Chemische Industrie. 2757 wurde 1927 abgegeben. Seit 1923 besass die Ges. ein namhaftes Aktienpaket der Behring- werke A.-G. in Marburg a. d. L., die die Herstell. hochwertiger Sera sowie pharmazeut. Präpa- rate betreibt; diese Aktien sind im Jahre 1926 dem Vorbesitzer wieder zurückgegeben worden zu einem Preise, der ihrem Buchwert nahekam. In den Jahren 1921–1924 erwarb die Gesell- schaft sämtliche Aktien der E. de Haéën A.-G. in Seelze b. Hannover; diese Ges. ist durch Erneuerung ihrer Fabrikation vollständig umgestellt worden. Ferner wurde 1924 in Ham- burg unter der Firma Riedel & Co.Hamburg, G. m. b. H. eine Filiale errichtet, deren Name im Jahre 1929 in „Riedel-de Haen G. m. b. H.“' umgeändert worden ist. Die G.-V. v. 9./7. 1928 genehmigte den mit der E. de Haéen Aktiengesellschaft, Seelze bei Hannover (gegr. 1861) geschlossenen Fusionsvertrag, nach dem das Vermögen der E. de Haén Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1./1. 1928 als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. im Wege der Fusion auf die J. D. Riedel Aktiengesellschaft übergeht. Die Firma wurde in J. D. Riedel–E. de Haen Aktiengesellschaft geändert. Beteiligungen: Die Ges. hat im Juli 1929 ihre frühere Beteiligung an der Ring-Gesellschaft chemischer Unternehmungen m. b. H. an eine Gruppe der Kali-Induktrie abgetreten und dafür den grössten Teil der Kuxe der Gewerkschaft Wölsendorf übernommen. Die dieser Gesellschaft Bergwerksgerechtsamen wurden in den Jahren 1924–1926 erworben. Die Gewerk- schaft besitzt umfangreiche Vorkommen von Bleierz u. Flussspat. Flussspat ist ein Rohstoff für wichtige Fabrikationen der E. de Haen A.-G. – Mit Wirkung v. 1./2. 1928 ist die Abteil. der Ges., die sich mit der Beliefer. von Apotheken u. Drogerien im Deutschen Reiche befasst hat, auf die Riedel & Grund G. m. b. H. vorm. C. W. Barenthin, Berlin, übertragen worden (Kapital RM. 800 000). An dieser G. m. b. H. ist die Riedel A.-G. mit RM. 400 000 beteiligt. Kapital: RM. 10 000 000 in 50 000 Akt. zu RM. 100 u. 5000 Akt. zu RM. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 6 300 000. Urspr. A.-K. M. 4 300 000 erhöht bis 1913 auf M. 6 300 000, dann erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 260 000 000 in 150 000 St.-Akt zu M. 1000, 20 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 27./11. 1924 von M. 260 000 000 auf RM. 10 010 000 (St.-Akt. 25:1, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 150 000 St.-Akt. zu RM. 40, 20 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Die G.-V. v. 26./7. 1926 sollte über die RM. 1 750 000 zur Verfüg. der Ges. stehender St.-Akt. beschliessen. In Ausführ. dieses Beschlusses wurden die Vorrats-Akt. bis Ende 1926 verkauft; der hierbei über den Buchwert erzielte Reinerlös in Höhe von RM. 810 566 wurde der gesetzl. Rücklage zugeführt. Die G.-V. v. 9./7. 1928 beschloss Herabsetz. des St.-Akt.-Kap z wecks Vornahme von Abschreib. u. Rückst. von nom. RM. 10 000 000 auf nom. RM. 4 000 000 durch Zus. legung der RM. 10 000 000 St.-Akt. im Verh. 10:4; Umwandl. der RM. 10 000 Vorz.- Akt. zu RM. 1 in St.-Akt. zu RM. 1000 mit halber Gewinnber. für 1928; Erhöh. des Akt.-Kap. um RM. 5 990 000 auf RM. 10 000 000 durch Ausgabe von neuen St.-Akt. mit halber Gewinnber. für 1928. Die neuen Akt. werden von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank zu 100 % mit der Verpflicht. übernommen, sie den Besitzern der alten zusammen- gelegten Aktien zu ebenfalls 100 % in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf nom. RM. 1000 alte nicht zus.gelegte nom. RM. 600 neue Aktien entfallen. Grossaktionäre: Gen.-Konsul C. H. Cremer, Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 d. A.-K.), etwa besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div. an St.-Akt., von dem verbleib. Rest 10 % desjenigen Betrages, der als Mehr-Div. verteilt wird, Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresvergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Gelände 1 291 200, Geb. 3 439 309, Masch., Geräte, Kraftwagen 2 717 609, Bahn- u. Hafen-Anlagen, Kesselwagen 1, Beteil. 961 127, Kassa 30 132, Wechsel 120 056, Wertp. 1, Buchforder. 5 547 682, Warenvorräte 5 799 873. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 000 000, Wohlfahrts-Einricht.: P. u. F. Riedel-, M. Fuchs-. E. u. W. de Haén-Stift. 440 656, Hyp. 468 988, Buchschulden 6 287 758, Akzepte 588 071, Ubergangs- posten: Saldo 254 870, noch nicht erhob. Div. 2343, Gewinn 864 304. Sa. RM. 19 906 993. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 4 128 469, Steuern u. Abgaben 653 743, Zs. 445 317, Abschr. 369 126, Gewinn 864 304 (davon Div. 500 000, Tant. 10 000, Wohlfahrts- einricht. 30 000, Vortrag 324 304). – Kredit: Vortrag aus 1928 125 165, Roh-Uberschuss 6 335 796. Sa. RM. 6 460 961. Kurs: In Berlin Ende 1913: 287.90 %; Ende 1925–1927: 37, 103.50, 50 %. Amtl. Notiz im Dez. 1928 eingestellt. – Kurs Ende 1929 im Freiverkehr Berlin: 54 %. – Zulassung von RM. 10 000 000 Aktien zum Handel an der Berliner Börse im Mai 1930 beantragt. Dividenden: 1913: 13 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 4, 5 % (Div.-Schein 2). Vorstand: Gen.-Dir. Dr. h. c. M. Fuchs, K. Seill, R. Gerber, Dr. A. Eversmann, J. C. Pflüger, Dr. Fr. Boedecker, Stellv. Dr. Fritz Riedel. Direktion des Werkes Seelze: Eduard Grosse, Heinrich Haumbach, Dr. Kurt Hach- meister, Stellv. Eberhard Bopp, Dr. Hans de Haän. Abteilungsdir.: Werk Berlin: Dr. Carl Grohmann, Dr. Ludwig Hess, Conrad Sammler, Hans Schulz, Dr. Franz Staubach. ――