― 2904 Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. Direktion: Eduard Landauer, Idstein i. T.; Christian Roos, Idstein i. T. Aufsichtsrat: Adolf Landauer, Frankfurt a. M.; Frau Anna Landauer, Frl. Luise Landauer, Idstein i. T. Zahlstelle: Ges.-Kasse. „ACLA“ Rheinische Maschinenleder- u. Riemenfabrik von A. Cahen-Leudesdorff & Co. Aktien-Gesellschaft in Köln-Mülheim, Mülheimer Freiheit 110. Gegründet: 21./3. 1916 mit Wirkung ab 1./12. 1915; eingetr. 18./4. 1916. Gründung siehe Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1917/18. Die Ges. ist hervorgegangen aus der im Jahre 1829 gegründeten offenen Handelsgesellschaft Rheinische Maschinenleder- und Riemenfabrik von A. Cahen-Leudesdorff & Co. zu Köln-Mülheim. Die G.-V. v. 28./5. 1926 beschloss Anderung der Firma durch Zusatz „ACLA“. Zweigniederlassung seit 1921 in Königsberg i. Pr. Zweck: Betrieb der Gerberei, Herstell. u. Vertrieb von Leder, Riemen, techn. Leder- artikeln u. ähnlichen Artikeln, Betrieb von Unternehmungen verwandter Art. Besitztum: Die Ges. hat zwei Fahriken in Köln-Buchheim u. eine Lohmühle mit Wasser- kraft in Euenheim bei Euskirchen. Das Grundst. in Buchheim ist ca. 28 614 dam gross, davon 7000 am bebaute Fläche, auf der die Gerberei mit 168 Lohgruben u. Riemenfabrik in Z3stöckigem Eisenbetonhaus betrieben werden. Zu dem Werk gehört eine elektr. Zentrale von 350 Ps mit Kesselhaus u. Kohlenbunker. Ferner besitzt die Ges. das Kontorhaus Mülheimer Freiheit 126, daran anstossend befindet sich die Fabrik zur Herstell. von Leder- manschetten u. Rohhautkolben sowie techn. Lederartikeln. Diese letzteren Grundst. gehören einem Teil der Gründer u. Hauptbeteiligten der Ges. u. sind bis zum 30./11. 1940 fest gemietet. Die Lohmühle in Euenheim besitzt eine 10-PS-Wasserkraft, Lohmühle u. Lagerschuppen u. umfasst 4528 qm Gelände. – Zahl der Arb. u. Beamten ca. 200. Kapital: RM. 750 000 in 400 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 St.-Akt. zu RM. 100, 100 Vorz.- Akt. zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. erhalten mit Vorrang vor den Stamm-Aktien bis zum Ablauf des Geschäftsjahres 1931/1932 eine Div. von 8 %: vom Beginn des Geschäftsjahres 1932/33 ab beträgt die Div. der Vorz.-Akt. 6 %, in beiden Fällen mit Nachzahlungsrecht. Bei einer etwaigen Liqu. der Ges. geniessen die Vorz.-Akt. bis zu 100 % Vorrang vor den St.-Akt. Jedem Inhaber einer Vorz.- Akt. steht das Recht zu, jederzeit bis spätestens Ende des Geschäftsjahres 1931/32 die Um- wandlung seiner Vorz.-Akt. in eine St.-Akt. mit gleichem Nennbetrag zu verlangen. Nach Ablauf des Geschäftsjahres 1931/32 kann die G.-V. mit einfacher Stimmenmehrheit die Umwandlung der Vorz.-Akt. in gewöhnliche St.-Akt. mit gleichem Nennbetrage und mit Wirkung vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres beschliessen. Urspr. M. 2 250 000, erhöht bis 1922 auf M. 31 Mill. in 29 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 5./5. 1925 von M. 31 Mill. auf RM. 1 808 000 durch Herabsetz. des Nennwerts der 29 000 St.- u. 2000 Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 34. Die G.-V. v. 29./9. 1927 beschloss Herabsetzung des Grundkapitals von RM. 1 808 000 auf 600 000 zum Zwecke der Beseitig. einer Unterbilanz u. Schaffung von Reserven durch Zus. legung der St.-Aktien im Verh. 3:1 u. der Vorz.-Aktien von RM. 68 000 auf RM. 20 000 unter Umwandl. der Vorz.-Aktien in St.-Aktien; sodann Erhöh. des Kap. um RM. 150 000 auf RM. 750 000 durch Ausgabe von 100 8 % Vorz.-Akt. zu RM. 1000 u. 500 8 % Vorz.-Akt. zu RM. 100. Auf je RM. 1200 nicht zu- sammengelegte St.-Akt. konnte eine neue Vorz.-Akt. zu RM. 100 zum Kurse von 103 % zuzüglich der Börsen-Umsatz-Steuer bezogen werden. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. oder Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % R.-F. (bis 10 % A.-K.), bes. Rückl., 8 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst. u. Beamte, 9 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000), Rest Superdiv. an St.-Akt. oder G.-V.-B. Bilanz am 30. Nov. 1929: Aktiva: Immobil. u. Anlagen 837 845, Kassa, Reichsbank, Postscheck, Porto 11 006, Wechsel 7372, Eff. 2529, Patente 1, Schuldner 601 105, Waren- bestand 756 302. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 120 000, Aufwert.-Hyp. 23 948, nicht abgehob. Div. 129, Gläubiger einschl. Akzepte 1 308 508, Gewinn 13 574. Sa. RM. 2 216 161. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 648 801, Abschr. 43 402, Gewinn 13 574 (davon Div. auf Vorz.-Akt. 12 000, Vortrag 1574). – Kredit: Vortrag 1928 9330, Brutto-Ertrag 696 448. Sa. RM. 705 779. Kurs: Ende 1925–1927: In Berlin: 20.50, 47, 18 %; in Frankf. a. M.: 22, 48, 18 %; in Köln: 20, 48, 18 %. Die amtl. Kursnotiz wurde 1928 eingestellt. – Kurs Ende 1929: 25 %. Freiverkehr Frankf. a. M. Dividenden: 1924–1929: St.-Akt.: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 0, 0, 0, 0, 8, 8 %. Direktion: Salli Cahen, Max Cahen, Peter Baldner. Prokurist: Victor Andlauer. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Bankdir. Ludwig Deutsch-Retze, Stellv. Bankier Otto Hirsch, Paul Oberdorfer, Bankier Dr. Alexander Rosenstein, Frankf. a. M.; Moritz Metz, Köln; vom Betriebsrat: Bernhard Schink. –=