Industrie der Steine und Erden. 2465 Grünsteinwerke Rentzschmühle Akt.-Ges. in Cossengrün (Reuss a. L.). Gegründet: 30./6. 1911 mit Wirkung ab 1./1. 1911; eingetr. 15./9. 1911 in Elsterberg. Sitz der Ges. bis 25./4. 1913 in Ruppertsgrün. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Übernahme u. Betrieb des bisher unter der Firma Grünsteinbruch u. Schotter- werk Rentzschmühle Ing. Oskar Teuschler, mit dem Sitze in Cossengrün, betriebenen Steinbruchs in Rentzschmühle. 1921 Aufnahme der Kunststeinfabrikation. Kapital: RM. 160 000 in 800 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 400 000. Urspr. M. 400 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 20./6. 1922 um M. 400 000 in 400 Inh.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. von M. 800 000 auf RM. 160 000 in 800 Aktien zu RM. 200. Industriebelastung: RM. 28 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., Gewinnanteil an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundbesitz 47 100, Geb. 29 750, Gleisanl. u. Wege- befestig. 19 700, Masch. 8750, elektr. Kraft-, Bohr- u. Lichtanlage 9000, Inv., Werkzeug u. Feldbahnmaterial 3200, Kassa 332, Postscheck 91, Buchforder. 28 036, Materialien 8976, Eff. 1, (Industriebelastungsforder. 28 500), Verlust 33 030. – Passiva: A.-K. 160 000, Buch- schulden 12 816, nicht abgehob. Div. 127, Einbussen 14 023, Wertberichtig. für unerledigten Abraum 1000, (Industriebelast.-Schuld 28 500). Sa. RM. 187 968. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 5910, Löhne 45 660, Kunststein- Material 260, Steuern 1052, Gen.-Unk. 41 583, Einbussen 9085, Abschr. 7223. – Kredit: Fabrikation 77 546, Zs. 167. Pachteinnahmen 31, Verlust 33 030. Sa. RM. 110 775. Dividenden: 1913: 2 %; 1924–1929: 5, 8, 3, 4, 0, 0 %. Direktion: Wilhelm Kammerer, Cossengrün. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Alfred Rietzsch; Stellv. Fabrikbes. Walther Mammen, Plauen i. V.; Fabrikant J. G. Jahreiss, Hof a. S.; Steinbruchbes. Karl Krebs, Neumark i. S. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Commerz- u. Privat-Bank u. Fil. Odenwälder Hartstein-Industrie A.-G. in Darmstadt, Neckarstrasse 8. Gegründet: 24./5. 1898; eingetr. 26./9. 1898. Sitz der Ges. bis 22./10. 1907 in Ober-Ramstadt. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb und Betrieb der Hartsteinwerke der offenen Handelsges. Breitwieser & Co. zu Ober-Ramstadt u. der Fa. Gebr. Leferenz zu Heidelberg, sowie Betrieb der Hartstein- industrie u. aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. befasst sich in der Haupt- sache mit Herstell. von Schotter- u. Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunststeinen u. Platten. Das Material der Ges. findet hauptsächlich zur Herstell. von Strassen u. bei Hafen- u. Quaibauten Verwendung. Besitztum: Werke der Ges.: Hartsteinwerk in den Gemarkungen Ober-Ramstadt u. Rossdorf mit dem Basaltwerk Rossberg: Diabas-Hornfelswerk in Nieder-Ramstadt; die 1898 angekauften Ahlbacher Basaltwerke von C. Stein & Co. in Limburg. Bei Erwerbung der Firma C. Stein & Co. in Limburg waren Pachtverträge übernommen mit folgenden Gemeinden: Obererbach, Pachtdauer bis 1959; Hundsangen, Pachtdauer bis 1947; Öberhausen, Pachtdauer bis 1947. Die Pachtverträge gewähren der A.-G., die Deckung des eigenen Bedarfs der Gemeinden ausgenommen, das ausschliessliche Recht auf Basaltgewinnung u. Verwertung, sowie Herstelfung der nötigen Anlagen gegen einen geringen jährlichen Pachtzins an die einzelnen Gemeinden u. eine mässige Vergütung für Entnahme der Steingattungen. Die Verträge gewähren auch nach Ablauf der Pacht- zeit der A.-G. ein Vorrecht gegenüber fremden Bewerbern. Die Werke sind modern ausgebaut. Die maschinelle Ausstattung besteht aus vollständig eingerichteter Stein- brecherei, Plattenfabrik u. Reparaturwerkstätten. Ausserdem sind vorhanden: Dampf- u. elektr. Lokomotiven, eine etwa 1½ km lange Luftdrahtseilbahn u. eine Licht- u. Kraft- anlage, bestehend aus 2 Dampfmaschinen von 300 PS und 35 Elektromotoren von insgesamt 730 PS. Die A.-G. hat Grundeigentum in den Gemeinden Rossdorf, Ober-Ramstadt, Nieder- Ramstadt, Obererbach, Oberhausen, Steinefrenz u. Darmstadt von zusammen 74 ha 17 a 5 qm. Ausserdem beträgt das gepachtete Gelände in den Gemeinden Obererbach, Hundsangen, Oberhausen u. Oberramstadt über 1 500 000 qm. Die Ges. besitzt ausser dem Verwaltungs- gebäude in Darmstadt, Neckarstr. 8, noch 6 Beamtenwohnhäuser. Kapital: RM. 1 332 000 in 3300 St.-Akt. zu RM. 400 u. 120 Vorz.-Akt. zu RM. 100. —– Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 1 250 000. 1903 Erhöh. um M. 350 000, 1907 Herabsetz. um M. 200 000. 1920 erhöht um M. 700 000. Weiter erhöht lt G.-V. v. 9./4. 1921 um M. 200 000 in 200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit 6 % Vorz.-Div. (Max.) u. Nachzahl.-Pflicht. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./11. 1922 um M. 1 200 000 in 1200 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. zu 180 % u. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 2:1 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 155 à