2524 Industrie der Steine und Erden. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Dr. jur. F. A. Spiegelberg, Hannover; Stellv. Justizrat Cornel Kellerhoff, Höxter a. d. Weser; Gen.-Dir. Dr. phil. h. c. Rud. ten Hompel, Münster i. W.; Dipl.-Ing. Hugo Dieckhoff, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Lazard Speyer-Ellissen K.-G. a. A.; Hannover: A. Spiegelberg. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Münster i. W., Bahnhofstr. 2. Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., oder die Beteilig. an vorgedachten Unternehmungen, Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikation u. allen damit in Ver- bindung stehenden Fabrikaten. Sitz der Ges. bis 1./7. 1918 in Recklinghausen. – Angest. u. Arb. 216 u. 2393. Besitztum: Die Ges. unterhält folgende Fabrikationsanlagen: A. In Lengerich befinden sich 3 Zementwerke. Der Grundbesitz in Lengerich beträgt 2 548 911 qm. Von dieser Fläche können rd. 45 000 dm als Fabrikgelände u. rd. 1 250 000 qm als Kalksteingelände angesehen werden. Das Kalksteingebirge enthält Ausbeutematerial bis zu einer Mächtigkeit von 80 m. In Lengerich befinden sich neben den Fabrikanlagen noch 68 Beamtén- u. Arbeiterwohnhäuser. –— Werk I. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus: Vor-Zerkleinerung, Rohmühle, Drehofen, Zementmühle, Kohlenmühle, Packerei, Giesserei, Schlosserei, Modelltischlerei, Transformatorengebäude, 8 Silos, Klinkerschuppen, Schachtofenhaus, Lagerhaus, Kantine u. Verwalt.-Gebäude. Ausserdem befindet sich in Lengerich ein chemischbes Zentral-Laboratorium, in dem der auf den Konzernwerken her- gestellte Zement durch beständige Analysen auf seine Eigenschaften kontrolliert wird. Das Werk I hat eine Leistungsfähigkeit von 240 000 t jährlich in der Zementherstellung u. arbeitet nach dem Nassverfahren. Der Zementherstellung dienen auf der Rohseite vier 0 Nassmühlen, darunter eine von 3 m Durchmesser. In 3 modernen Drehöfen von 3 m Durchmesser u. 50 m Länge wird der erzeugte Dickschlamm zu Zementklinker gebrannt. Der Vermahlung des Klinkers dienen vier moderne Zementmühlen, darunter eine von 2 m Durchmesser u. 12 m Länge. Der Lagerung des Klinkers dienen 4 grosse Silos von 14 m Durchmesser u. 20 m Höhe. Der fertige Zemwent wird in 4 Silos von 7 m Durchmesser u. 20 m Höhe u. in 3 Silos von 14 m Durchmesser u. ebenfalls 20 m Höhe gelagert. Die Verpackung des Zementes geschieht teils von Hand, teils durch eine automatische Pack- maschine. Die Aufstellung einer zweiten Packmaschine ist geplant. Dem Umfang des Werkes entsprechend ist auch die Reparaturwerkstatt eingerichtet. Ausser Zement kann werk I auck über 100 000 t Kalk im Jahre liefern, der in 9 Ringöfen gebrannt wird. Das Werk ist angeschlossen an die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, mit zirka 3150 PS u. verfügt über 1 Lokomobile mit 200 PS. – Werk II. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus Vor-Zerkleinerung, Trockenschuppen, Rohmühle, Ofenhaus, Zement- mühle, Kalkmühle, Maschinenhaus, Kesselhaus, Packerei, Magazin, Silos, Klinkerscbuppen, Werkstatt, Ringöfen, Schlosserei, Verwalt.-Gebäude. Die Leistungsfähigkeit des Werkes an Zement beträgt über 120 000 t im Jahre, während ausserdem noch 50 000 t Stückkalk u. 25 000 t Düngemergel hergestellt werden können. Das nach dem Trockenverfahren arbeitende Werk ist mit 4 Rohmühlen, 8 Schachtöfen u. 2 Zementmühlen ausgerüstet. Das Werk ist angeschlossen an die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, mit ca. 1800 PS u. verfügt über 2 Dampfkessel mit 650 PS bzw. 350 PS. – Werk III. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus: Vor Zerkleinerung, Rohmühle. Drehofen, Zement- mühle, Kohlenmühle, Klinkerschuppen, Packerei mit Silos, Schlosserei, Transformatoren- haus, Kalköfen, Kantine. Das Werk arbe tet ebenso wie Werk I nach dem Dickschlamm- verfahren. Es besitzt zur Dickschlammerzeugung 2 Dickschlammmühlen. Der erzeugte Dickschlamm wird in 2 Drehöfen von 2 80 m Durchmesser u. 50 m Länge gebrannt. Die 0 Drehofenklinker werden in 2 Zementmühlen zu Zement gemahlen. Die Leistungsfähigkeit des Werkes beträgt 110 000 t im Jahr an Zement. Ausserdem können 30 000 t Stückkalk hergestellt werden. Das Werk ist mit 2300 PS an die Überlandzentrale angeschlossen. Die 3 Werke haben Bahnanschluss u. liegen an der Strecke Münster– Osnabrück. B. Die Beckumer Gruppe umfasst die Werke Friedrichshorst, Mark u. Zollern in Neubeckum u. die Werke Westfalia, Klasberg. Horstkötter & Illigens u. Industrie in Beckum sowie die Werke Union, Grimberg & Rosenstein in Ennigerloh. –— Der zu Werk Friedrichs- horst gehörende Grundbesitz beträgt 2 686 398 qm, wovon 17 435 am als Fabrikgelände u. 90 1 800 000 qm als Kalksteingelände anzusehen sind. Die Fabrikanlagen bestehen aus: Vor- * zerkleinerung, Vorschrotmühle, Rohmühle mit Silos, Ofenhaus, Klinkerhalle, Zementmühle, Maschinenhaus, Packerei u. Zementsilos. Schachtofengebäude für Kalk u. Zement, Kalk- packerei, Schreinerei u. Schlosserei sowie aus dem Verwalt.-Gebäude. Es gehören ferner zu dem Werke 3 Kantinen, 16 Beamten- u. 43 Arbeiterwohnhäuser sowie ein Gutshof. Das Werk Friedrichshorst, das die grösste Leistungsfähigkeit aufweist, besitzt 3 Drehöfen u. 6 Schachtöfen, die der Zementerzeugung dienen. Der hierzu erforderliche Kalkstein wird im Steinbruch, der gleichzeitig auch Werk Mark mitversorgt, durch 4 Bagger abgebaut. Der zerkleinerte Kalkstein wird in 6 Rohmühlen gemahlen, während der Zementmahlung