2840 Chemische Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 38 034, (davon Gewinn 3105, R.-F. 1929 134, 4.8 % Div. 2515, Tant. an A.-R. 36, 0.8 % Bonus auf Grund des Interessengemeinschafts- vertrages mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. 419). – Kredit: Fabrikat.- u. Waren-K. nach Verrechn. mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. 40 720, 8 % Bonus auf Grund des Interessengemeinschaftsvertrages mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. 419. Sa. RM. 41 139. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1929: 4, 0, 4, 4.8, 4.8, 4.8 £ (Bonus) 0.8 % (Div.-Schein 3). Direktion: Dr. Paul Müller. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Karl E. Buchholz, Hannover; Rechtsanw. u. Notar L. Hebber- ling, Bocholt; Bank-Dir. Werner Carp, Düsseldorf; Geh.-Rat Dr. G. Aufschläger, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Berlin: Deutsche Länderbank. ―― A 660. Dynamitfabrik Grevenbrück. Carbonit Akt.-Ges. in Köln, Zeppelinstr. 1–3. (Börsenname: Sprengstoff Carbonit.) Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 17./6. 1919: Sprengstoff-A.-G. Carbonit. Sitz bis 13./6. 1928 in Hamburg. Drahtseilwerk in Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf; Drahtziehwerk in Altena i. Westf. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen; Herst. von Waren u. sonst. Industrie-Erzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen. Besitztum: Das ehemalige Hauptwerk der Gesellschaft, die Sprengstoffabrik bei Schle- busch, Grösse des Geländes ca. 85 ha, belegen an der Hauptstrasse, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen, ist im Jahre 1926 stillgelegt worden. Als Folge hiervon musste auch die der Sprengstoff-Fabrik angegliederte Lackabteilung ausser Betrieb kommen. Auf dem bei Kiel verfügbar gewordenen Gelände wurde ein Drahtseilwerk errichtet und im Frühjahr 1921 in Betrieb genommen. Im Frühjahr 1925 wurde ein seit längeren Jahren bestehendes Drahtwerk in Altena i. W. käuflich erworben u. im Laufe des Jahres ausgebaut. Hier werden Eisen- u. Stahldrähte aller Art, auch verzinkt u. verkupfert, hergestellt. Interessengemeinschafts-Vertrag: 1915 Abänderung des zwischen der Dynamit Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschloss. Vertrags von 1900 sowie der Zusatzverträge v. 1911 u. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel- Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nachdem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit-Ges. erhalten, doch geht der Betrieb für Rechn. u. Gefahr der Dynamit- Akt.-Ges. Durch die Nordd. Bank wurde den Aktion. der Ges. das Angebot gemacht, bis 31./5. 1922 M. 5000 ihrer Aktien gegen M. 4000 der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. einzutauschen, wovon in grösserem Masse Gebrauch gemacht worden ist. Der Vertrag mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel ist lt. G.-V. v. 27./6. 1925 um 5 Jahre bis Ende 1930, u. lt. G.-V. v. 1./7. 1930 um weitere 5 Jahre, also bis 31./12. 1935, verlängert worden. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht 1911 um M. 1 400 000, unter Ausschluss des Bezugs- rechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. Hamburg zu 110 % begeben. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrages von bisher M. 1000 auf RM. 500. Grossaktionäre: Ca. 80 % des A.-K. sind im Besitz der I. G. Farbenindustrie A.-G. in Frankfurt a. Main u. der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. zum Extra-R.-F Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst., Anl., Masch. u. Geräte 503 725, auswärt. Lagerräume 200, Bestände: Betriebs- u. Rohstoffe, fertige u. halbfert. Waren 227 321, Beteil. 1250, Schuldner einschl. Bankguth. 1 257 100, Wertp. 3, Kassa 1024, Hyp. 2539, (Avale 3126). – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Gläubiger 233 095, nicht abgehob. Div. 321, Hyp. 17 247, (Avale 3126), Gewinn 92 500, Sa. RM. 1 993 163. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 33 066, Gewinn 92 500 (davon Tant. an A.-R. 3250, Div. 89 250). Sa. RM. 125 566. – Kredit: Überschuss aus Fabrikat. u. Gewinn aus Abrechnungen RM. 125 566. Kurs: In Hamburg: Ende 1913: 137.50 %; Ende 1925–1929: 52, 102, –, –, – %. — In Berlin: Ende 1913: 136.75 %: Ende 1925–1929: 53, 104.50, 117, 95, 55 %. Dividenden: 1913: 8½ %; 1924–1929: 4¼, 0, 4¾, 5.1, 5.1, 5.95 %. Direktion: Andries Born, Dr. Rudolf Schmidt, Köln. Prokuristen: Otto Riedel, J. H. Ingwersen, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Stellv. Gen.-Konsul F. Richter, Bankier George Behrens, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Gen.-Dir. Bergass. a. D. W. Kesten, Gelsenkirchen-Rotthausen; Henry Lamotte, Juetpohl bei Bremen; R. E. Bercke- meyer, Hamburg.