=――― = Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2621 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 805 777, Abschr. 17 827. – Kredit: Rohgewinn 745 206, Verlust 78 399. Sa. RM. 823 605. Dividenden: 1923/24–1928/29: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Max Kneusels. , Aufsichtsrat: Vors. Hermann Berning, Mettmann; Stellv. Herm. Schomburg, Barmen; Otto Berning, Schwelm; Dr. jur. Fritz Nürnberg, Elberfeld. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Glanzstoff-Fabriken, A.-G. in Elberfeld, Auerschulstr. 14. Gegründet: 19./9. 1899; eingetr. 20./10. 1899. Sitz der Ges. bis 1901 in Aachen, von da ab in Elberfeld. Fabriken in Oberbruch b. Heinsberg, in Sydowsaue b. Stettin, Kelsterbach a. M. u. Obernburg (Unterfranken). Zweck: Erwerb, Errichtung u. Betrieb von sowie Beteilig. an Unternehm. im Gebiet der Chemie u. Textilindustrie. Die Ges. betreibt in ihren Fabriken zu Oberbruch, Reg.-Bezirk Aachen und Sydowsaue bei Stettin die Herstellung von Kunstseide (Glanzstoff), künstlichem Pferdehaar, Kunststroh und ähnlichen Produkten. Zur Anwendung gelangt das Viskose- Verfahren u. das Kupfer-Oxyd-Ammoniak-Verfahren. Beide Verfahren sind durch zahlreiche Patente sowohl in Deutschland wie in den meisten ausserdeutschen Staaten geschützt. Ein auf dem Gebiete des Viskose-Verfahrens grundlegendes Patent ist im Jahre 1928 abgelaufen, ein weiteres wichtiges, das Viskose-Verfahren betreffendes Patent 7ird im Jahre 1935 ablaufen. Für sehr wesentliche Verbesserungen bestehen bereits neue Patente. Die Patente für Osterreich sind an die Erste Österr. Glanzstoff-Fabrik A.-G. zu Wien, die für die Tschechoslowakei an die Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld A.-G. in Prag u. die für die Vereinigten Staaten von Nordamerika auf die American Glanzstoff-Corporation, Elizabethton-Tennessee übergegangen (s. auch Beteilig.). Lt. G.-V. v. 20./4. 1928 Anglieder. der Bayerischen Glanzstoffwerke A.-G. in München mit Werk in Obernburg a. M., von deren A.-K. von RM. 2 000 000 die Ges. bereits RM. 1 700 000 besitzt, sowie Anglieder. der Vereinigten Kunstseidenfabrik A.-G. in Frankfurt a. M., mit Werk in Kelsterbach a. M., von deren A.-K. von RM. 3 000 000 die Ges bereits RM. 2 751 000 besitzt. Für je RM. 1000 Bayerische Glanzstoff-Akt. werden RM. 200 Ver. Glanzstoff-Akt. gewährt, u. für je RM. 600 Ver. Kunstseiden-Akt. je RM. 300 Glanzstoff-Akt. – 1929 wurde das bisher in der Komm.-Ges. Stapelfaserfabrik Jordan & Co. geführte Werk in Sydowsaue der Gesellschaftsverwaltung voll eingegliedert u. die K.-G. aufgelöst. Das Geschäftsjahr 1929 schliesst mit einem Verlust von RM. 58 315 565. Der Ge- schäftsbericht gibt für den Verlustabschluss folgende Gründe an: Im Zusammenhang mit der ungünstigen Preisgestaltung auf dem Kunstseidenmarkt setzte an allen Börsenplätzen eine stark nach unten gerichtete Kursbewegung aller Kunstseidenwerte ein, von der auch die Kurse der eigenen Aktien u. die der nahestehenden Ges. betroffen wurden. Es müssen deshalb die entsprechenden Abschr. gemacht werden. In erster Linie trifft dies auf die im Besitz der Ges. befindlichen Common Shares der Associated Rayon Corporation zu. Um diese Common Shares den Kursen am Schluss des Jahres anzupassen, ist eine Abschreib. von RM. 30,5 Mill. erforderlich geworden. Weitere Herabsetzungen der Wertansätze kommen in Frage bei dem Besitz der Ges. an Aktien der Algemeene Kunstzijde Unie N. V. (Enka) in Höhe von RM. 11,3 Mill. u. bei verschiedenen Beteil. in Höhe von RM. 11,4 Mill., darunter die Beteil. an der Glanzfäden-Aktiengesellschaft u. der Deutschen Celta-Aktiengesellschaft, welche mit Rücksicht auf die Stillegung des Petersdorfer Werkes auf je RM. 1 abgeschrieb. werden. Dies ergibt eine Gesamtabschreibung auf dem Konto Dauernde Beteil. in Höhe von ca. RM. 53 Mill. Hiernach sind sämtliche Wertansätze auf diesem Konto zu den Markt- werten v. 31. Dez. 1929 oder darunter zu Buch gebracht. Der Verlust soll gedeckt werden durch Auflösung der Sonderres. v. RM. 1 100 000 u. Entnahme v. RM. 57 215 565 aus dem R. F. Besitztum: Die Hauptverwaltung der Ges. befindet sich in Elberfeld. Der dortige 2326 qm umfassende Grundbesitz, von dem etwa ¾ auf das Verwalt.-Gebäude u. einige Beamtenwohnhäuser entfallen, ist auf den Namen der Märkischen Verwaltungs-Ges. m. b. H. in Elberfeld eingetragen, deren Gesamtkapital von RM. 20 000 sich in den Händen der Akt.-Ges. u. ihrer Tochtergesellschaften befindet. Der Berliner Grundbesitz, der das Ver- waltungsgebäude Margaretenstr. 17 u. das in Teltow gelegene Forschungsinstitut Seehof umfasst, ist auf den Namen der Norddeutschen Verwaltungs-Ges. m. b. H. in Berlin ein- getragen, deren sämtliche Anteile in Höhe von RM. 20 000 ebenfalls in den Händen der Muttergesellschaft u. der angeschlossenen Tochtergesellschaften vereinigt sind. Dieser Grundbesitz umfasst 17 042 qm, wovon 1916 qm auf bebaute Flächen entfallen. Ausserdem besitzt die Ges. das Rittergut Sydowsaue sowie ein 2.99 ha umfassendes unbebautes Fabrik- grundstück in Glauchau i. Sa. Die Werke der Ges. befinden sich in Oberbruch (Reg.-Bez. Aachen), Sydowsaue bei Stettin, Kelsterbach a. M. u. Obernburg (Unterfranken). Die Fabrik Oberbruch liegt in der Nähe des Bahnhofs Grebben der Nebenstrecke Lindern–Heinsberg (Lindern liegt an der Hauptlinie Aachen–Düsseldorf), mit dem sie durch ein 2100 m langes Anschlussgleis für Stückgüter u. Waggonladungen verbunden ist. – Der Grundbesitz in Oberbruch beträgt 82.35 ha, u. zwar umfasst das Fabrikgelände 37 ha, wovon 10.90 ha mit Fabrikgeb. u. 147 Beamten- u. Arbeiterwohnungen bebaut sind, während der Rest von 45.85 ha aus