Chemische Industrie. 2881 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb., Masch. u. Einrich., Anlagen im Bau 3 480 895, Geldmittel u. Banken 120 084, Aussenst. 1 843 327, Hyp. 14 500, Waren 2 087 835. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 482 938, Hyp. u. Darl. 384 988, Kreditoren 2 008 130, Uebergangsposten 45 265, Delkredere 85 000, Gewinn 40 320. Sa. RM. 7 546 643. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 2 131 448, Steuern u. Abgaben 280 089, Abschr. 203 852, Gew. 40 320. – Kredit: Bruttogew. 2 655 711. Sa. RM. 2 655 711. Dividende: 1929: 0 %. Vorstand: Fritz Albert, Hamburg; Dr. Alexander Schweitzer, Feuerbach; Siegbert Simenauer, Hans Freiherr von Werthern, Hamburg. Prokuristen: Richard Biefang, Adolf Eitel, Emil Mirabeau, Gustav Schnauffer, Hamburg; Dr. Alfred Bogisch jr., Dr. Fritz Wolff, Feuersbach. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Fritz Hauff, Stuttgart; Stellv. Dr. Albert Cohen, Hamburg; Dr. Ferdinand Bausback, Berlin; Ernst Löwengard, Hamburg; Leopold Freiherr von Schrenck- Notzing, Berlin; Hermann Freiherr von Tessin, Kilchberg (Wttbg.). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Norddeutsche Bank in Hamburg Fil. d. Deutschen Bank u. Dis- conto-Ges.; Reichsbankhauptstelle Hamburg. Postscheckkonto: Hamburg 118. ― Wandsbek 7351 (Sammelnummer). £ Haufleonar Wandsbek. Code: Rudolf Mosse Code/Suppl., ABC-Code öthe Edition. Fabrik photographischer Papiere vormals Dr. A. Kurz Actiengesellschaft in Wernigerode a. Harz. Gegründet: 19./9. 1895 mit Wirkung ab 1./1. 1895; eingetr. 18./10 1895. Gründer und Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der Fa. Dr. A. Kurz in Wernigerode sowie überhaupt die Anfertig. u. der Vertrieb von photograph. Papieren u. die Beteilig. von industriellen u. kaufmännischen Unternehm., die zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung stehen. Die Interessengemeinschaft mit den „ Vereinigten Fabriken photographischer Papiere“ u. „Dresdner Albuminpapierfabrik“ (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925) wurde, da sie durch die Zeitverhältnisse überholt ist, Anfang 1925 aufgelöst. Da der Absatz der Fabrikate der Ges. sich 1927 weiter verminderte, beschloss die Verwalt. den Betrieb stillzulegen. Anfang 1928 Beginn der Auflös. des Betriebes durch Verkauf des Lagers u. des Inventars. Beteiligungen: Die Gesellschaft ist beteiligt bei der Estmann Kodak Co., New York, (auf letztere von der Regierung beschlagnahmte Beteiligung sind im Laufe von 1925 drei Raten seitens des amerikanischen Treuhänders überwiesen worden). Anfang 1929 sind der Gesellschaft aus dem beschlagnahmten amerikanischen Besitz etwa RM. 1 585 000 freigegeben worden u. zwar aus den bis 1./7. 1925 an den Treuhänder bezahlten Eastman- dividenden. In dem in einem den amerikanischen Vorschriften entsprechenden besonderen Prozessverfahren geführten Rechtsstreite zwischen dem amerikanischen Treuhänder u. der Eastman Kodak Co., der die Verpflicht. der Eastman Kodak Co. zur Ausstell. von Aktien- zertifikaten auf den Namen des Treuhänders u. zur Auszahl. der Dividende für die Zeit hach dem 1./7. 1925 zum Gegenstand hatte, ist die Eastman Kodak Co. auch in 2. Instanz verurteilt worden, an den Treuhänder neue, auf seinen Namen lautende Aktienzertifikate auszugeben. Der Anspruch auf die Zahlung der Dividende ist dagegen als in das ordent- liche Prozessverfahren gehörig zurückgewiesen worden. Über die Übertrag. der Aktien- zertifikate an die Ges. hat der Treuhänder eine Entscheid. noch nicht getroffen. Die Dividende für die Zeit nach dem 1./7. 1925 hat die Eastman Kodak Co. auch nach der Ausstell. der Zertifikate auf den Namen des Treuhänders bisher nicht gezahlt. In der G.-V. v. 31./8. 1929 teilte die Verwalt. zu dieser Angelegenheit mit, dass ein Aktionär der Eastman Kodak Co. gegen den amerikanischen Treuhänder, gegen die Eastman Kodak Co. u. gegen die deutschen Gesellschaften, die im Jahre 1903 als Aktionäre eingetragen worden sind, Klage eingereicht hat. Es wird beantragt, die Nichtigkeit der früher an die deutschen Gesellschaften begebenen Aktienzertifikate u. Aktien durch richterliches Urteil festzustellen, ausserdem soll nach dem Klageantrag dem Treuhänder untersagt werden, Aktionärrechte auszuüben. über die Aktien zu verfügen u. seinen bereits eingeleiteten, auf Zablung der Dividende gerichteten Rechtsstreit durchzuführen. Bei den beteiligten deutschen Gesellschaften besteht die Überzeugung, dass der Klage ein Erfolg nicht beschieden sein kann. (Über die Kodak- rozesse s. a. die Abhandl. der Firmen ,Dresdner Albuminpapierfabrik A.-G.“ u. ,Ver- Fabriken photogr. Papiere“, welche Ges. ebenfalls Beteiligungen bei Kodak besitzen.) Kapital: RM. 1 525 000 in 1525 St.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 325 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1897 um M. 325 000. 1921 Kap.-Erhöh. um M. 200 000 Vorz.- Aktien. Die Vorz.-Akt. wurden lt. a. o. G.-V. v. 30./7. 1923 in St.-Akt. umgewandelt im Verh. 1: 1 unter Zuzahl. v. M. 300 000 pro Stück. Lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1924 Umstell. in voller Höhe, also auf RM. 1 525 000 in 1525 St.-Akt. zu RM. 1000 unter Bildung eines Kap.- Entwert.-K. von RM. 1 339 575. Die Frist für die Tilg. des Kap.-Entwert.-K. ist bis 31./12. 1929 verlängert worden. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 181