Lederfabriken, Gerbereien, Fell- und Häuteverwertung. 2909 Gebrüder Fahr, Akt.-Ges. in Pirmasens. Gegründet: 4. bzw. 23./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 28./11. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1905/06. Zweck: Übernahme und Betrieb der seither unter der Firma „Gebrüder Fahr & Co.“ in Pirmasens betrieb. Lederfabrik sowie die Fabrikation von Leder u. damit in Verbindung stehender Artikel, der Handel in diesen u. den einschlägigen Rohmaterialien. Entwicklung: Ende 1905 nahm die Ges. die Lederfabrik Heinrich König in Pirmasens, 1906 dann die Lederfabrik Louis Leinenweber in Pirmasens in sich auf. 1921 wurde die Lederfabrik Friedrich Diehl Sohn in Pirmasens erworben. Kapital: RM. 2 216 000 in 22 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 8. Die Einzieh. (Amortisation) von Aktien durch Ankauf, Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise ist zulässig. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 3 600 000. 1906 Erhöh. auf M. 5 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 60 000 000 in 55 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000 (über Kapitalsbeweg. 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./12. 1924 von M. 60 000 000 auf RM. 5 540 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 8 reduziert wurde. Die G.-V. v. 16./7. 1929 beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. auf RM. 2 216 000 durch Zus, leg. 5: 2. Für je RM. 500 alte Aktien werden RM. 200 neue Aktien ausgehändigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), Abschreib. u. Rückl., dann 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Ländereien 207 030, Fabrikgeb. 400 000, Wohn- häuser für Beamte u. Arbeiter 100 000, Masch. u. Einricht. 400 000, Fuhrpark 1, Vorräte 966 625, Schuldner 1 199 967, Wechsel 485 503, Kassa 4379, Eff. 110 442. – Passiva: A.-K. 2 216 000, R.-F. 221 600, Spez.-R.-F. 120 000, Gläubiger 1 128 715, Delkr.-K. 150 000, Reingewinn in 1929 37 635. Sa. RM. 3 873 950. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 212 970, Handl.-Unk. 219 889, Zs. 98 475, Steuern 99 357, Immobil.-Reparaturen 2305, Abschreib. 84 811, Kosten der Kapital- Umstellung 7912, Verluste auf Aussenstände 44 174. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 239 658, unerhob. Div. 1517, Ertrag der Ländereien u. Häuser 5430, Verlust 1929 523 289. Sa. RM. 769 896. Sanierungs-Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 1928 630 437, Verlust 1929 523 289, Sonderabschr. auf Waren 156 314, auf Anlagen 1 545 232, R.-F. 161.091, Spez.-R.-F. 120 000, Delkr.-K. 150 000, Übersch. 37 635. Sa. RM. 3 324 000. – Kredit: Uberschuss aus Kapital- Umst. RM. 3 324 000. Kurs: Ende 1925–1928: In Mannheim; 35, 44, 52, 23.50 %; in Frankf. a. M.: 35, 45, 54.75, 29 %. Amtl. Notiz an beiden Börsen wurde 1929 eingestellt. – Kurs Ende 1929 im Frei- verkehr Frankf. a. M.: 17 %. Dividenden: St.-Akt. 1913: 0 %; 1924–1929: 6, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 1924–1929: 6%0, 0, 0, 0%0 % Direktion: Komm.-Rat Jul. Jos. Goetz, Carl Müssigmann. Prokuristen: R. Bachert, Eug. Zoller. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Konsul Dr. h. c. Rich. Brosien, Stellv. Rechtsanw. Friedr. König, Justizrat Kurt Korsch, Mannheim; Bank-Dir. Dr. Karl Fuchs, Ludwigshafen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim u. Ludwigshafen: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Frankf. a. M.: Frankfurter Bank. Stader Lederfabrik, Akt.-Ges. in Stade, Kommandantenteich 8. Gegründet: 1./9. u. 18./12. 1915; eingetr. 31./12. 1915. Gründer u. Gründungsvorgang S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der bisher von der Norddeutschen Lederfabrik, G. m. b. H. in Stade betriebenen Lederfabrik. Verkaufsstellen in Berlin u. Köln. Läger in Frankf. a. M., Breslau, Nürnberg, Bremen u. Pirmasens. Besitztum: Das Areal der Fabrik umfasst 100 000 qm mit 250 m Wasserfront, so dass ausser dem Eisenbahnanschluss auch Transport auf dem Wasserwege möglich ist. Beschäftigt werden zurzeit ca. 300 Arbeiter u. Angestellte. Beteiligungen: 1926 Ankauf eines Aktienpaketes der Buxtehuder Lederfabrik A.-G.; diese Fabrik wird auf gemeinsame Rechn. mit den Lederwerken Wieman A.-G., Hamburg, betrieben. Die Ges. besitzt ferner sämtl. Anteile der Stader Lederfabrik Verkaufsstellen G. m. b. H. Berlin u. Köln. Kapital: RM. 3 600 000 in 36 000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 3 000 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1920 um M. 4 000 000. Weiter erhöht 1921 um M. 8 000 000 in 8000 Aktien zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 15./3. 1923 erhöht um M. 21 000 000 in 21 000 Akt. zu M. 1000, davon angeb. M. 15 000 000 zu 1000 % (1: 1) bis 23./4. 1923 von einem Konsortium unter Führung der 93