2506 Industrie der Steine und Erden. Westdeutsche Kalkwerke Akt.-Ges. in Köln, Deutscher Ring 7. Gegründet: 26./6. 1911; eingetr. 30./6. 1911. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1911/12. Zweck: Erwerb von Grundstücken, namentl. für Kalkproduktion geeigneter, Erwerb von Kalkwerken, Betrieb von Kalk- u. sonst. Steinbrüchen, Herstell. u. Vertrieb von Sinterdolomit, Kalk, Kalksteinen u. ähnlichen Produkten, auch von Ziegeln u. sonst., mit dem Baugeschäft im Zus. hang stehenden Erzeugnissen, in erster Reihe in Westdeutschland. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Gründung das Kalkwerk Schulz, G. m. b. H. in Sötenich, das Kalkwerk Franz Zilkens in Sötenich, die Vereinigten Wiehltaler Kalk. u. Ziegelwerke, G. m. b. H. in Köln u. Bielstein, das Kalkwerk Hambüchen u. Langel, B.-Gladbach, das Kalkwerk Bärenstein F. H. Alff, Stolberg, die Stolberger Kalkwerke Fritz zur Mühlen, G. m. b. H. in Stolberg, die Ausbeutungsrechte u. Pachtverträge der Firma Hergenrather Kalksteinbrüche, G. m. b. H. in Stolberg, für deren Steinbrüche in Hergenrath. Wegen Über- gang des Kreises Eupen an Belgien wurde das Werk Hergenrath an die neugegründete Ges. „Kalkwerke Hergenrath G. m. b. H.“ in Hergenrath mit Wirk. ab 1./4. 1920 verkauft. Diese Ges. ist später in eine A.-G. umgewandelt worden, über deren sämtl. Aktien die West- deutschen Kalkwerke verfügen. Mit Wirk. ab 1./7. 1921 erfolgte die Übernahme von Werken der Neuen Walheimer Kalkwerke A.-G. Mit Wirkung ab 1./3. 1922 fand die Anglieder. des Kalkwerks Kalkbruch Niederehe G. m. b. H. Köln in Niederehe statt. Am 10./8. 1927 wurde das Kalkwerk Büsbach in Büsbach b. Stolberg (Rhld.), am 1./5. 1928 die Kalkwerke Josef & Peter Thelen in Elendorf u. in Niederforstbach b. Brand sowie am 18./7. 1928 die Lissendorfer Hermann-Kalkwerke, Lissendorf erworben Ab 1./7. 1929 wurden gemeinsam mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwerken, Dornap u. Rheinischen Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath die Betriebe der Trierer Kalk- u. Dolomitwerke A.-G., Wellen-Obermosel pacht- weise übernommen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt zus. 325 ha. Dem Betriebe dienen 2 Kalk- ringöfen, 42 Schachtöfen, 5 Dietz'sche Kalköfen, 1 Sinterdolomitbrennerei (4 Ofen), 12 Loko- motiven, 8 Sackkalkanlagen u. 10 Eisenbahnanschlüsse. Es sind 19 Beamten- u. Arb. Wohnhäuser vorhanden. – Die Anzahl der Beamten u. Arb. beträgt 1d. 650. Der Eisenbahnversand betrug 1922 –1929: 437 300, 111 702, 244 163, 321 576, 286 950, 371 381, 373 287, 403 958 t. Verträge: 1913 Abschluss einer Interessengemeinschaft mit den Rhein.-Westfäl. Kalk- werken in Dornap. – Im März 1930 wurde mit dem I. G. Farbenkonzern ein 20jähriger Kalk- u. Kalkstein-Lieferungsvertrag für den Bedarf deren sämtlicher Werke in Rheinland u. Westfalen getätigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Akt. der Kalkwerke Hergenrath A.-G. in Hergen- rath. Sie ist massgebend beteiligt an der Kalkwerk Schornstein & Drisch G. m. b. H. in Hahn b. Walheim. — Mit Wirkung ab 1./7. 1929 hat die Ges. in Gemeinschaft mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwerken, Dornap u. Rhein. Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath eine Verkaufsstelle für Bau- u. Düngekalk unter der Firma: Kalkverband Westdeutschland G. m. b. H., Dornap gebildet. In Gemeinschaft mit den Rhein.-Westfäl. Kalkwerken, Dornap erwarb die Ges. im März 1930 von dem I. G. Farben-Konzern sämtl. Anteile der Heggener Kalkwerke G. m. b. H.. Weidenau. Kapital: RM. 3 015 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 150 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, 1920 um M. 1 500 000 erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1920 um M. 300 000, 1921 Erhöh. um M. 1 200 000 St.- u. M. 300 000 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 19./12. 1922 erhöht um M. 5 000 000 auf M. 10 300 000. Lt. G.-V. vom 12./9. 1924 erfolgte die Umstell. des A.-K. von M. 10 300 000 auf RM. 3 015 000 (St.-Akt. 10: 3, Vorz.-Akt. 20:1) in 10 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 150 Vorz-Akt. zu RM. 100. Grossaktionüre: Die Akt.-Mehrheit (75 %) ist im Besitz der Rhein.-Westfäl. Kalkwerke in Dornap. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je RM. 300 St.-Akt. = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. = 2 St., in best. Fällen = 30 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % (Min.) Vorz.- Div., 4 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (ausser fester Gesamtvergüt. von RM. 25 000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 1 576 976, Geb. 479 765, industrielle Anl. 1 569 008, Bahnanschluss u. Gleise 141 336, Fuhrpark u. Förderwagen 74 190, Masch. 612 549, Werkzeuge u. Geräte 22 742, Mobil. 18 101, Vorräte an Kalksteinen u. Kalk 130 954, Vor- räte an Kohlen, Sprengstoffen, Betriebs- u. Reparaturmaterialen, Säcken usw. 304 406, Kassa 10 674, Wechsel 6628, Debit. einschl. Bankguth. 850 675, Wertp. u. Beteil. 262 839. – Passiva: A.-K. 3 015 000, Hyp. 398 000, Kredit. in laufend. Rechn. 575 257, sonst. Kredit. 1 805 355, R.-F. 185 000, rückst. Div. 1026, Gewinn 81 211. Sa. RM. 6 060 849. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 488 073, Zs. 204 697. Abschr. 548 974, Gewinn 81 211 (davon R.-F. 15 000, Div. auf Vorz.-Akt. 1050, Vortrag 65 161). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 49 172, Betriebsgewinn 1 273 784. Sa. RM. 1 322 956. Dividenden: St.-Akt. 1913: 0 %; 1924–1929: 0, 0, 6, 10, 10, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1929: 10, 9, 6½, 6, 7, 7 %.