Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 2923 1903/04 Zukauf der Pappenfabrik F. Falch in Brieg nebst Schleiferei Lenartowitz bei Cosel. 1911/12 Ankauf der in Konkurs geratenen ehemals Kefersteinschen Fabrik in Sins- leben (Kreis Mansfeld). Zweck: Betrieb von Weiss- u. Braunholzschleifereien, Kartonpapierfabriken, sowie aller damit zus. häng. Geschäftszweige. Besitztum: Die Fabrik in Gross-Särchen umfasst eine Fläche von 717 408 qm, wo- von 81 000 qm bebaut sind. Das Werk ist an der Görlitzer Neisse gelegen u. hat Vollbahn- anschluss an die Eisenbahnstation Gross-Särchen. In der Fabrik ist eine Hochdruck- dampfkesselanlage mit Überhitzern u. Abgasvorwärmern von insges. 810 dm Heizfläche in Betrieb. Für die Stoffherstellung sind 4 Kocher vorhanden. 2 Dampfmasch. von zus. 900 PS, 1 Dampfturbine von 1100 PS, 2 Wasserturbinen mit zus. 600 PS treiben in direkter Kuppelung u. elektr. Einzelantrieben die Holzschleifereianlagen u. die Stoffaufbereitungseinricht. sowie die Ausrüstungsmasch. der hergestellten Fabrikate, ausserdem bezieht das Werk 2500 kW Drehstrom für die Holzschleifereien vom Laus. Elektrizitätswerk. 3 Kartonpapiermasch. von 2500, 2000 u. 1560 mm Arbeitsbreite sind im Betrieb. Das Werk Gross-Särchen hat eine tägl. Erzeugung von 100 000 kg Kartons. – Der Grundbesitz in Sinsleben a. H. umfasst 24511 qm, wovon 4487 qm bebaut sind. Das Werk liegt an der Selke u. hat 40 PS Wasser- kraft sowie Eisenbahnverbind. bis an die Fabrikationsstätte. Diese Anlage ist seit 1924 stillgelegt. 1926 wurde 1 Kartonmaschine verkauft, die zweite nach Gross-Särchen über- geführt u. umgebaut. – Der Grundbesitz in Brieg, Bez. Breslau, umfasst 25 516 qm, wovon 2944 am bebaut sind. Das Werk ist an der Oder gelegen. An Betriebs- u. Fabrikations- anlagen sind vorhanden 3 Dampfkessel mit Überhitzern mit insgesamt 320 qm Heizfläche, 2 Verbunddampfmasch. mit zus. 400 PS, 1 Wasserturbine mit 250 PS, 4 Stoffkocher, 1 moderne Holzschleifereianlage, Masch. für Handpappen der verschiedensten Arten mit Kanaltrocken- anlagen u. Glättwerken sowie eine Kartonpapiermasch. von 1560 mim Arbeitsbreite. Die Fabrik stellt tägl. insges. 15 000 kg Kartons her. Gesamterzeugung in allen Fabriken tägl. 120 000 kg Kartons u. Pappe. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl Wohnhäuser, die den Angestellten u. Arbeitern zur Verfügung gestellt sind. Erzeugt werden in allen drei Werken: Grau- u. farbige Kartons, Feinkartons, Masch.- Holz-Kartons, Faltschachtel, Chromoersatzkartons, weiss u. farbig, Dederpappen, geprägte Kartons; bunt bedruckte Kartons, geklebte Kartons (Fibre boards). — Insgesamt werden 2. Zt. etwa 40 Beamte u. 400 Arbeiter beschäftigt. Kapital: RM. 1 080 000 in 2300 Akt. zu RM. 100 u. 850 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 2 288 000. Urspr. A-K. M. 700 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 288 000, dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 27 000 000 in 8800 Akt. zu M. 1000 u. 9100 Akt. zu M. 2000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lit. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 27 000 000 im Verh. 25: 1 auf RM. 1 080 000 in 8800 Akt. zu RM. 40 u. 9100 Akt. zu RM. 80. Die Aktien zu RM. 40 u. 80 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), event. Sonderrückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 61 550, Geb. 724 300, Masch. 979 000, Wasserkraft 20 001, Wasserbauten 55 002, Anschlussgleis 74 500, Werkz. 2, Bürogebrauchs- gegenstände 2, Fuhrpark 1, Kraftwagen 1, Wertp. 4475, Vorräte 788 678, Aussenstände 748 833, Postscheckguth. 6326, Bankguth. 29 011, Kassa 27 764, (Avale 56 000). – Passiva: A.-K. 1 080 000, R.-F. I 127 422, R.-F. II 170 000, Grundbuchschulden 34 840, Warenschulden. u. Übergangsposten 1 015 054, Bankschulden 146 995, Bauschulden (langfristig) 444 887, Unter- stützungskasse 44 961, Delkr. 100 000, rückst. Div. 356, Gewinn 354 928, (Avale 56 000). Sa. RM. 3 519 447. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Steuern 628 989, Zs. 40 051, Abschr. 178 641, Gewinn 354 928 (davon R.-F. II 80 000, Delkr. 50 000, Unterstütz.-K. 15 000, Div. 75 600, Vortrag 134 328). – Kredit: Vortrag aus 1928 138 678, Gesamterträgnis 1 063 933. Sa. RM. 1 202 611. Kurs: Ende 1913: 73.75 %; Ende 1925–1929: 33, 63, 114.50, –, 121 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924–1929: 0, 0, 5, 6, 7, 7 % (Div.-Scheine 1, 4 u. 34). Direktion: techn. Dir. Ing. Georg Endler; kaufm. Dir. Ernst Wedell (stellv. Vorst.-Mitgl.). Prokuristen: Carl Burckhardt, Josef Steeger, Wilh. Hering. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Arthur Geissler, Löbau i. S.; Stellv. Justizrat Dr. Richard Bieber, Berlin; Fabrikbes. Dr. Ing. e. h. Willi Schacht, Weimar; Fabrikbes. Josef Schimek, Herbert Schimek, Berlin; vom Betriebsrat: A. Tschöpe, C. Elpelt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Görlitz, Löbau u. Weimar: Commerz- u. Privat-Bank. Dresdner Chromo- & Kunstdruck-Papierfabrik Krause & Baumann Akt.-Ges. in Heidenau i. Sa. Gegründet: 1./3. bezw. 7./5. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 21./5. 1912. Sitz der Ges. bis 15./3. 1917 in Dresden. Filiale in Berlin.