* Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2625 von 60 000 St.-Akt. zu RM. 300. Von den neuen St.-Akt. ist ein Teilbetrag von RM. 8 400 000 von einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Bankenkonsortium übernommen worden mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zum Bezuge anzubieten. Auf je 5 alte St.-Akt. zu je nom. RM. 300 konnte eine neue St.-Akt. zu nom. RM. 300 zum Kurse von 120 % bezogen werden. Von dem Bezugspreis von 120 % waren 30 % zuzüglich des Agios von 20 % bei Ausübung des Bezugsrechts, 35 % bis spät. 15./11. u. die restlichen 35 % spät. 15./12. 1927 einzuzahlen. Die restl. RM. 9 600 000 neuer Aktien wurden bestmöglichst im Interesse der Ges. verwertet. Lt. G.-V. v. 27./8. 1927 Erhöh. um RM. 300 000 auf RM. 60 900 000 durch Ausgabe von 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Die neuen Vorz.-Akt. haben dieselben Rechte wie die schon vorhandenen Vorz.-Akt. u. halbe Div.-Ber. für 1927. Ihre Ausgabe erfolgte zu 107 %. Die G.-V. v. 20./4. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 15 600 000 auf RM. 76 500 000 durch Ausgabe von 50 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Ein Teilbetrag der neuen St.-Akt. von RM. 7 500 000 wurde von der Deutschen Bank in Berlin zum Nennwert übern. Hiervon dienten RM. 1 900 000 zur Durchführ. der Fusion mit der Vereinigte Kunstseidefabriken A.-G. in Frankf. a. M. u. der Bayerische Glanzstoff-Fabrik A.-G. in München. Da die Glanzstoff-Ges. u. eine ihrer Tochterges. über die Mehrheit der Aktien der übernommenen Ges. verfügten, sind die RM. 1 900 000 neuen Glanzstoff-Aktien bis auf einen kleinen Betrag im eigenen Besitze ver- blieben. Die weiteren RM. 5 600 000 an die Deutsche Bank begebenen neuen St.-Akt. sollen für Angliederungszwecke zur Verfügung stehen. Die übrigen RM. 7 500 000 neuen St.-Akt., die zur Beschaffung der Mittel für die Erweiter. der sämtlichen Werke u. den Bau des Veredlungswerkes Tannenberg i. Sa. dienen sollen. wurden von einem unter Führung der Deutschen Bank in Berlin stehenden Bankenkonsortium zum Kurse von 125 % übern. u. den Inhabern der alten St.-Akt. derart zum Bezuge angeboten, dass auf 8 alte St-Akt. zu je RM. 300 eine neue St.-Akt. zu RM. 300 zum Kurse von ebenfalls 125 % bezogen werden konnte. Von dem Bezugspreis waren 25 % nebst 25 % Aufgeld, zus. also 50 % bei Aus. übung des Bezugsrechts bis zum 21./5. 1928 u. weitere 25 % bis spätestens zum 16./7. 1928 einzuzahlen; je weitere 25 % sind spätestens am 15./9. u. am 15./11. 1928 fällig. Die Voll.- zahlung der Akt. kann jederzeit geleistet werden, jedoch wird eine Zinsvergütung auf vorzeitige Einzahlungen nicht gewährt. Die neuen Vorz.-Akt. dienen zur Verstärkung des Schutzes gegen Überfremdung u. sind von der Stapelfaserfabrik Jordan & Co. K. a. A. zum Kurse von 107 % übernommen worden. Grossaktionäre: Über 75 % des A.-K. sind im Besitz der Algemeene Kunstzijde-Unie N. V., Arnheim (Holland). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), event. Sonder-Abschr. u. Rückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div., dann 8½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 20 752 834, Fabrikat.-Anl. 15 336 323, Kraftanlage 4 475 193, Utensil. u. Werkzeuge 5, Mobil. 5, Bahnanschluss 5, Patente 1, Kassa 64 650, Wechsel 401 874, Wertp. 767 130, Dauernde Beteilig. 72 932 063, Rohmaterial. 16635 043, Betriebsmaterial: 3 698 479, Fabrikation u. Waren 7 878 247, Banken 6 838 458, Debit. 38 172 949 (darunter 14 433 620 Forderungen an befreundete Ges.), (Dr. Hans Jordan- Stiftung 1 253 890), Verlust 58 315 565. – Passiva: A.-K. 76 500 000, R.-F. 77 215 565, Sonder- rückl. 1 100 000, Div. 8391, Kredit. 63 723 419 (darunter 57 515 265 Schulden an befreundete Ges.), Bankschulden 12 721 455, (Dr. Hans Jordan-Stift. 1 253 890). Sa. RM. 231 268 832. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 4 726 273, General-Unk. 2 901 339, Abschreib. 66 390 772. – Kredit: Gewinn-Vortrag 307 591, Fabrikations-Kto. 14 077 091, Zs. u. Erträg- nisse 1 318 136, Verlust (58 623 157 abzüglich Gewinn aus 1928 307 591) 58 315 565. Sa. RM. 74 018 385. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 552 %; Ende 1925–1929: 78, 230, 357, 594.50, 147.50 %. Kurs in Frankfurt a. M Ende 1929: 150 %. – Sämtl. St.-Akt. an der Berliner u. Frankfurter Börse eingeführt. Zulass. von RM. 12 000 000 St.-Akt. (Em. v. April 1926) im Dez. 1926; Zulass. von RM. 18 000 000 St.-Akt. (Em. vom August 1927) im Dez. 1927; Zulassung von RM. 15 000 000 St.-Akt., Em. vom April 1928 (Nr. 210 001–260 000 zu RM. 300), im August 1928 in Berlin. – Zulass. von RM. 75 000 000 St.-Akt. (250 000 zu RM. 300) im Februar 1929 in Frankfurt a. M. – Die Aktien wurden 1927 an der Börse in London, Zürich, Amster- dam, Genf u. Basel eingeführt. 1020%% St.-Akt. 1913: 34 %; 1924–1929: 10, 15, 15, 18, 18, 0 %. Vorz.-Akt. 1924– : Je 6 %. Direktion: Dr.-Ing. Ed. Boos. Dr. jur. W. Springorum, Dr.-Ing. Konrad Herrmann, Elberfeld; Carl Benrath, Barmen; Prof. Dr. de Vooys, Arnheim. Prokuristen: E. Moewes, Dr. v. d. Heide, Dr. Mönkemeyer, Dipl.-Ing. Bieling, Dr. Ferdinand Heinz, Dipl.-Ing. R. Bojer, Karl Borst, Dr. Richard Halb ach. – Akademiker: 40. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. h. c. Dr. jur. F. Blüthgen, Elberfeld; Stellv. Komm.-Rat Dr. Max Fremery, Baden-Baden; Dr. jur. Alfred Wolff, München; Komm.-Rat Arthur Lossow, Glauchau; Komm.-Rat Dr. J. Urban, St. Pölten; Abraham Frowein, Elberfeld; F. H. Fentener van Vlissingen, Arnheim; Dr. J. Hartogs, Arnheim; Bankier Hugo Vasen, Krefeld; vom Betriebsrat: Eugen Händel, Christian Dohmen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 165