2844 Chemische Industrie. Rheinische Serum-Gesellschaft Köln, Akt.-Ges. in Köln-Merheim (linksrh.), Neusser Str. 606. Gegründet: 18./9. 1923; eingetr. 10./11. 1923. Hervorgegangen aus der 1906 gegründeten Rheinischen Serum G. m. b. H. in Köln. Gründer s. Jahrg 1925. Firma bis 12./4. 1924: Rhein. Serum-Ges. München A.-G. Deutscher Tierärzte mit Sitz in München: bis 14./8. 1926: Rhein. Serum-Ges. Köln-München A.-G. Deutscher Tierärzte. Ortsvertreter: An allen grösseren Städten Deutschlands; ausserdem in England, Holland, Schweiz, Argentinien, Tschechoslowakei, Mexico. Zweck: Vertrieb u. Bereitung von Impfstoffen u. chem. Präparaten. 1924 wurde die Rheinische Serum-Ges. m. b. H. & Cie. Komm.-Ges. in Köln übernommen. —– Angestellte u. Arb.: 22 u. 22. – Erzeugnisse: Sera, Impfstoffe für die Veterinär-Medizin u. chemisch-pharma- zeutische Präparate für die Veterinär- u. Humanmedizin. Kapital: RM. 180 000 in 500 St.-Akt. zu RM. 20, 1400 St.-Akt. zu RM. 100 u. 300 Vorz.- Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 10 Mill. in 1000 Akt. zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu 90 000 %. Die G.-V. v. 12./4. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 10 Mill. auf RM. 20 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von M. 10 000 auf RM. 20. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 215 000 in 2150 Akt. zu RM. 100; davon erhielt RM. 135 000 Akt. die Rhein. Serum-G. m. b. H. & Co. gegen Einbring. von Sachwerten. Die G.-V. v. 30./6. 1925 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 75 000 u. dass von den 1350 Akt. zu RM. 100, die die Rhein. Serum-Ges. m. b. H. & Cie. s. Zt. erhielt, 670 Akt. 3fach. Stimmrecht, erhalten. Lt. G.-V. v. 29./12. 1925 Herabsetz. des Kap. um RM. 80 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 2:1 u. Erhöh. um RM. 100 000 in 1000 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. 1 St.; 1 Vorz.-Akt. hat in best. Fällen 3fach. Stimmrecht. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa u. Postscheckguth. 2408, Wechsel 3677, Debit. 219 946, Haus u. Grundst. 30 777, Einricht., Instrumente u. Automobile 49 160. Tier- bestand 147 500, Lizenzen 2137, Warenbestand 358 090, Beteil. 41 818, Verlust 1929: 84 528. – Passiva: A.-K. 180000, Kredit. 743 764, Akzepte 14575, Hypotheken 1706. Sa. RM. 940 045. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1928: 77 600, Unk. 146 302, Tierkonto Verlust 12 371, Abschr. 14 630. – Kredit: Warengewinn 166 377, Verlust 84 528. Sa. RM. 250 905. Dividenden: 1924–1929: Je 0 %. Direktion: Alfred Staude, Hermann Schachteli. Akademiker: 4. Aufsichtsrat: Vors. Hans A. Delss, Haarlem; Bankier Wolfgang Delbrück, Köln; Gen.-Oberarzt Dr. Carl Fricke, B.-Wilmersdorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Delbrück von der Heydt & Co., Köln. Postscheckkonto: Köln 55 259. ― Norden 72 870. £ Rheinserum, Köln. Sachtleben Akt.-Ges. für Bergbau u. chemische Industrie, Köln, Eintrachtstr. 163/171. Gegründet: 21./10. 1926, mit Wirk. ab 1./1. 1926; eingetr. 12./11. 1926. Gründer u. Einbring. Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Zweigniederlass. in Wolfach i. B. unter der Fa. Sachtleben A.-G. für Bergbau u. chem. Industrie Zweigstelle vorm. Schwarzwälder Baryt- werke Schulte & Co.; weitere Zweigstellen in Meggen u. Homberg. Zweck: Fortführ. der Betriebe der Gewerkschaften Sachtleben u. Sicilia in Köln, über- haupt der Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken u. Metallhütten, ferner Vertrieb von Bergwerksprodukten, chemischen Erzeugnissen u. Metallen. Entwicklung: Die Ges. ist hervorgegangen aus der Gewerkschaft Sachtleben, Köln, u. der Gewerkschaft Sicilia, Köln. Lt. G.-V. v. 15./11. 1927 Fusion mit der Harkortsche Berg- werke und Chemische Fabriken A.-G., Gotha. Die chemischen Produktionsstätten der Harkort- sche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. wurden sämtlich stillgelegt u. veräussert. Der Harkortsche Meggener Bergwerksbesitz wurde den Meggener Bergwerken einverleibt. Die in der gleichen G.-V. beschlossene Kapitalserhöhung um RM. 3 000 000 ist mit RM. 500 000 durch geführt worden, wovon RM. 479 500 notwendig waren, die Aktien u. Genussscheine der Harkortsche Bergwerke u. Chemische Fabriken A.-G. in Sachtleben-Aktien umzutauschen. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Betriebsanlagen: I. Bergwerksbetriebe: a) Meggen a. d. Lenne. Die Ges. verfügt in Meggen a. d. Lenne über ein Bergwerkseigen- tum bestehend aus 325 Grubenfeldern mit 2 Tages- u. 2 Blindschächten sowie 3 Haupt- förderstollen, die auf Schwefelkies, Eisen-, Zink-, Blei- u. Kupfererz verliehen sind. Der Schwefelkiesbergbau erstreckt sich zur Zeit auf 11 Hauptfelder, die in einem Gesamt- flächenraum von etwa 385 ha gelegen sind. Der Grubenbesitz der Ges. beträgt hier 235 ha, wovon ca. 127 ha Schwerspat enthalten u. 3 ha bebaut sind. Abgebaut werden Schwefel- kies u. Schwerspat. An Kraftanlagen u. Maschinen sind vorhanden: Eine Drehstromkraft- Zentrale mit 850 kW installierter Leistung mit Oberlandanschluss zur Übernahme von 1000 kW zum Betriebe von 4 Fördermaschinen, 3 Wasserhaltungsanlagen, 6 Kompressoren (230 cbm/min), Zerkleinerungs- u. Aufbereitungsmaschinen für 85/140 t stdl. u. Transport- anlagen mit Nebenbetrieben. Jahreskraftbedarf ca. 2.5 Millionen kW. Stunden; ausserdem