3020 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. wert erscheinen, die Fabrikation von Motoren und Kraftfahrzeugen völlig abzutrennen und –— unter der Firma Dux-Automobilwerke Akt.-Ges. – als selbständiges Unternehmen zu gründen, an dem die Ges. an erster Stelle beteiligt war. Dies Engagement wurde in etwa Jahres- frist durch Verkauf der Dux-Aktien vollständig abgestossen. Die bisher von „Dux“ besetzten Räume wurden benutzt, um die eigentlichen Betriebszweige der Ges. in vergrössertem Um- fang aufzunehmen. Besitztum: Der Grundbesit2z der Ges. besteht aus folgenden Grundst.: Fabrikgrundst. in Wahren in Grösse von 13 650 qm, von denen 7304 qm bebaut sind, an fertig regulierter Strasse belegen u. mit Gleisanschluss versehen; Fabrikgrundst. in Leipzig, Katzbachstr. 2 u. 5, in Grösse von 4630 qm, von denen 1518 qm bebaut sind, mit Gleisanschluss; auf diesem Grundstück befinden sich die Werkstätten der Kraft-Behrens G. m. b. H. (s. a. Beteiligungen); Hausgrundstück Berlin, Markgrafenstr. 76, in Grösse von 2713 qm mit 2102 qm bebauter Fläche. – Die maschinellen Einrichtungen bestehen in der Hauptsache aus Drehbänken, Hobel-, Fräs- u. Schleifmaschinen, Revolverbänken, Pressen u. Holzbearbeitungsmaschinen, die sämtlich durch Elektromotoren angetrieben werden. Die Fabrik in Wahren bezieht den erforderlichen Strom von der Uberlandzentrale Kulkwitz, besitzt jedoch zur Reserve eine eigene Anlage zur Erzeugung elektrischer Kraft; die Kraft-Behrens'sche Fabrik, welche mit Dampfmaschine, Dynamo, Elektromotor u. verschiedenen Holzbearbeitungsmaschinen aus- gestattet ist, bezieht den elektrischen Strom von den Leipziger Elektrizitätswerken. –— Beschäftigt wurden Mitte 1929: ca. 650 Angestellte u. 2400 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Akt. bezw. Anteile folgender Unternehmungen: Deutsche Grammophon-Akt.-Ges. Berlin (Kap. RM. 1 000 000), Grammophon Spezialhaus G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Kraft-Behrens G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Polyphon-Grammophon- Vertriebsgesellschaft m. b. H. (Kap. RM. 10 000), Polyphon Sprechmaschinen u. Schallplatten G. m. b. H., Wien (Kap. S. 10 000). Nordisk Polyphon A./S., Kopenhagen (Kap. Kr. 100 000). Letztere besitzt das gesamte Kap. der Nordiska Polyphon A./B. in Stockholm (Kap. Kr. 50 000). Die schwedische und die dänische Gesellschaften gründeten 1929 eine Tochtergesellschaft in Paris unter der Firma: Société Phonographique Francaise „Polydor“ mit einem Kapital von fr. Fr. 1 000 000. Die Deutsche Grammophon Aktiengesellschaft, Berlin, stellt eine Hilfsgesellschaft der Polyphonwerke A.-G. dar, sie betreibt lediglich die Fabrikation von Schallplatten zum Verkauf an die Muttergesellschaft. Die Grammophon- Spezialhaus-G. m. b. H., Berlin, die Polyphon- Grammophon-Vertriebsgesellschaft m. b. H., Berlin, die Nordisk Polyphon Aktieselskab, Kopenhagen, stellen lediglich Verkaufsgesell- schaften der Polyphonwerke A.-G. dar. Die Polyphon-Sprechmaschinen- u. Schallplatten- Ges. m. b. H., Wien, ist Verkaufs- u. Schallplattenfabrikations-Gesellschaft. Die Société Phonographique Francaise „Polydor“ ist ebenso wie die österreichische Tochterges. Verkaufs- u. Schallplattenfabrikations-Gesellsch aft. Sie betreibt ihre Fabrikation in eigenen in Paris gelegenen Fabrikations-Werkstätten. Die Kraft-Behrens G. m. b. H., Leipzig, stellt Wand- uhren, Standuhren, Hausuhren u. Sprechmaschinengehäuse her u. ist gleichfalls eine Hilfs- gesellschaft der Polyphonwerke Akt.-Ges. Diese sämtlichen Hilfsgesellschaften der Polyphon- werke Akt.-Ges. verteilen keine Dividende. Die Ges. hat sich im Jahre 1928 bei der Klangfilm G. m. b. H., einer Gründung der Allg. Elektrizitäts-Ges. u. der Siemens & Halske A.-G. mit 10 % (nom. RM. 300 000) beteiligt, um auf diesem Wege Anschluss an diese neue Industrie zu finden. Die Polyphonwerke A.-G. hat sich Lizenzbenutzung zu Meistbegünstigungs- u. Vorzugssätzen gesichert u. kann somit den Aufnahmen von synchronischen Filmen u. Platten u. deren Fabrikation volle Aufmerksamkeit widmen für den Fall, dass sie sich entscheiden sollte, ihre Tätigkeit auf dieses Gebiet auszudehnen. –— 1929 beteiligte sich die Ges. an der Organon Lehrplatten- u. Lehrfilm G. m. b. H. Zur Zusammenfassung der verschiedenen ausländischen Fabrikations- u. Vertriebs- interessen u. in Verbindung mit dem beabsichtigten weiteren Ausbau dieser Gebiete erfolgte im Jahre 1930 die Gründung einer Holding-Gesellschaft unter dem Namen „Polyphon-Holding Aktiengesellschaft' mit dem Sitz in Basel u. einem Kapital von schw. Fr. 8 500 000, u. zwar Fr. 4 500 000 Lit. A u. Fr. 4 000 000 Lit. B Aktien. Es ist in Aussicht genommen, die Aktien Lit. A der Polyphon-Holding A.-G. in Basel an der Berliner Börse einzuführen, ebenso in Zürich, Basel u. an anderen Börsenplätzen. Zu obigen Zwecken übernimmt ein internationales Bankenkonsortium, das sämtliche Kosten der Gründung der Polyphon-Holding A.-G. sowie alle damit in Zusammenhang stehenden Spesen zu tragen hat, maximal Fr. 2.5 Mill. Aktien Lit. A zu pari. Die restlichen Aktien bleiben zunächst im Besitze der Polyphonwerke A.-G. Den Aktion. der Polyphonwerke A.-G. wurde Juni 1930 ein Bezugsrecht auf Aktien der Polyphon-Holding A.- G. eingeräumt. (Auf je RM. 1000 konnten Fr. 100 Akt. Lit. A zu 100 % bezogen werden.) Arbeitsgemeinschaftsvertrag: Oktober 1926 hat die Gesellschaft sowohl für sich als für die Deutsche Grammophon- Akt.-Ges. mit der Brunswick-Balke-Collender Co. in Chikago und New York, einer der grössten und kapitalkräftigsten Schallplattenfabriken Amerikas, unter Mitwirkung der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft einen Arbeitsgemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht einmal die gemeinsame Verwertung der Matrizen vor, wodurch der Polyphon-Grammophon-Konzern eine bedeutende Erweiterung seines internationalen Pro- grammes sowohl für klassische als für Tanzmusik erhält; ferner bezweckt der Vertrag den