Chemische Industrie. 2877 Stettiner Kerzen- und Seifen-Fabrik in Stettin, Pommerensdorferstr. 20. Gegründet: 28./11. 1878. Zweck: Fabrikation u. Handel von Stearin u. seinen Neben- produkten, von Kerzen, Seifen, Parfümerien, Kristallsoda u. ähnl. Artikeln, sowie Beteil. an anderen Unternehmungen. Kapital: RM. 440 000 in 22 000 St.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht 1901 auf M. 600 000, dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 60 Mill. in 60 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 15./12. 1924 von. M. 60 Mill. auf RM. 630 000 (St.-Akt. 50: 1, Schutz-St.-Akt. 1000: 1) in 30 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 30 000 Schutz-St.-Akt. zu RM. 1 (bei Zuzahlung). Lt. G.-V. v. 14./12. 1926 Ermässigung des Kap. durch Einziehung u. Vernichtung: a) aller Schutz- St.-Akt. im Nennbetrage von RM. 30 000, b) der nicht begeb. Vorrats-St.-Akt. im Nennbetrage von RM. 160 000 u. Überweisung des sich buchtechnisch ergebenden Gewinns an den R.-F. Anleihen: I. M. 300 000 in 4½ % Oblig. v. 1904. Tilg. ab 1./1. 1905. II. M. 150 000 in 4½ % Oblig. v. 1906. Von beiden Anleihen noch in Umlauf lt. Bilanz v. 31./12. 1929 RM. 19 800, gekünd. zum 2./1. 1924. Zwecks Barabfindung der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 30 für je M. 1000 wurde die Spruchstelle angerufen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 600 je Mitgl., der Vors. das Dopp.), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 100 000, Gebäude 173 000, Masch. 125 000, Utensil. 1000, Fuhrpark 11 000, Kambio 160, Kassa 388, Agio 20 351, Schuldbuch 242 130, Beteil. 75 502, Vorräte 326 127, Verlust 10 903. – Passiva: A.-K. 440 000, R.-F. 44 000, Delkr. 12 000, Obl.-Einlös. 19 800, Obl.-Zs. 58, Hyp. 161 928, Akzepte 113 008, Gläubiger 294 766. 03 Sa, RM. 1 085 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1928 13 423, Handl.-Unkosten 122 112, 0 Steuern 25 643, Zs. 46 753, Abschr. 17 580. – Kredit: Betriebsüberschuss 214 609, Verlust 10 903. Sa. RM. 225 513. Kurs: Ende 1913: 130 %; Ende 1925 –1929: 15.75, 51.5, –, –, 41 0%. Notiert Stettin. 7 Dividenden: 1912/13: 8 ; 1924/25–1925/26: 0 %: 1926 (6 Mon.): 0 %; 1927–1929: 0, 0, 0 %. Direktion: Erich Schilling, F. Geissenberger. Prokuristen: M. Piening, B. Lawrenz. Aufsichtsrat: Vors. Landrat a. D. Dr. Carl Tewaag, Stellv. Bank-Dir, Johannes Semmel- hack, Prokurist Walter Neumann, Stettin; vom Betriebsrat: E. Kamrath, G. Gimple. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stettin: Wm. Schlutow. Bankverbindungen: Stettin: Reichsbank-Giro-Konto, Wm. Scehlutow, Darmstädter u. Nationalbank K. G. a. A. Filiale Stettin, Provinzialbank Pommern, Girokasse der Stadt Stettin. Postscheckkonto: Stettin Nr. 3752. ―― Sammel-Nr. 354 66. £ Kerzenfabrik Stettin. Stadtverkauf u. Lager: Rossmarktstr. 15,. = 343 70. „Union“, Fabrik chemischer Produkte in Stettin, Königstor 11. Gegründet: 28./11.1872; eingetr. 23./10. 1874. – Zweigniederlassungen in Königsberg i. Pr. u. Memel. – Fabriken in Stolzenhagen-Kratzwieck b. Stettin, Stettin, Heiligensee b. Berlin, Memel. Zweck: 1. Fabrikation chem. Produkte aller Art. 2. Errichtung, Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Veräusserung u. d. Betrieb von Unternehmungen der chem. Industrie u. der Bergwerks- u. Hüttenindustrie des In- u. Auslandes sowie von Fabriken u. Anlagen, welche zur Erreichung dieser Ziele dienen oder zu diesen in Beziehung stehen. Auch die Beteil. an allen derartigen Unternehm. ist zulässig. 3. Ein- u. Verkauf aller bei derartigen Unternehm. gewonnenen Erzeugnisse. 4. Erwerb. u. Verwert. von gewerbl. Schutzrechten auf dem Gebiete von Unternehm., die nach Ziffer 1–3 in Betracht kommen. Die Ges. stellt hauptsächlich Schwefelsäure, Superphosphat, Ammoniak-Superphosphat, Kali-Ammoniak- Superphosphat u. Kieselfluorsalze her. Besitztum: Grundstücke in Stolzenhagen-Kratzwieck (164 111 qm gross, davon rd. 65 000 qm überbaut), Stettin-Grabow (34 295 qm gross, rd. 20 000 am überbaut), Heiligensee bei Berlin (76 671 qm gross, rd. 16 000 qm überbaut), u. in Memel (198 108 qm gross, rd. 25 000 qm überbaut). Auf diesen Grundstücken befinden sich verschiedene Schwefelsäure- systeme u. Superphosphatfabriken zum Teil neuester Art, ferner eine Einrichtung zur Her- stellung von Kieselfluorsalzen nebst entsprechenden maschinellen Einrichtungen u. Kraft- anlagen, eigene Hafen u. Löschanlagen mit Gleisanschluss. Der Kraftbedarf wird durch eigene Erzeugung u. Bezug von Überlandzentralen gedeckt. Die Ges. besitzt ferner eine grössere Zahl von Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern u. ein Verkaufsbureau in Königsberg 1. Pr. Angestellte u. Arbeiter 350. „ Entwicklung: Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schaefer in Magdeburg u. die Schwefelsäurefabrik in Glienken bei Stettin u. verlegte 1874 ihren Sitz nach Stettin. 1882 erbaute die Union ein zweites Säuresystem. 1889 erwarb sie die Fabrik A. Scharffenorth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik Proschwitky