2878 Chemische Industrie. & Hofrichter in Grabow bei Stettin u. 1891 die Knochenmehl- u. Leimfabrik H. Roeh in Dammkrug bei Königsberg (Pr.). 1892 baute sie eine Doppelsuperphosphatfabrik in Glienken u. ein drittes Säuresystem. In den folgenden Jahren wurden weitere Säuresysteme u. Superphosphatfabriken errichtet. 1913 übernahm die Ges. die seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee. 1927 wurde die seit 1914 stillgelegte Fabrik in Memel wieder in Betrieb genommen. Im April 1930 wurde eine nach neuesten Erfahrungen eingerichtete Schwefel- säurefabrik in Betrieb genommen. Beteiligungen: Das Konto Wertp. u. Beteil. enthält ausser einigen kleinen Posten nom. RM. 765 000 Aktien der Superphosphatfabrik Nordenham A.-G. Kapital: RM. 6 150 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 7500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 8 400 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, 1874 Rückkauf von M. 600 000; bis 1913 erhöht auf M. 8 400 000. Dann weiter erhöht von 1920–1922 auf M. 33 000 000. (Über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 8./7. 1925 von M. 33 Mill. auf RM. 6 150 000 derart, dass der Nennbetrag der St.-Akt. zu M. 600 bzw. M. 1200 auf RM. 150 bzw. RM. 300 festgesetzt worden ist, während die bisher 7500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 in 7500 dgl. zu RM. 20 umgewertet wurden. Lt. Bek. v. Juli 1929 wurden die St.-Akt. zu RM. 150 in neue Aktien zu RM. 900 umgetauscht. Grossaktionäre: Pommersche landw. Hauptgenossenschaft in Stettin u. Konsortium für Land wirtschaft u. Handel in Berlin (für die St.-Akt.); Konsortium für Landwirtschaft u. Handel in Berlin (für die Vorz.-Akt.). Anleihe: M. 12 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1920. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./10. 1926. Ablös.-Betrag einschl. Zs. für 1925 u. 1926 = RM. 7.50. In Umlauf am 30./9.1929 RM. 1639. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., je RM. 20 Vorz.-Akt. = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), evtl. besondere Rückl., 6 % an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. RM. 20 000), Überrest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Anlagen 3 172 000, Wertp. u. Beteil. 94 174, Waren- bestände 1 895 351, Kassa 8960, Wechsel 3 111 826, Schuldner 1 992 746. – Passiva: A.-K. 6 150 000, R.-F. 615 000, Teilschuldverschreib. 1639, Delkr.-F. 400 000, Werkerhalt.-K. 200 000, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 100 000, Akzepte 550 753, Gläubiger 2 113 813, nicht abgehob. Div. 815, Gewinn 143 036. Sa. RM. 10 275 058. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 835 487, Abschr. 526 667, Gewinn 143 036 (davon Vorz.-Div. 9000, Vortrag 134 036). – Kredit: Vortrag aus 1927/28 71 984, Brutto- überschuss 1 433 207. Sa. RM. 1 505 192. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 234.70 %; Ende 1926–1929: 106, 77, 66.50, 40.50 %. In Stettin: Ende 1925–1929: –, –, –, –, – %. Dividenden: St.-Akt.: 1912/13: 18 %; 1924/25–1928/29: 0, 4, 4, 0, – %. Vorz.-Akt.: 1924/25–1928/29: Je 6 %. Direktion: Gen.-Dir. Ernst Bensch, Dir. Dr. Hans Siefart, Stettin; Stellv. Dr. Walter Bergau, Stolzenhagen/Kratzwieck. Prokuristen: Hans Krösing, Arthur Korduan. Chemiker: 5; Oberingenieur: 1. Aufsichtsrat: Vors. Paul Totte, Brüssel; Stellv. Landrat a. D. Dr. Erich von Flügge, Speck; Rittergutsbes. v. Oppenfeld, Reinfeld; Rittergutsbes. v. Below, Saleske; Rittergutsbes. Karl v. Schütz, Butzow b. Anklam; Gen.-Dir. Moeller, Berlin; Rudolf Totte, Brüssel; Gen.-Dir. Hermann Hahn, Stettin; vom Betriebsrat: A. Bulian, R. Kölpin. Zahlstellen: Stettin u. Königsberg: Eigene Kassen; Stettin: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto- Ges., Pommernbank; Berlin: Berl. Handels- Ges., Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Bankverbindung: Reichsbank. Postscheckkonto: Stettin 3944. ― 20 003, 20 846, 20 436. Chemische Union. Akt.-Ges. für Lithoponefabrikation in Triebes i. Thür, Bahnhofstr. 7. 3 Gegründet: 29./1. bezw. 4./2, 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; eingetr. 26./3. 1901. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Firma bis 1905 Triebeser Farbenwerke. Zweck: Betrieb der unter der Firma „Triebeser Farbenwerke, G. m. b. H.“ betriebenen Fabrik. Die Ges. beschäftigt sich mit der Herstell. von Lithopone (Zinksulfidweiss) u. ge- winnt als Nebenprodukte Blanc fixe u. Glaubersalz. Besitztum: Die Fabrikgrundstücke der Ges. liegen in Triebes u. Wünschendorf. Grundbesitz: Die der Ges. gehörenden Grundstücke haben eine Grösse von 129 790 qm, wovon 5795 qm bebaut sind. 1. Werk Triebes: Grundbesitz 49 617 qm, davon bebaut 2713 qm; Betriebsanlagen: 2 Dampfmasch. mit 200 PS, 3 Dampfkessel mit 220 qm Heiz- fläche, 20 Motoren, 4 Dynamos u. 1 Transformator, 1 Generator. Häuser: 4 Beamtenwohn- häuser. – 2. Werk Wünschendorf a. E.; Grundbesitz: 80 173 qm, davon bebaut 3082 qdm; Betriebsanlagen: 2 Dampfmasch. mit 350 PS, 2 Dampfkessel mit 200 qm Heigfläche, 6 Motoren, 2 Dynamos mit Transformatoren; Häuser: 1 Beamtenhaus für 6 Familien. —