2456 Industrie der Steine und Erden. Vorstand: Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Ad. Schondorff, Breslau; Alfred Schwandes, Chemiker Dr. Moritz Schultz, Berlin; Stellv. Chemiker Dr. Konrad Friedersdorf, Berg.-Gladbach. Prokuristen: L. Milles, Homberg, J. Riedl, K. Springer, Köln; W. Vogel, E. Bieneck, Breslau-Krietern; F. Keydel, K. Nattermann, P. Kaldenhoff, Köln; W. Wisnewski, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dr.-Ing. h. c. Hugo Wilisch, Königswinter; Stellv. Dr.-Ing. Emil Schroedter, Mehlem a. Rh.: Justikrat Dr. jur. Otto Strack, Bank-Dir. Rob. Pferdmenges, Köln; Geh. Reg.-Rat H. Fellinger, B.-Wilmersdorf: Geh. Oberreg.-Rat Dr. Hans von Flotow, B.-Zehlendorf; Dr.-Ing. Hugo Ackermann, Godesberg, Dr. jur. Wilhelm Koeppel, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Delbrück, von der Heydt & Co.; Düsseldorf u. Homberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus. Stettiner Chamottefabrik, Actien-Gesellschaft vorm. Didier in Berlin-Wilmersdorf, Westfälische Str. 90. Gegründet: 17./12. 1872; eingetr. 24./12. 1872. Sitz bis 23./6. 1928 in Stettin. Zweck: Bau, Betrieb, Pachtung u. Verpacht., Kauf u. Verkauf sowie jede andere Aus- nutzung von Fabriken zur Herstell. von Chamottematerial u. verwandten Artikeln, von Gasansfalten u. industriellen Feuerungsanlagen aller Art im Auslande u. im Inlande sowie der Erwerb von Grundst. zu diesen Zwecken. Die Ges. ist berechtigt, sich an Unternehm. verwandter Art in jeder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt Zweigniederlass. in Podejuch bei Stettin, Niederlahnstein a. Rh. u. Bodenbach (Tschechoslowakei); sie unterhält eine Gasanstalt in Lobositz a. d. Elbe (Tschechoslowakei). Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 501 140 dam, und zwar entfallen auf die Fabriken in Stettin 231 520 qm (davon bebaut 28 800 am), Podejuch, ohne Quarz- sandgrube, 16 579 qm (davon bebaut 5265 qm), Niederlahnstein 79 401 am (davon be- baut 23 000 qm), Bodenbach 44 481 am (davon bebaut 16 113 qm); der Rest von 129 159 qm verteilt sich auf Tongruben- und ähnliche Grundstücke in Sä. Haugsdorf, Veitsch, Ellenhausen, Podejuch, Herschbach, Komotau, Warnsdorf und Sedlitz. Sämtliche Werke sind mit den erforderl. neuzeitl. Einricht. zur Herstell. von Chamotte- u. Dinas-Materialien versehen. In Stettin befinden sich ausserdem eine Eisenkonstruktionswerkstätte u. ein Laboratorium für wissenschaftl. Untersuchungen. Die Fabrik Stettin besitzt Einricht. zur direkten Wasser- u. Bahnverladung, die Werke Niederlahnstein u. Bodenbach haben Bahn- anschluss. Als Betriebskraft dient zum grössten Teil elektr. Energie, die in Stettin (500 PS) vom Kraftwerk Stettin, in Niederlahnstein (650 PS) vom Main-Kraftwerk Oberlahnstein, in Bodenbach (150 PS) von den Nordböhmischen Elektrizitätswerken u. in Podejuch (200 PS) von der Überlandzentrale Stettin entnommen werden. Ausserdem sind noch Dampfmasch. mit zus. 1100 PS in Tätigkeit. Zur Zeit werden in sämtl. Werken 430 Angest. u. 1226 Arb. beschäftigt. „ Beteiligung: 1899 erwarb die Ges. zwecks Erweiter. ihrer Tätigkeit sämtl. Anteile der „Ver. Chamotte-Fabriken (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.“ Diese Firma beschäftigt sich mit Herstell. von Chamottewaren u. Tonverkauf u. hat Fabriken in Saarau u. Anlagen mit wertvollen Tonlägern in Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendorf (Schles.), Haingrün u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz. Halbstadt (Böhmen). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 a 24 qm; dazu kommen an Ton. grundstück- Besitz in Saarau u. den benachbarten Dörfern 80 ha 82 a 59 qm sowie auf anderen Tongrundst. in Saarau u. nächster Umgegend dauernd eingetragenen Ton-Förder- berechtigungen 7 ha 33 a 60 qm. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch unangetastet, da die Tonförderung zur Zeit auf Pachtgruben geschieht. – Ferner besitzt die Ges. 188 Kuxe der tausendteil. Gewerkschaft Neuroder Kohlen u. Tonwerke in Neurode, Aktien der Oberschlesischen Chamotte-Fabrik A.-G. in Gleiwitz u. die Mehrheit der Aktien der Möncheberger Gewerkschaft A.-G. in Kassel. Im Juni 1928 Erwerb der Aktienmehrheit der Scheidhauer & Giessing A.-G. in Bonn a. Rh. Anfang 1930 wurde zusammen mit der Scheidhauer & Giesing A.-G., Bonn, das Gesamtkapital in Höhe von Re 4 000 000 der Stellawerk A.-G. vormals Wilisch & Co. erworben. Diese Ges. besitzt mehrere Werke in Ost- und Westdeutschland sowie im Ausland, auf denen die verschiedensten feuerfesten Erzeugnisse hergestellt werden. Die zur Durchführung der Transaktion erforderlichen Be- träge standen uns aus Betriebsmitteln und langfristigen Krediten zur Verfügung. Das Vermögen der liquid. Didier Masch. Company in Keasby U. S. A.) ist seinerzeit beschlagnahmt worden. Die Forderung aus der Liquidation dieser Ges. ist in 1929 nach Massgabe des amerikanischen Freigabegesetzes in Höhe von 80 % bei der Ges. eingegangen. Nach Abzug der zunächst zu deckenden Unkosten steht eine Summe zur Verfügung, welche die Ausschüttung eines Betrages von Re 50 je Genussschein (s. unten) am 1. Juli 1930 gestattet, Der bei der Gesellschaft durch die Ausschüttung auf die seinerzeit zum Umtausch gelangten Genussscheine entstehende Buchgewinn ist zu ausserordentlichen Abschreibungem, insbesondere auf im Verlauf der Durchführung der Rationalisierungsmassnahmen still- gelegte Betriebe, verwendet worden.