2542 Industrie der Steine und Erden. Bayerische Granit-Aktiengesellschaft in Regensburg, Albert-Str. 5. Gegründet: 15./11. 1888; eingetr. 25./1. 1889. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Granitbrüchen, Handel mit Steinen, Fortbetr. der Stein- brüche u. Steinmetzereien der von Normannschen Granitwerke Passau, der Granitwerke Vils- hofen, der Oberpfälz. Granit-Gew. Nabburg, Haymann & Cons. Entwicklung: 1901 erwarb die Ges. die sämtlichen Steinbrüche der Granitwerke Blauberg, A.-G., Sitz in München, Werke bei Schärding, Vilshofen, Fürstenstein, Nabburg, Blauberg u. Nittenau mit allem Grundbesitz (Areal ca. 148 ha). 1909 Zukauf von Grundst. u. Steinbrüch en, sowie Aufstell. einer grösseren Anzahl weiterer Steinspaltmasch. zur Erzeug. von Kleinpflastersteinen, sowie Inbetriebnahme der auf Grund neuester Erfahrungen her- gestellten Schotterbrechanlage in Schärding. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz der Ges. an Steinbrüchen, Werkanlagen u. sonstigen Grundstücken beträgt 305,40 ha u. verteilt sich in Bayern auf Oberpfalz mit 123, 40 ha, auf Niederbayern mit 130,45 ha. Der Rest mit 51,55 ha liegt in Oberöster- reich bei Schärding nächst der bayerischen Grenze. Die bayerischen u. österreichischen Grundstücke weisen einen nutzbaren Holzbestand mit 96.90 ha auf. Es bestehen 9 Haupt- werke mit den zugehörigen Betrieben, u. zwar: Werk Nabburg mit den Betrieben Stein- berg, Haagerberg, Zankendorf, Zeinried, Haardt u. Reuth; Werk Nittenau mit den Betrieben Treidling, Gumping, Rossbach, Luckstein, Alletswind u. Krottenthal; Werk Blauberg mit dem Betrieb Sengenbühl; Werk Regen mit den Betrieben Schönberg, Grünbach, Bornstein, Ried, Grub u. Schlag; Werk Metten; Werk Vilshofen mit den Betrieben Taferl, Mattenham u. Pleinting; Werk Namering mit den Betrieben Alzenmühle, Preinting, Felsching, Paradies u. Fürstenstein; Werk Kalteneck mit den Betrieben Allmunzen, Auberg, Tragenreuth, Steinhof, Bautzing, Ötz u. Schachet; Werk Schärding mit den Betrieben Marienthal, Stein- bach, Gopperding, Riedlberg u. Grub. Sämtliche Werke, mit Ausnahme desjenigen von Metten, erzeugen Grosspflaster- u. Kleinpflastersteine, Strassen- u. Eisenbahnschotter, Wasserbausteine, Rand- u. Leistensteine, Grenz- u. Marksteine. Im Werk Metten werden nur Werksteinarbeiten für Hoch- u. Kunstbauten u. Randsteine hergestellt. Für die Fabrikation von Kleinpflastersteinen stehen in Vilshofen 20 Spalthämmer, die durch elektrische Motoren angetrieben werden, zur Verfügung. Zwei masch. eingericht. Schotter- werke in Vilshofen u. in Schärding können tägl. ca. 45 Waggon Schotter produzieren. Sämtl. Werke sind mit den Nebenbetr. durch Industrie-Geleise verbunden, haben eig. Bahn- anschlüsse mit den zugehör. Lagerplätzen. Die masch. Betriebskräfte sind 147 PS Elektro- motore, 125 PS Dieselmotore u. 250 PS normalspurige u. kleinspur. Lokomotiven. Der elektrische Strom wird in der Hauptsache aus einem Wasserkraftwerk bei Vilshofen mit Turbinenanlage, an welchem die Ges. beteiligt ist, bezogen. Die erschlossenen Stein- gewinnungsstätten mit dem umfangreichen Grundbesitz sichern der Ges. eine Ausbeute- zeit von mindestens 100 Jahren. Die jährl. Leistungsfähigkeit sämtl. Werke beträgt im Vollbetrieb etwa 200 000 t. Sämtl. Werke haben massive Betriebs- u. Wohngebäude nebst den zugehörigen Werkstatthallen u. Unterkunftsgebäuden. Auch sind eigene Arbeiter- wohnungen vorhanden. – Durchschnittlich 800 Arbeiter u. 32 Beamte. Die Ges. ist Mitglied des Bayerischen Industriellen-Verbandes München, des Reichs- verbandes der Deutschen Pflasterstein- u. Schottersteinindustrie Berlin. Kapital: RM. 1 478 400 in 14 720 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1600 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 4. Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10 fachem Stimm- recht ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1891 um M. 200 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 20 800 000 in 19 200 St.-Akt. u. 1600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 20 800 000 auf RM. 1 158 400 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 ermässigt wurde. Unter Berücksichtig. des Einzahl.-Wertes der 1600 Vorz.-Akt. mit RM. 3428, ist noch eine Zuzahl. von RM. 2972 d. i. RM. 2.14 je Aktie zu leisten, so dass der neue Nennwert dann RM. 4 beträgt. Die G.-V. v. 20./4. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 320 000 in 3200 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1927. Auf je RM. 360 alte Aktien konnte eine neue Aktie zu RM. 100 zu 132 % bezogen werden. Die Aktien zu RM. 60 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Regensburg oder München. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St., je RKM. 4 Vorz.-Akt. = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div an St.-Akt., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R., mind. aber RM. 1000 pro Jahr (Vors. das Dopp.), Rest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Steinbrüche 680 046, Gebäulichkeiten 159 568, Lokomotiven, Masch. u. rollendes Material 178 563, Bahnenoberbau 135 605, Mobil., Werkz. u. Requisiten 52 781, Schotterwerke 106 171, Pachtbrüche 2154, Kassa 5069, Wertp. u. Beteil. 3794, Debit. 501 949, Vorräte 512 751, (Bürgschaften 399 906). – Passiva: A.-K. 1 478 400, R.-F. 293 949, noch nicht eingelöste Div.-Scheine 232, do. Sehuldverschr. 150, Kredit. u. Bankschulden 546 716, (Bürgschaften 399 906), Gewinn 19 005. Sa. RM. 2 338 453.