. KWh er- zeugen werden. Das Kraftwerk Kleinwallstadt erhält ähnliche Ausmassc u. Leistungen wie Obernau und wird im Herbst 1930 in Betrieb kommen. Die Bauarbeiten von Klingen- berg–Trennfurt (Kammerschleuse u. Wehr) wurden 1929 u. 1930 fertiggestellt. Das Kraft. werk geht der Vollendung entgegen. Mit dem Bau der Staustufe Kleinheubach wurde 1929 begonnen. Er ist etwa zur Hälfte vollendet, das Kraftwerk befindet sich im Bau. Von den 2 weiteren Mainstufen oberhalb Kleinheubach wurden die Feststellungsentwürfe aus- gearbeitet u. dem Reichsverkehrsministerium vorgelegt. Die Ausführung der Kraftwerke gleichzeitig mit den Schiffahrtsanl. an den 13 Mainstaustufen zwischen Aschaffenburg u. Würzburg ist dadurch sichergestellt, dass über den Absatz der elektrischen Energie sämtl. Werke ein langfristiger Vertrag mit der Bayernwerk A.-G. abgeschlossen wurde. Bei der Niederwasserregulierung der Donau wurde 1927 die Teilstrecke Ruckasing in der Haupt- sache fertiggestellt u. die Vorbereitungen für die Teilstrecke Metten getroffen. Die Entwurfs- bearbeitungen für die Strecke Wernfeld–Bamberg u. für das Maindreieck sind soweit zum Abschluss gekommen, dass die Entscheidung für eine neue Maintallinie durch die zuständigen Stellen getroffen werden kann. Die neue Linie sieht die Kanalisierung des Mains auf etwa 50 km über Würzburg hinaus und dann einen Seitenkanal von etwa 60 km Länge vor, der bei Eltmann unterhalb Bamberg den Main wieder erreicht. Die Festlegung der Einzel- heiten dieser Linie ist zur Zeit in Arbeit. Die im Zusammenhang mit der Entwurfsbearbeitung weitergeführten Untersuchungen über die verkehrswirtschaftliche Bedeutung der Rhein-Main-Donau Wasserstrasse werden