1 2760 Chemische Industrie. Teil ihrer Aktien der Deutschen Petroleum-A.-G. an die Deutsche Petroleum-A.-G. über- liess, die diese Aktien u. die durch die Kapitalerhöhung neu geschaffenen RM. 11 000 000 Aktien an die Deutsche Erdöl-A.-G. weitergab. – Neben den Verhandlungen mit der Deut- schen Erdöl-A.-G. wurden die durch die D. P. A. G. vor Jahren eingeleiteten Verhandl. mit der Anglo Persian Oil Company zu Ende geführt, wonach sich die Anglo Persian Oil Company an den Verkaufsges. der D.P. A. G. beteiligt u. diesen einen wesentlichen Teil ihres Bedarfes an Petroleumprodukten zuführt. Mit Wirk. vom 1./1. 1927 ab wurden die Interessen auf dem Gebiete der Dachpappenindustrie mit denjenigen der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., Berlin, in der ,Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G.“ unter paritätischer Einfluss- nahme auf diese Ges. zus. gefasst. Um den der Rationalisierung dienenden Zus.schluss zu ermöglichen, erwarb die Ges. teils 1926, teils 1927, nahezu sämtl. Anteile der 11 Ges., die in die Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G. eingebracht wurden. Das gesamte Kap. dieser Ges. von nom. RM. 7 600 000 ist bis auf wenige ausstehende Aktien zu gleichen Teilen im Besitz der Gruppen der Rütgerswerke u. der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G. 1927 Verkauf der Akt. der Rhenania-Kunheim A.-G. u. der Aktienmajorität der Bayerischen Braunkohlen-Industrie A.-G. Die Ges. beteiligte sich an der Niederschlesischen Bergbau A.-G., in die von den Rütgerswerken der Bergwerksbesitz der Gewerkschaften von Kulmitz u. Cons. Abendröte eingebracht wurde. Im Jahre 1928 gemeinsam mit der Siemens & Halske A.-G., Gründung einer Ges. —– der Siemens-Planiawerke A.-G. für Kohlefabrikate, Berlin-Lichtenberg –, in die im Interesse weiterer Rationalisierung beider Ges. ihre auf dem Gebiet der Herstell. von Kohlefabrikaten tätigen, in Ratibor (Planiawerk), Lichten- berg bei Berlin u. Meitingen in Bayern gelegenen Betriebe eingebracht wurden. Die Ges. ist mit einem Kap. von RM. 18 000 000 gegründet worden, an dem beide Mutterfirmen in gleicher Höhe beteiligt waren. Nach durchgeführter Gründung wurde ein Teil der von den Rütgerswerken übern. Akt. seitens der Siemens & Halske A.-G. erworben. Kapital: RM. 80 000 000 in 32 000 St.-Akt. zu RM. 1000, 400 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 80 000 Nam.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 22 500 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 erhöht bis 1912 auf M. 22 500 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 400 000 000 in 200 000 St.-Akt. zu M. 1000, 20 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./1. 1925 von M. 400 000 000 auf RM. 48 020 000 derart, dass der Nennbetrag der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 160 umgewertet wurde, während an Stelle einer St.-Akt. zu M. 5000 acht solche über KM. 100 traten. Unter Berücksichtig. ihres Einzahl.-Wertes u. einer bereits geleisteten Zuzahlung wurde der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 5000 auf RM. 1 umgestellt. Diese Vorz.-Akt. gelangten im Laufe des J. 1925 zur Rückzahlung. Lt. gleichem G.-V.-B. wurde das A.-K. um RM. 32 000 000 in 240 000 St.-Akt. u. 80 000 Nam.-Akt. zu RM. 100 erhöht. Die Übernahme der neuen Akt. erfolgte unter Führung der Deutschen Bank durch ein Bankenkonsort. zu 125 %, hierauf wurden auf die St.-Akt. 25 % u. das Agio sogleich bei der Zeichnung, der Rest bis auf einen 2. Zt. noch ausstehenden Betrag von RM. 6 000 000 allmählich eingezahlt. Auf die Nam.-Akt. findet der gleiche Einzahl.-Modus statt, doch ist die Rest-Einzahl. nach der nunmehr erfolgten handelsgerichtl. Eintrag. geleistet. Ein Bezug von St.-Akt. fand nicht statt, doch wurde der Wunsch alter Aktion., neue Aktien zu beziehen, berücksichtigt. 1928 wurden die Aktien zu RM. 160 in Aktien zu RM. 1000 bzw. RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 100 Nam.-Akt. a= 3 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., eventl. besond. Rückl., 4 % Div. an St.-Akt., dann Nachzahl. rückständ. Gewinnanteile auf Nam.-Akt. bis zu 4 %, dann bis 4 % Div. an Nam.- Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 pro Mitgl., der Vors. RM. 2000, dessen Stellv. RM. 1500), Rest weitere Div. an St.- u. Nam.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 6 000 000, Grundst. 5 414 000, Gleisanl. 1 141 000, Wohn- u. Geschäftsgeb. 3 045 000, Fabrikgeb. 6 391 000, Masch. u. Apparate 11 988 000, Mobil. u. Utensil. 1, Reservoire 630 000, Eisenbahnwagen 1 110 000, Schiffe 178 000, Gespanne u. Kraftwagen 1, Laboratorium u. Versuchsanlagen 2, Patente u. Versuche 1, Beteil. 33 682 521, Warenbestände 11 578 229, Eff. 542 686, Wechsel 631 963, Bar 179 755, (Avale 2 977 396), Bankguth. 6 404 700, Forder. an Tochter-Ges. u. befreundete Unternehm. 2 295 138, Schuldner 9 849 078. – Passiva: A.-K. 80 000 000, R.-F. 8 466 633, Wohlfahrts-F. 1 005 032, (Avale 2 977 396), Schulden an Tochter-Ges. u. befreundete Unternehmungen 1 938 229, Gläubiger 5 740 823, Gewinn 3 910 360. Sa. RM. 101 061 079. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 2 163 669, Abschreib. 2 405 443, Gewinn 3 910 360 (davon Div. 3 700 000, Tant. 82 222, Vortrag 128 138). – Kredit: Gewinnvortrag 121 476, Bruttogewinn 8 357 996. Sa. RM. 8 479 472. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 190.60 %; Ende 1925–1929: 45, 144, 98, 105, 67.50 %; in Frankf. a. M.: Ende 1913: 190.80 %; Ende 1925–1929: 47, 144, 96.90, 105.10, 67.20 %. — Auch noflert in Breslau. – Zulassung von RM. 16 000 000 Aktien (Nr. 360 001–520 000 zu R. 100) im Nov. 1926 in Berlin, Frankfurt a. M. u. Breslau. Dividenden: 1913: 12½ %; 1924–1929: 0, 0, 0, 6, 6, 5 %. Vorstand: Ing. Julius Fabian, Dr.-Ing. e. h. Nathanael Zwingauer, Dr. Adolf Stauss, Carl Müller, Leopold Kahl, Dr. Hugo Gunz; Stellv. Erich Meyer, Alfred Möllers, Berlin- ä