Industrie der Steine und Erden. 2485 Mecklinghäuser Marmor- u. Kalk-Industrie Act.-Ges. in Grevenbrück-Borghausen. Gegründet: 1894. Ausbeutung von Stein- und Kalkgruben, Kalkbrennereien, Marmor- verarbeitung etc. Sitz bis 30./4. 1930 in Siegen. Kapital: RM. 150 000 in 250 Akt. zu RM. 600. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1.5 Mill. in 1050 St.- u. 450 Prior.-Aktien. Zur Herbeiführung einer besseren Rentabilität 1902 Herabsetz. des A.-K. auf M. 450 000 durch Zus. legung der St.-Aktien im Verh. 7: 1, der St.-Prior.-Aktien 3: 2 und Gleichstellung der Aktien. 1920 Erhöhung um M. 300 000. 1923 Erhöh. auf M. 11 Mill. Die G.-V. v. 15./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 11 Mill. auf RM. 450 000 in 750 Aktien zu RM. 600. Die G.-V. v. 30./4. 1930 beschloss Herabsetz. des A.-K. auf RM. 150 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % an Aktien. Der A.-R. erhält jährl. RM. 1000 Remuneration und nach 4 % Div. an das ganze A.-K. 5 % Tant. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Pachtgerechtsame 220 400, Grundbesitz 67 814, Geb. 88 644, Masch. 80 050, Eisenbahnanschluss 27 115, Betriebsvorräte 16 740, Hyp. u. Beteil., 3350, Buchschuldner 12 960, transit. Gutschriften 1457, Reichsbank 102, Kassa 793, Verlust- vortrag 81 263. – Passiva: A.-K. 450 000, R.-F. 2588, Buchgläubiger 122 235, transit. Belastungen 2645, Wechsel (Akzepte) 22 690, Gewinn 533. Sa. RM. 600 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kalk-K. 263 869, Verlustvortrag aus 1928: 81 263. – Kredit: Kalk-K. 264 403, Verlust 80 729. Sa. RM. 345 133. Bilanz am 1. Jan. 1930 (nach Durchführung der Sanierung): Aktiva: Pachtgerechtsame 66 000, Grundbesitz 7000, Geb. 82 187, Masch. 72 000, Eisenbahnanschluss 25 000, Betriebs- vorräte 3911, Hyp. 3350, Aussenstände 12 960, Reichsbank 102, Kasse 793, transit. Gutschrift 1457. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit. 99 427, Akzepte 22 690, transit. Belastungen 2645. Sa. RM. 274 763. Dividenden: 1913: ? %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Heinrich von der Stein (aus dem A.-R. deleg.). Aufsichtsrat: Vors. Wilhelm Adolf Graf von Plettenberg-Heeren, Heeren; Landmesser Heinrich von der Stein (bis 1./6. 1931 in den Vorst. deleg.), Kalkwerks-Dir. Friedr. Köhler, Grevenbrück. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Siegen u. Hamm i. W.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Act.-Ges. Norddeutsche Steingutfabrik in Grohn-Vegesack. (Börsenname: Norddeutsche Steingut.) Gegründet: 2./10. 1869; eingetr. 17./9. 1870 in Lesum. Zweck: Fabrikbetrieb für Steingut sowie die Führung aller nach dem Ermessen von Aufsichtsrat u. Vorstand damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Spezialfabrik glasierter Wandplatten. – Spezialität: Fliesen zu Wandbekleid. u. zu ähnlichen Zwecken. Besitztum: Die Grösse der Fabrikgrundstücke der Ges. u. ihrer Tochterges., der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., welche am Bahnhof Grohn-Vegesack u. an der Lesummündung sowie in Aumund gelegen, sowohl Eisenbahnanschluss als auch am Wasser Ein- u. Aus- ladevorrichtungen besitzen, beträgt 120 000 qm. Die Gesamtmaschinenkraft besteht aus 4 Dampfmaschinen von zus. ca. 1000 PS u. 6 Dampfkesseln von ca. 700 am Heizfläche. Die Fabrik hat elektr. Beleuchtung u. wird zum Teil auch elektrisch betrieben. Die 10 Dynamos haben eine Leistung von zus. ca. 280 kW. Die Batterien haben zus. ca. 1000 Amp.-St. An grossen Brennöfen besitzt die Ges. 31 grosse Rundöfen u. 6 grosse Tunnelöfen sowie einige kleine Muffelöfen. An Beamten- u. Arb.-Wohnungen besitzt sie 159, zum grossen Teil Einzelhäuser. Die Ges. besitzt einen eigenen Sandberg in der Nähe von Vegesack, aus dem das für die Plattenfabrikation benötigte Rohmaterial gewonnen wird; bei vollem Betriebe reicht dieses Lager noch für mind. 25 Jahre aus. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes Deutscher Wandplattenfabrikanten G. m. b. H. in Berlin. Sie besitzt sämtl. Aktien der Steingutfabrik Witteburg, Farge (A.-K. RM. 550 000) u. der Grohner Wandplatten-Fabrik A.-G., Grohn (A.-K. RM. 2 000 000), ferner sämtl. Anteile der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., Aumund-Vegesack (St.-Kap. M. 500 000). Kapital: RM. 5 000 000 in 123 Akt. zu RM. 1000 u. 9754 Akt. zu RM. 500. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber gegen eine vom Vorstand festzusetzende Gebühr in Nam.-Akt. umgewandelt werden u. umgekehrt. – Vorkriegskapital: M. 1 625 000. Urspr. A.-K. M. 375 000 (Thlr. 125 000); erhöht bis 1911 auf M. 1 625 000, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf M. 20 000 000 in 10 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. (nach Einzieh. der M. 10 Mill. Vorz.-Akt.) auf RM. 5 000 000 (2: 1). Genussscheine: 4000 Stück zu je M. 500, lt. G.-V. v. 31./5. 1921, den Stammaktionären unentgeltl.überlassen. Die Genüsse wurden zum 31./3.1924 zur Rückzahl mit je RM. 5 gekündigt. In der Klage, die wegen Aufwert. von Genussscheinen von zwei Gläubigergruppen gegen die Ges. angestrengt wurde, hat das Landgericht Bremen im Juni 1927 die Ges. kostenpflichtig verurteilt, für jeden eingeklagten Genussschein je RM. 36.60 plus 12 % Zinsen v. 1./4. 1924