2676 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. worden. II. Marklissa. Kammgarnspinnerei von 9000 Flügelspindeln und 4 Sätzen Vorbereitungsmaschinen, mechan. Weberei von 700 Webstühlen nebst Scher-, Zettel-, Spul-, Schlichtmasch. etc. sowie kompl. Färberei-, Bleicherei- u. Appretur-Betriebe für eine jährl. Leist. von 240 000 Stück Webstoffen, moderne Kraftanlage von 700 PS mit elektr. Übertrag., Elektromotoren, 10 Dampfkesseln etc., sowie 12 Beamten- u. Arb.-Wohnh. Land- wirtschaft von ca. 125 Morgen ete. III. Steinkirch, Kr. Lauban. Mech. Weberei von 150 Webstühlen, mod. Wasserkraftanlagen, Fabrik- und Wohngeb., Ackergrundstück etc. IV. Reichenau i. Sa. Mech. Weberei von 216 fast durchweg breiten Webstühlen mit Fabrik-, Kontorgeb. etc. V. Friedersdorf, Kr. Lauban. Mechan. Weberei von 164 Web- stühlen, Fabrik- u. Wohngeb. VI. Markersdorf bei Reichenau i. Sa. Mechan. Weberei von 300 Webstühlen, Fabrik- u. Wohngebäude. – In sämtl. Werken etwa 2600 Beamte u. Arb. Der Betrieb Bunzlau ist Mitgl. des Vereins Deutscher Wollkämmer u. Kammgarn- spinner. Der Betrieb Marklissa gehört dem Verbande Lausitzer u. Schlesischer Orleans- Webereien E. V., Zittau u. dem Verbande Deutscher Futterstoff-Webereien, E. V., Elberfeld, an. Beteiligungen: 1929 er warb die Ges. die starke Aktienmehrheit der Hermann Herzog & Co- A.-G. in Neugersdorf i. Sa. (A.-K. RM. 1.8 Mill.) Kapital: RM. 5 570 000 in 3500 St.-Akt. zu RM. 1000, 20 000 zu RM. 100 u. 3500 Vorz.- Aktien zu RM. 20. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl. verpflicht. u. auf eine Zusatz-Div. von ½ % für jedes Prozent, das über 10 % an die St.-Akt. verteilt wird, jedoch höchstens 8 %. Im Falle der Liqu. werden sie vor den St.-Akt. zu 115 % eingelöst. Vom 1./1. 1931 ab können sie mittelst Kauf oder durch Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise zu 115 % eingezogen werden. Urspr. M. 3 Mill. (Vorkriegskapital), erhöht von 1919–1923 auf M. 68.5 Mill. in 65 000 St.-Akt. u. 3500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 25./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 68.5 Mill. auf RM. 3 320 000 (M. 1000 St.- Akt. = RM. 50, M. 1000 Vorz.-Akt. = RM. 20). Lt. G.-V. v. 12./4. 1927 Erhöh. um RM. 2 250 000 in 750 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 15 000 St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927. Die neuen Aktien wurden einem Bankenkonsort. unter Führung der Disconto-Ges. übergeben mit der Verpflicht., davon einen Teilbétrag von RM. 1 625 000 den St.-Aktion. im Verh. 2: 1 zu 137 % anzubieten. Die restl. RM. 625 000 neuen St.-Akt. sollen unter überwiegender Gewinnbeteilig. der Ges. freihänd. veräussert werden. Das erzielte Aufgeld aus den den alten St.-Aktion. angebotenen sowie der Gewinn aus den freihänd. veräusserten neuen St.-Akt. wird nach Abzug der Unkosten dem R.-F. zugeführt werden. Lt. G.-V. v. 19./4. 1928 Anderung der Stückelung wie oben. 8 % Goldanleihe von 1926: RM. 2 000 000 (1 RM. = 7%o kg Feingold) in Stücken zu RM. 1000, 500 lautend auf den Namen der Disconto-Ges. Berlin oder deren Order. Zs. 1./5. u. 1./11. Die Teilschuldverschr. sind seitens der Gläubiger unkündbar. Tilg. zu 102 % im Wege der Auslos. erstmalig zum 1./5. 1931 bis spät. zum 1./5. 1950. Die Ges. hat das Recht, die ganze Anleihe mit halbj. Frist zur vorzeitigen Rückzahl. jedoch frühestens zum 1./5. 1931 zu kündigen. – Zur Sicherung der sämtl. Teilschuldverschr. zu gleichen Rechten ist eine Gesamtsich.-Hyp. in Höhe von 2 040 000 Feingoldmark auf den Grundst. u. Anlagen in Bunzlau, Marklissa u. Klein-Beerberg eingetragen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Breslau: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Allg. Deutsche Credit-Anstalt: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Görlitz: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Die Anleihe wurde zur Erweiter. u. Modernisier. der Fabrikanlagen in Bunzlau, sowie zur Verringer. der laufenden Verbindlichkeiten ausgegeben und im April 1926 freihändig zu 92.50 %, verkauft. – Kurs Ende 1927–1929: In Berlin: 96, 91.50, 83.25 %; in Leipzig: 94 ⅝3, 90.50, 82.50 %. Zugelassen in Berlin u. Leipzig im Januar bzw. März 1927. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Berlin. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 5 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. bes. Abschr. u. Rückl., 6 % Div. an Vorz.- Akt. (ausserdem für jedes Prozent, das die St.-Akt. über 10 % erhalten, je ½ % Div, Höchst- grenze 8 %), 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst. u. sonst. Angest., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 421 957, Geb. 2 462 361, Masch. 1 704 993, Waren u. Betriebsstoffe 4 978 703, Aussenstände 3 068 596, Kassa, Wechsel, Reichsbank, Post 135 930, Wertp. u. Beteil. 1 452 092, Anleihe-Disagio 100 325. – Passiva: A.-K. 5 570 000, 8 % Teilschuldverschr. 2 000 000, R.-F. 800 000, Sonder-Rückl. 200 000, Fürsorge-Rückl. für Arb. u. Angest. 240 000, Banken 1 569 419, Rembourse 2 132 573, Akzepte 491 443, sonst. Ver- bindlichk. 1 187 478, Gewinnanteile, nicht erhoben 5970, Teilschuldverschreib.-Zs. 33 746, Gewinn 94 330. Sa. RM. 14 324 961. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter, Brennstoffe, elektr. Kraft, allg. Unk., Zs., Steuern u. soziale Lasten 3 962 273, Abschr. 292 235, Gewinn einschl. Vortrag – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 15 848, Hauptwarenrechnung 4 332 991. Sa. M. 4 348 839. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 109.60 %; Ende 1925–1929: 59, 122.50, 139.50, 107, 57.75 %. In Breslau Ende 1925–1929: 55, 122, 140, 107, 58 %; in Leipzig Ende 1925–1929: 59, 120, 138, 109, 57 %. Zugelassen St.-A. Nr. 1–65 000 zu M. 1000 in Breslau seit Januar, in Leipzig seit März 1924. Zulass. von RM. 2.25 Mill. St.-Akt. Em. vom April 1927 im Mai 1927 in Berlin u. im Oktober 1927 in Breslau u. Leipzig.