2870 Chemische Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. Ludwig von Donle, Regensburg; Stellv. Dir. Dr. Ernst Lehner, Berlin; Bankier Albert Adler, München; Dir. Carl Adler, Berlin; Dir. Oskar Schaar- schmidt, Dir. Bela Szilasi, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München, Nürnberg u. Regensburg: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Bayer. Hypotheken- u. Wechselbank, Darmstädter u. Nationalbank. Bankverbindung: Staatsbank Regensburg. Postscheckkonto: München 9347. 2921. £ Danubia Regensburg. Versandadresse: Wasseranschluss: Regensburg-Petroleumhafen; Gleisanschluss: Regens- burg-Donauumschlagstelle, Anschluss Danubia. Chemische Werke, Schuster & Wilhelmy, A.G. in Reichenbach (0Oberlausitz). Gegründet: 2./7. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 20./7. 1903. Die Firma besteht seit 1866. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1903/1904. Sitz bis 1./10. 1910 in Görlitz. Zweck: Erwerb und Fortführung des unter der Fa. Schuster u. Wilhelmy zu Görlitz betriebenen Handelsgeschäfts, sowie der dieser Fa. gehörigen zu Reichenbach O.-L. belegenen Chemischen Fabriken. – Fabrikation u. Verkauf von Produkten der chem. u. Glas-Industrie sowie der Betrieb sonst. industrieller u. kaufm. Unternehm. u. Beteilig. an solchen, mit Aus- nahme von Bankgeschäften. Besitztum: Die in Reichenbach (Oberlausitz) gelegenen, mit Gleisanschl. versehenen Fabrikanlagen umfassen ein Gelände von 361 200 qm, wovon ca. 30 000 qm überbaut sind. Hier befinden sich auch Verwalt.-Gebäude, Kesselhäuser, Wasserwerke usw. Dem Betriebe dienen zwei Dampfmasch. von insges. 400 PS. Die eigene, ebenfalls durch diese Dampfmasch. gespeiste Kraftanlage hat eine Leistungsfähigkeit von 450 PS. Das Werk ist in folgende Abteil. gegliedert: Chem. Abteil.: Herstell. aller Präparate, die in der Textil. industrie verwendet werden, insbes. Tannine aller Art, Gallussäure, Brechweinstein, Doppel- salze, Fluorchrom, Goldschwefel usw. Metallabteil.: beschäftigt sich insbes. mit Oxyden des Kupfers, Kobalts, Nickels, Selens, Urans, Cadmiums usw. Pharmazeut. Abteil.: Erzeug. einer Reihe patentamtlichgeschützter Spezialitäten. Keram. Abteil.: Herstell. von Farbkörpern (besond. für die Schilderfabrikation), hitzebeständige Farben. In Schmelzhütten werden die Emaillen für Essgeräte usw. hergestellt. Als Spezialfabrikation werden Überfang-Gläser für Vasen nach Art von Gallé in allen Nuancen hergestellt, ebenso Stangen und Stengel, die für Gablonzer Artikel weitere Verarbeitung finden, z. B. für Knöpfe, Beleuchtungskörper usw. Ausserdem besitzt die Ges. einen Meierhof mit Gutswirtschaft im Gesamtumfang von 105 Morgen sowie 14 Arb.- u. Beamtenhäuser mit einer Gesamtgrundstücksfläche von 23 600 qm. Die Ges. beschäftigt zur Zeit ca. 46 Chemiker u. kaufm. Angestellte, darunter 5 Akademiker u. 200 Arb. Ausserdem hat sie Ortsvertreter an allen Handelsplätzen des In- u. Auslandes. Kapital: RM. 2 255 000 in 112 500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5000 6 % Vorz.-Akt. zu je RM. 1. Urspr. M. 1 250 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1918 bis 1923 auf M. 75 000 000 in Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Nach Einzieh. von aus letzter Emiss. noch nicht verwert. M. 25 000 000 St.-Akt. Umstellung lt. G.-V. v. 17./11. 1924 von M. 65 600 000 St.-Akt. u. M. 10 000 000 Vorz.-Akt. auf RM. 2 605 000 in 130 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Lt. G.-V. v. 22./3. 1926 Einziehung der nom. RM. 350 000 Verwertungs-Akt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 St.-Akt = 1 St. 1 Vorz.-Akt. = 23 Sf. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., hierauf 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000) vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grund u. Boden 232 112, Gebäude 651 015, Dampf- masch. u. kessel 29 214, Masch. u. Apparate 639 762, Wasserwerke 40 851, Eisenbahnlori 1, Kraftwagenpark 1, Bibliothek 1, Patente u. Versuche 1, Eff. u. Beteilig. 1, Debit. 672 248, Wechsel 5257, Kassa 2325, Warenvorräte 831 182. – Passiva: A.-K. 2 255 000, Kredit. 640 130, R.-F. 36 828, Div. 510, Delkr. 10 000, Gewinn 161 506. Sa. RM. 3 103 975. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk. 285 864, Abschr. 79 264, Gewinn 161 506 (davon R.-F. 7028, Sonderabschr. 26 000, Div. 112 800, Tant. 4581, Vortrag 11 096). – Kredit: Saldo-Vorträg 20 944, Mieten u. Pachten 7948, Betriebs-Überschuss 497 742. Sa. RM. 526 635. Kurs: Ende 1924–1929: 21, 30, 87.75, 66.25, 65 , 40.25 %. St.-Akt. zu M. 1000 Nr. 1–18 000 u. zu M. 5000 (5fach zu M. 1000). Nr. 18001/5 bis 89 996/90 000 im Jan. 1924 an der Berl. Börse eingeführt. Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1929: 3, 5, 0, 0, 5, 5 % (Div.-Schein 4). Vorstand: Dir. Dr. P. Beyersdorfer, Dir. Hans Kieser. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. Dr. jur. u. rer. nat. Dr.-Ing. e. h. R. Weidlich, Berlin; Stellv. A. Wilhelmy, Posottendorf; Glashüttenbes. Paul Tietze, Penzig; Dir. Dr. Walter Zeiss, Berlin; Dr. Konrad Laurisch, Brandenburg.