2618 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Kammgarn-Spinnerei Düsseldorf Akt.-Ges. in Düsseldorf, Brückenstr. (Börsenname: Düsseldorfer Kammgarn.) Gegründet: 30./3. 1882. Übernahme der mechan. Kämmerei u. Kammgarnspinnerei von Fr. Bockmühl Söhne mit einem Areal von 25 562 am, wovon 17 000 qm bebaut sind. 1928 Erwerb der Kammgarnspinnerei Cranz & Co., G. m. b. H. in M. Gladbach u. Fortführung als Zweigniederl. unter der Fa. Kammgarnspinnerei M. Gladbach Zweigniederl. der Kamm- garnspinnerei Düsseldorf. Zweck: Fortführung u. Ausdehnung der unter der Firma Fr. Bockmühl Söhne betrie- benen mechanischen Kämmerei u. Kammgarnspinnerei einschliesslich der damit verwandten Geschäftszweige. Der Betrieb von Unternehmungen der vorgenannten Art kann auch pachtweise erfolgen. Die Ges. ist befugt, Interessengemeinschaften u. ähnliche Verträge mit anderen Unternehm. einzugehen. Zur Verarbeitung gelangen alle feinen Merinoqualitäten von Nr. 110 bis Nr. 20 abwärts. Die hergestellten Garne dienen vorzugsweise zu Web- u. Wirk- z wecken für Damen-u. Herrenstoffabrikation; ausserdem befasst sich die Ges. mit der Herstell. aller für die Trikotagenfabrikation geeigneten Garne. Besitztum: Die in Düsseldorf gelegenen Grundstücke der Ges. umfassen 25 000 qm, wovon ca. 18 000 am bebaut sind. Die Fabriken sind mit eigenen Licht- u. Kraftanlagen ausgerüstet. Sie umfassen 6 Dampfkessel mit 1500 PS. Es sind 73 300 Feinspindeln u. 15 600 Zwirnspindeln vorhanden. Die Ges. verfügt über 6 Masch. mit zus. 3900 Spindeln, auf welchen feine Garne bis Nr. 110 gesponnen werden können. Ausserdem noch Grundbesitz in M. Gladbach. Die Zahl der Arbeiter u. Angestellten beträgt gegenwärtig in beiden Fabriken rd. 1100. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Wollkämmer u. Kammgarnspinner an. Kapital: (Bis 20./5. 1930) RM. 1 500 000 in 3000 Aktien zu RM. 500. – Vorkriegs- Kapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht 1899 auf M. 3 000 000, herabges 1900 u. 1907 auf M. 2 000 000, 1921 Erhöh. um M. 500 000 u. 1922 Erhöh. auf M. 3 000 000 in 3000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 17./12. 1924 Um- stell. von M. 3 000 000 auf RM. 1 500 000 in 3000 Aktien zu RM. 500. Die G.-V. v. 20./5. 1930 beschloss Erhöhung des A.-K. um RM. 1 500 000 auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 3000 Stammaktien zu RM. 500. Den neuen Aktien sind Gratis-Genussscheine beigegeben. die für die Dauer von 10 Jahren zum Bezuge des gleichen Betrages berechtigen, der auf eine Aktie über RM. 500 als Dividende ausgeschüttet wird, höchstens jedoch zum Bezuge von RM. 20 jährlich per Genussschein. Die neuen Akt. sollen 1: 1 zu 110 % begeben werden. Die Erhöh. ist befristet bis 30./6. 1931. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % z. Spez.-R.-F, bis 30 % des A.-K., 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen Vergüt. von RM. 500 pro Mitgl. u. RM. 1000 für den Vors.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V. B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 236 448, Maschinen 1 873 207, Debit. 103 078, Banken 65 597, Kassa 4004, Eff. 3202, Zug-, Garn- u. Materialien-K. 568 315, Verl. (171 320, Gewinn-Vortrag aus 1928 33 369) 137 951. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Sonder-Rückl. 204 657, Kredit. 2 137 148. Sa. RM. 3 991 806. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Handl.-Unk. 512 277, Steuern u. Sozial- versich. 229 133, Abschreib. 134 380. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1928 33 369, Betriebs- gewinn 704 470, Verlust 137 951. Sa. RM. 875 791. Kurs: Ende 1913: 136 %; Ende 1925–1929: 52, 80, 105, 89, 72 %. Notiert in Berlin. RM. 500 000 (Nr. 2001–3000) wurden im August 1925 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden 1913: 8 %; 1924–1929: 4, 3, 4, 4, 4, 0 %. Direktion: Aug. Krieger. Prokuristen: Otto Walther, Wilh. Buchmüller, Herm. Wehmeyer, Düsseldorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Gustav Baum, Stellv. Dr. Hermann Fischer, Berlin; Herm. Wülfing, Wuppertal-Elberfeld; Werner T. Schaurte, Gut Lauenburg b. N euss; Heinrich Börsing, Rittergut Sonnenburg b. Bad Freienwalde; Bankier Dr. Paul Wallich, Berlin; Eduard Frhr. von der Heydt, Amsterdam; vom Betriebsrat: H. Eller, K. Mehring. Zahlstellen: Eigene Kasse; Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Elberfeld: v. d. Heydt-Kersten & Söhne. Thomas Scheuffelen jr. Akt.-Ges., Ebersbach a. d. F. Gegründet: 5./12. 1922, 27./1. 1923; eingetr. 31./1. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Erwerb u. Fortführung der bisher von der Firma Thomas Scheuffelen jr., Ebersbach a. F., als Einzelfirma betriebenen Tuchfabrik, Herstell., Vertrieb u. Handel von bezw. mit Tuchwaren aller Art, Betrieb aller mit der Tuchfabrikation ver w. Industrien u. Gewerbe sowie die Vornahme aller damit in unmittelbarem oder mittelbarem Zusammen- hang stehenden Handelsgeschäfte.