2792 Chemische Industrie. verträge mit der Westfälischen Ferngas-A.-G. u. den Vereinigten Gaswerken Westfalen G. m. b. H. Diesen beiden rein kommunalen Unternehmen wurde das ausschliessliche Recht zur Belieferung ihrer Versorgungsgebiete eingeräumt. Am 1./4. 1928 vollzog sich die Über- nahme des Gasnetzes des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes. Insgesamt sind z. Zt. folg. Hauptleitungen in Betrieb: Gelsenkirchen–Duisburg 30.1 km, Dortmund –Plettenberg – Siegen –Niederschelden 123.3 km, Hamm – Hannover 180 km, Moers–Uerdingen-–Krefeld 25.7 km (letztere im gemeinsamen Besitz mit den Thyssenschen Gas- u. Wasserwerken G. m. b. H., Hamborn), ausserdem 16 Zechenanschlüsse, sowie eine Anzahl von Stichleitungen u. kleineren Sonderleitungen mit einer Länge von 86.7 km, zus. 446 km. Unter Einrechnung des vom RWE übernommenen Netzes (298 km) sind z. Zt. insges. 744 km in Betrieb, davon rund 500 km mit einem Durchmesser von 400–800 mm. Im Bau sind 2. Zt. die Leitungen Niederschelden – Wissen (20 km), Duisburg–Köln (63 km) u. weitere Stichleitungen. Ferner wird im Laufe des Jahres 1930 mit dem Bau der Ver- bindungsleitung Gelsenkirchen –Dortmund (23 km) begonnen werden. – Bereits jetzt stehen der Ges. Kompressions- u. Reinigungsanlagen auf den angeschlossenen Zechen mit einer Leistung von rund 1 Milliarde cbm je Jahr mit den erforderlichen Reserven auf 14 Schachtanlagen zur Verfügung. Ausser den über 40 Städten, die aus dem vom RWE übernommenen Netz beliefert werden, sind oder werden in kurzer Zeit folg. Städte an das neue Netz oder an die Verteilungsnetze der beiden, die Provinz Westfalen beliefernden kommunalen Ges. (Vereinigte Gaswerke Westfalen, Dortmund, u. Westfälische Ferngas A.-G., Dortmund) angeschlossen: Altena, Buer, Datteln, Duisburg, Düsseldorf, Hannover, Haspe, Hattingen, Krefeld, Langendreer, Moers, Olpe, Siegen, Uerdingen, Witten. In Duisburg, Düsseldorf u. Krefeld wird nicht der gesamte Bedarf, sondern nur eine Zusatzmenge und Gas für industrielle Zwecke geliefert werden. In Duisburg steht die Zustimmung der Stadtverordn.-Versamml. zu den mit der Stadtverwalt. getroffenen Abmachungen noch aus. Im April 1930 hat die durchschnittl. Tagesabgabe an Gas 2 000 000 cbm überschritten. Beteiligungen: Auf dem Gebiet der Fernheizung hat sich die Ges. gemeinsam mit der Stadt Bochum an der Fernheizungsgesellschaft Bochum-Ehrenfeld G. m. b. H. in Bochum beteiligt. Ferner nahm die Ges. Interesse an der „Indugas“, Industrie- u. Gasofenbau G. m. b. H. in Essen (Beteil. 100 %) u. an der Leitungsbau G. m. b. H. in Essen. Ausserdem beteiligte sich die Ges. mit RM. 500 000 an der von den Zechen des Ruhrreviers gegründ. A.-G. für Steinkohleveredelung u. Steinkohleverflüssigung in Duisburg-Meiderich. Die sämtl. genannten Unternehmungen stehen noch im Anfangsstadium. 1929 beteiligte sich die Ges. gemeinsam mit der Stadt Köln an der Kölner Gas G. m. b. H. Kapital: RM. 25 000 000 in 5000 Nam.-Akt. zu RM. 100 u. 24 500 Nam.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. RM. 162 900 in 1629 Nam.-Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 25./11. 1926 beschloss Erhöh. des A.-K. um einen Betrag bis zu RM. 24 837 100 durch Ausgabe von 24 500 Aktien zu je RM. 1000 u. 3371 Aktien zu je RM. 100 auf RM. 25 000 000; ausgegeben zu 100 %. Grossaktionäre: Vereinigte Stahlwerke A.-G., Harpener Bergbau A.-G., Rheinisch-Westf. Elektrizitätswerk A.-G., Rhein. Stahlwerke A.-G., Bergwerks Aktiengesellschaft Reckling- hausen, Bergwerksgesellschaft Hibernia, Fried. Krupp A.-G., Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Gutehoffnungshütte Oberhausen A.-G., Mannesmannröhren-Werke A.-G., Gewerkschaft Mathias Stinnes u. Köln-Neussener Bergwerksverein. 6½ % Anleihe vom 1./10. 1928. Serie A: Doll. 12 000 000; Stücke zu Doll. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. – Tilg.: Von 1934 ab mittelst eines Tilg.-F. durch halbjährl. Auslos. zu pari bis 1./10. 1953. Die Ges. ist berechtigt, die Anleihe ganz oder teilweise, letzteres durch Auslos., zu jedem Zinstermin mit 30 täg. Frist zu kündigen u. zwar bis 1./10. 1933 einschl. zu 102 %, vom 1./4. 1934 bis 1./10. 1938 zu 101.50 %, vom 1./4. 1939 bis 1./10. 1943 zu 101 %, vom 1./4. 1944 bis 1./10. 1948 je 100.50 % u. vom 1./4. 1949 ab zu 100 %. — Sicherheit: Die Bonds stellen eine direkte Verbindlichkeit der Ges. dar u. sind durch Übereignung des gesamten Röhrennetzes an den deutschen TPreuhänder, die Deutsche Kreditsicherung A.-G., Berlin, gesichert; ferner sind für den Fall des Verzuges mit 92 % der Gründergesellschaften besondere Abkommen getroffen worden. – Zahlstellen: New York: Dillon, Read & Co.; Stockholm: Skandinaviska Kreditaktiebolaget, Stockholms Enskilda Bank. –— Zahlung von Kapital u. Zinsen frei von allen gegenwärtigen u. künftigen deutschen Steuern u. Abgaben in New York in Doll., in Stockholm zum Kaufpreis für Doll. — Von der Anleihe wurden in Amerika am 8./11. 1928: Doll. 11 000 000 zu 94 % von Dillon, Read & Co., Halsey Stuart & Co., International Acceptance Bank u. J. Henry Schroder Banking Corporation u. in Schweden Doll. 1 000 000 zu 94 % von der Skandinaviska Kreditaktiebolaget u. Stock- holms Enskilda Bank aufgelegt; Dollar 600 000 wurden in England u. in der Schweiz unter der Hand placiert. – Kurs Ende 1928–1929: In New York: 94, 80.75%; in Amsterdam: 93 ¾2, 79.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Nicht eingeford. A.-K. 5 886 725, Grundst. 63 463 Rohrnetz u sonst. Betriebsanlagen 51 911 534, Bau- u. Betriebsgeräte, Messapparate, Einricht- 1 282 164, Wertp. u. Beteil. 1 158 360, Schuldner 2 761 213, Disagio u. Anl.-Unk. 5 740 05 1,