* = 82 Industrie der Steine und Erden. 255. Pommerscher Industrie-Verein auf Aktien in Stettin, Dampfschiffbollwerk 3. Gegründet: 6./6. 1872; eingetr. 15./6. 1872. Zweck: Betrieb von Cement-, Pflasterstein- u. Chamottefabriken, sowie von Ziegelbrennerei, Kreidebrüchen und Kreideschlemmereien. Ausnützung und Aufschliessung von Bauterrains. Besitztum: Die Ges. besitzt nachstehende Anlagen etc.: Pommersche Portland-Cement- fabrik „Quistorp“ in Lebbin mit den Grundstücken Stavin u. Stengow auf Insel Wollin, Pflasterstein- u. Chamottefabrik Scholwin, Falzziegelfabrik u. Dampfziegelei Berndshof nebst dem Gut Berndshof u. den Vorw. Hammelstall u. Philippinenhof b. Ueckermünde, Portland-Cement-Fabrik Wolgast I u. II., Kreidebahn Jasmund mit Martinshafen, Kreide- brüche u. Schlemmkreidewerke Dumsevitz, Wittenfelde, Sehlitz, Hertha, Pluckow, Quatzen- dorf u. anderer Landbesitz u. Pachtgüter auf Rügen, mit eig. Eisenbahnbetrieb u. eig. Hafen- anlagen (Martinshafen), 25 Dampf- u. Segelfahrzeuge, darunter 14 grosse Seeleichter; in Stettin-Westend beleg. Bauterrain von noch rund 400 000 qm, Gut Schwankenheim, Lagerhof an der Parnitz. Kapital: RM. 3 402 000 in 5000 Nam.-St.-Akt. u. 670 Nam.-St.-Prior.-Akt. zu je RM. 600. Letztere geniessen 4 % Vorz.-Div., mit Nachzahl.-Anspruch, partizipieren aber nicht an einem event. Überschusse. Die Aktien lauten jetzt sämtl. auf Namen und sind nur mit Genehm. des A.-R. u. der G.-V. übertragbar. – Vorkriegskapital: M. 1 902 000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1873 um M. 1 800 000, 1876 um M. 750 000, durch Auslos. herabgesetzt 1875–1895 auf M. 1 902 000, 1920 Erhöh. um M. 1 500 000 durch Ausgabe von 2500 neuen Nam.-St.-Akt. zu M. 600. Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 in voller Höhe, also auf RM. 3 402 000 in 5000 St.-Akt. u. 670 St.-Prior.-Akt. zu je RM. 600. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Vorz.-Div. an St.-Prior.-Aktien (mit Nachzahl.- Anspruch), dann 4 % Div. an St.-Akt., Rest Super-Div. an St.-Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Fabriken, Betriebe u. Ländereien 3 617 694, Kassa u. Banken 629 291, Aussenstände 1 346 978, Wechsel 8463, Wertp. 203 977, Hyp. 192 281. – Passiva: A.-K. 3 402 000, R.-F. 341 000, Spez.-R.-F. 400 000, Ern.-F. 1 000 000, Hyp. u. andere Schulden 716 657, Gewinn 139 028. Sa. RM. 5 998 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. u. Unk. 1 142 453, Steuern 433 579, Gewinn 139 028. – Kredit: Vortrag 18 050, Gewinn 1 697 011. Sa. RM. 1 715 061. Kurs: Notiz in Stettin 1925 eingestellt. Dividenden: 1913: St.-Akt.: 10 %, 1924–1929: 6, 6, 10, 10, 8, ? %. Prior.-Aktien: 1913: 4 %; 1924–1929: Je 4 %. Direktion: Dr. Heinrich Jahn, Dipl.-Ing. Hans Engel. Prokurist: Johs. Hoefer. Aufsichtsrat: Vors. C. F. Engel, B. Friedenau; Stellv. C. Ed. Meyer jr. Bremen; Johs. Theune, Misdroy; Sanitätsrat Dr. Georg Horn, Stettin; Dr. med. Walter Rohleder, Köslin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stettiner Portland-Cement-Fabrik in Stettin, Bollwerk 1. Gegründet: 18./5. 1855. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Portl.-Cement, anderen Arten Zements, Mauersteinen Kalk u. ähnl. Baumaterialien sowie der Erwerb von verwandten Unternehm. oder die Be- teilig. an solchen in jeglicher Form. Besitztum: Die Ges. besitzt in Züllchow bei Stettin eine Zementfabrik, die über ein in den Jahren 1925/28 erbautes, nach den neuesten Erfahrungen eingerichtetes Drehofen- werk mit einer Tagesleist. von 3500 Fass verfügt. Eine ältere Anlage, ausgerüstet mit zwei Ringöfen u. 14 Dietzschen Etagenöfen, ist zur Zeit stillgelegt. Ausserdem sind vorhanden automatische Kohlen- u. Rohmaterialgreiferkräne, Drahtseil-, Hängeschienen. u. Feldbahnen sowie ein Dock zur Instandsetz. der Flotte der Ges. Als Antriebskraft dient eine neue Abhitzekraftanlage. Zur Reserve steht Strom der Uberlandzentrale zur Verfüg. Zur Über- wachung der Fabrikation und zu wissenschaftlichen Versuchen ist ein chemisches und physikalisches Laboratorium vorhanden. Die Zementfässer werden in eigener Fassfabrik hergestellt, der ein Sägewerk angegliedert ist. Eine Sackkleberei und näherei sorgt für die nötige Sackpackung. Die jährliche Erzeugungsfähigkeit der Zementfabrik beträgt etwa 1 000 000 Fass, die der Fassfabrik 200 000 Fässer. – Von den für die Zement- erzeugung benötigten Rohmaterialien wird die Kreide in eigenen Kreidegruben in Kalkofen u. in Finkenwalde, der Ton auf dem Fabrikgrundstück in Züllchow gewonnen. Der Transport der Kreide geschieht durch eine eigene Flotte von 3 Schleppdampfern u. 16 Leichtern bzw. Kähnen. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 353 ha, u. zwar in Züllchow 47 ha (bebaut 7.5 ha), in Kalkofen 85 ha, in Finkenwalde, Podejuch u. Friedensburg 53 ha, in Zarn- glaff 5 ha, in Langendorf 90 ha, in Bünnewitz einschliesslich Tonlager 36.75 ha, in Bock bei Zarnglaff ein Kalksteinlager in Grösse von 15 ha, in Freienwalde a. d. Oder ein Kieslager von 0.5 ha, ein Reservekreidelager auf Arkona (Rügen) in Grösse von 20.5 ha