2518 Industrie der Steine und Erden. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton und anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. – Die Ges. fabriziert in der Hauptsache Material für sanitäre Einrichtungen. Entwicklung: Die Ges. erwarb 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangsliquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. 1917 die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörsheim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquid. gestellt wurde, gekauft. Besitztum: Die Steingutfabrik Flörsheim a. M. nimmt ein Areal von 15 ha ein, davon 2.5 ha bebaute Fläche. Hier befinden sich massive Gebäude, 10 grosse Brennöfen von 2000 bis 250 cbm Inhalt u. eine Dampfmasch. von 500 PS. Eine elektr. Hochbahn dient zur Entladung der auf dem Wasser ankommenden Kohlen u. Rohmaterialien. Ferner ist ein Verwaltungs- gebäude sowie ein Beamten-Doppelwohnhaus u. 5 Arbeiter-Doppelwohnhäuser vorhanden. – Die Steingutfabrik in Wesel a. Rh. umfasst ein Areal von etwa 6 ha, davon 5 ha bebaut. Das Werk hat 11 Brennöfen von je 200 cbm Inhalt sowie eine Dampfmasch.-Anlage von 200 PS, eig. Gleisanschluss u. 2 Tunnelöfen. Ferner sind ein Verwalt.-Geb. u. 3 Beamten- wohnhäuser vorhanden. – Die Feuertonfabrik in Ratingen umfasst ein Areal von ca. 20 ha, davon ca. 8 ha bebaut. Das Werk hat 20 Muffelöfen von je 80 cbm Inhalt, einen modernen Tunnelofen u. einen grossen Gaskammerofen von 540 cbm Inhalt, eine neue Kessel- und Maschinenanlage von 350 Ps, ferner eigenen Gleisanschluss u. 3 Beamten- u. 8 Arbeiter- Doppelwohnhäuser. Der Sitz der Verwalt. befindet sich in Bonn in gemieteten Räumen. Die Ges. besitzt in Bonn zwei Beamtenwohnhäuser u. beschäftigt zurzeit 90 Beamte u. 1070 Arbeiter. Beteiligung: Die Ges. besitzt RM. 1 697 000 Akt. der Bamberger Leroi & Co. A.-G. in Frankfurt a. M. (A.-K. 3 000 000). Kapital: RM. 6 000 000 in 40 000 Aktien zu RM. 100 u. 2000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 100 000, übern. von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 23./7. 1919 um M. 4 400 000 erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V v. 30./12. 1921 um M. 5 500 000, lt. G.-V. v. 6./5. 1922 um M. 5 000 000 u. lt. G.-V. v. 6./2. 1923 um M. 20 000 000, übern. von einem Kon- sortium (Bank für Thüringen in Meiningen), den Aktionären angeb. zu 150 % im Verh. 11. In der gleichen G.-V. wurde die Verwaltung ermächtigt, weitere M. 5 000 000 in 5000 Akt. zu M. 1000 zum Kurse von 100 % auszugeben. Die Kap.-Umst. erfolgte lt. G.-V. v. 29./11 1924 von M. 40 000 000 auf RM. 4 000 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Lt. G.-V. v. 15./5. 1928 Erhöh. um RM. 2 000 000 durch Aus- gabe von 2000 St.-Akt. zu RM. 1000, vom 1./1. 1928 ab gewinnberecht. Die neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsort. (Disc.-Ges., Fil. Meiningen) übern. mit der Verpflicht., den alten Aktion. ein Bezugsrecht im Verh. von 2: 1 zu 105 % anzubieten. Der Erlös aus dieser Kapitalerhöh. diente zur Verstärk. der Betriebsmittel u. zur Beteilig. an verwandten Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.- Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), eventl. Rückstell., dann 4 % Div. an Aktion., ao. Rückl. u. Abschreib., 10 % Tant. an A.-R., wenn keine Rücklagen u. Abschreib. beschlossen, sonst 15 % Tant., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 613 982, Betriebs-Geb. 1 675 200, Beamten- u. Arb.-Wohnbäuser 357 400, Ofenanlagen 446 900, Masch. 190 400, Licht-, Kraft- u. Wasser- anlagen 178 800, Gleis- u. Kaianlagen 16 300, Fuhrwerke, Kraftwagen u. Pferde 6000, Mobil. u. Utensil. 1, Kassa 15 646, Wechsel 8565, Eff. 1 005 043, Beteil. 1, Debit. 1 669 328, Bankguth. 274 929, Vorräte in Floersheim, Wesel u. Ratingen 2 031 765. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 340 000, Delkr. 250 000, Grunderwerbssteuer-Rückstell. 60 000, noch nicht eingelöste Div. 3206, Interims-Kto. (Rückst. für noch nicht abgerechnete Posten) 469 556, Gläubiger 370 927, Gewinn 996 571. Sa. RM. 8 490 261. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 086 759, Steuern u. soziale Lasten 955 837, Instandhalt. 554 875, Abschr. 367 979, Gewinn 996 571 (davon R.-F. 60 000, Div. 720 000, Vortrag 216 571). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 217 664, Betriebsgewinn 3 740 488, Ertrag aus Beteilig. 3870. Sa. RM. 3 962 023. Kurs: Ende 1925–1929: In Berlin: 77.50, 151, 254, 234, 149 %; in Dresden 76.50, 155, 256, 233, 146.25 %. Aktien Nr. 1–40 000 zu M. 1000 eingeführt in Dresden im Dez. 1923. Zulassung von RM. 2 000 000 Aktien (Em. vom Mai 1928) im Dez. 1928 in Berlin u. im Febr. 1929 in Dresden. Dividenden: 1924–1929: 8, 10, 10, 15, 15, 12 %. Direktion: Gen.-Dir. Heinr. Runde, Dir. Max Hollenweger, Dir. Adolf Heubach; Stellv. Hans Schlegelmilch. Aufsichtsrat: Vors. Bank- Dir. Ludwig Fuld. Mannheim; Stellv. Jocelyn Walker, Frankfurt a. M.; Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Fabrikbes. Walter Guilleaume, Bonn; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, B-Charlottenburg; Bank-Dir. Otto Beseler, Meiningen; John Slater, Eastbourne; Frank Hayward, London; vom Betriebs- rat: J. Heyden, K. Bayer. Zahlstellen: Berlin, Dresden u. Meiningen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Dresden: Gebr. Arnhold.