M- Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2421 Im Jahre 1926 hat die Ges. zusammen mit der Motor-Columbus A.-G. in Baden (Schweiz) die Konzessionen für den Bau u. Betrieb der Gefällsstufe des Rheins bei Niederschwörstadt vom Freistaat Baden u. von der Schweizerischen Eidgenossenschaft erhalten. Diese Kon- zessionen wurden später an die am 9./10. 1926 gegründete Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt A.-G. (s. auch Beteil.) abgetreten. Besitztum: Die der Ges. gehörenden Grundstücke haben einen Gesamtflächeninhalt von 96.85 ha; er verteilt sich wie folgt: Industriegelände in Rheinfelden (Baden) 244 444 qm, do. in Wyhlen (Baden) 152 760 qm, do. in Rheinfelden (Schweiz) 32 903 qm, bebautes Gelände 65 819 qm, Werkgelände, Rheinböschung, eingestautes Gelände, Strassen usw. in Rheinfelden (Baden) 76 241 qm, Werkgelände, Rheinböschung, eingestautes Gelände, Strassen usw. in Wyhlen (Baden) 372 187 qm, Waldgrundstücke für die Durchführung von Fernleitungen usw. 19 160 qm, sonstige Grundstücke 5078 qm. Die Wasserkraftanlage Rheinfelden (Baden) besteht aus einem Stauwehr von rd. 200 m Länge mit einem 1 km langen Oberwasserkanal u. Maschinenhaus sowie einer Turbinenanlage mit 20 Turbinen u. Generatoren zu je etwa 1400 PS. (Die Hälfte dieser Turbinen ist, wie oben erwähnt, an die beiden elektrochemischen Firmen für die Dauer der Konzession verpachtet.) Ferner sind vorhanden: 1 Lagergebäude, 1 Werkstattgebäude, 1 Pförtnergebäude mit Badeanlage u. Speisehalle, 1 Betriebsbürogebäude, 1 Verwaltungs- gebäude, verschiedene Kraftwagen- u. Lagerschuppen, Anschlussgleis an Station Rhein- felden (Baden) von etwa 3 km Länge, weiches auch der übrigen Industrie dient, Trink- wasseranlage mit Pumpwerk u. Wasserturm zur Versorgung der Stadtgemeinde Rhein- felden (Baden). — Die Wasserkraftanlage Wyhlen besteht aus einem gemeinsamen Stauwehr mit dem Kraftwerk Augst von etwa 200 m Länge, 1 Turbinenanlage mit 10 Turbinen u. Drehstromgeneratoren von je etwa 2900 PS sowie 1 Dampfturbinenanlage mit 2 Drehstrom-Turbogeneratoren von je 3600 kW u. 7 Dampfkesseln mit je 350 qm Heiz- fläche, 13 at. Ferner gehören zu diesem Betrieb: 1 Schalt- u. Transformatorengebäude, 1 Betriebsbürogebäude, 1 Pförtnergebäude mit Badeanlage, 1 Werkstatt- u. Lagergebäude, verschiedene Lager- u. Kraftwagenschuppen, Anschlussgleis von etwa 3 km Länge an Station Wyhlen, Trinkwasseranlage mit Pumpwerk u. Hochreservoir zur Versorgung der Kraftwerks-Kolonie. An Leitungsanlagen sind vorhanden: 196 km Hochspannungsfreileitungen, 83 km Hochspannungskabelleitungen, selbsttätige Betriebstelephonanlage mit 77 km Kabel- u. Freileitung, 4 Schalthäuser mit 20 Transformatoren in Rheinfelden, Lörrach, Haltingen u. Höllstein, 89 Transformatorenstationen mit 186 Transformatoren, 23 Ortsnetze mit Ver- teilungsleitungen von 130 km Länge, 1 Lager- u. Werkstattgebäude sowie 2 Kraftwagen- schuppen in Lörrach. – Die Ges. besitzt 24 Wohnbäuser für Angestellte u. Arbeiter mit insgesamt 77 Werkswohnungen. – Beschäftigt werden zur Zeit 68 Angestellte u. 114 Arbeiter. Statistik: An Kraft wurden erzeugt: 1926 1927 1928 1929 k Wh k Wh kwh k Wh Wasserkraft . . . 173 345 272 185 628 807 218 068 503 2 Dampfkraft. 2 199 860 1 073 100 374 340 3 Fremdstrombezug . . 51 765 900 63 848 500 57 703 400 2 Zusammen 227 311 032 250 550 407 276 146 243 267 342 946 Beteiligungen: Nachdem die Rheinfeldener u. die Wyhlener Wasserkraftanlagen voll- ständig ausverkauft waren, hatten sich die Kraftübertragungswerke Rheinfelden zus. mit der Motor-Columbus A.-G. in Baden seit Jahren um die Konzession zum Ausbau einer weiteren Wasserkraftanlage bei Niederschwörstadt zur Nutzbarmach. der Staustufe Ryburg-Schwörstadt bemüht. Am 9./10. 1926 erfolgte dann die Gründung der Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt A.-G. Das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, welches als Werk schweiz. Rechtes mit Sitz in Rhein- felden (Schweiz) erbaut wird, wird bei einer Leistung von etwa 110 000 PS ein Baukapital von etwa 60 000 000 schweiz. Franken erfordern, von dem die Hälfte als A.-K. aufgebracht wurde. Die Inbetriebnahme des Werkes wird im Herbst 1930 mit der Hälfte der Leistung stattfnden könuen. Der Betrieb des ganzen Werkes wird Ende des Sommers 1931 erwartet. Entsprechend den Bestimmungen der Verleihung übernahmen die Staaten Baden u. Schweiz je / des A.-K. Je des A-K. übernahmen die Motor-Columbus A.-G. in Baden (Schweiz) u. die Ges. Die Beteil. der Ges. beträgt demnach Fr. 7 500 000, an welcher befreundete deutsche elektrochemische Firmen mit 48 % unterbeteiligt wurden. Zusammen mit diesen Firmen hat die Ges. das Recht auf ein Viertel der jeweiligen Leistung des Werkes. 1928 beteiligte sich die Ges. an der am 15./12. 1928 gegründeten Schluchseewerk Aktien- gesellschaft in Freiburg i. Br. mit 7½ % des Aktienkapitales von RM. 14 000 000. Die Führung haben bei diesem Unternehmen die Badische Landeselektrizitätsversorgung A.-G. (Badenwerk) und die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk A.-G. Dias Schluchseewerk ist ein Speicherwerk, das die Aufgabe hat, zu Zeiten des Wasser- überflusses Kräfte für die Zeiten des Mangels zu sammeln. Es ist hierbei möglich, unter Verwendung von Abfallstrom, Wasser aus einem tiefer gelegenen Sammelbecken in das grosse Speicherbecken des Schluchsees zu pumpen. Die Ges. hat das Recht u. die Pflicht, 7500 KW zu beziehen.