3034 Fahrzeugbau, Schiffswerften, Automobilindustrie. Linke-Hofmann-Busch-Werke Aktiengesellschaft in Berlin NW 6, Schiffbauerdamm 26. Gegründet: 28./2. 1871; eingetr. 30./3. 1871. Sitz der Ges. bis 30./9. 1924 in Breslau. –— Firma bis 5./2. 1912: Breslauer Act.-Ges. für Eisenbahn-Wagenbau u. Masch.-Bau-Anstalt Breslau, dann von 1912–1917: Linke-Hofmann Werke Breslauer Akt.-Ges. f. Eisenbahn- wagen-, Lokomotiv- und Maschinenbau; 1917–1922: Linke-Hofmann Werke Akt.-Ges.; bis 13./11. 1926: Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G.; bis 5./6. 1928: Linke-Hofmann-Werke Aktiengesellschaft. Zweigniederlass. in Breslau. Zweck: Die Fortführung der in Breslau unter der Firma G. Linke's Söhne betriebenen Eisenbahnwagenfabrik sowie infolge Vereinigung mit der Masch.-Bau-Anstalt Breslau G. m. b. H., mit der Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Act.-Ges. in Breslau, mit der Waggonfabrik A.-G. vorm. P. Herbrand & Cie. in Köln, mit der „Archimedes“ Act.-Ges. für Stahl- u. Eisen- Industrie zu Berlin, mit der Maschinenbauanstalt H. Fülmer in Warmbrunn, mit der Waggon- u. Maschinenfabrik A.-G. vorm. Busch zu Bautzen u. Weimar u. mit der Sächsische Waggonfabrik Werdau A.-G. zu Werdau. die Herstell. von Eisenbahnwagen, Lokomotiven u. Masch. aller Art, Anfertigung sämtl. zum Bau, zur Ausrüstung u. zum Betriebe von Eisenbahnen u. sonst. Verkehrswegen u. für jegliche andere Verwendungs- zwecke erforderlichen Gegenstände, Erwerb u. die Errichtung dazu dienender Anlagen, der Betrieb von Hütten, Bergbau, Maschinenbau, Forst- u. Landwirtschaft, sowie die Ver- wertung der dadurch erzeugten Produkte u. Fabrikate. 1928/29 Abkommen mit Fried. Krupp A.-G. in Essen u. Henschel & Sohn A.-G. in Kassel, nach welchem die Ges. zugunsten dieser beiden Firmen den Bau von Lokomotiven mit gewissen Ausnahmen aufgeben u. Krupp seinen Wagenbau aufgibt, seine Quote bei der Deutschen Reichsbahn sowie seine Quote in freien Aufträgen an die Ges. überträgt, u. nach welchem Henschel der Ges. eine Reichsbahn-Wagenquote von mindestens 1 % zur Verfügung stellt. Beide Firmen werden ihren Bedarf an Omnibusaufbauten, Spezialaufbauten für Lastkraftwagen sowie Anhänger für Lastkraftwagen unter Meistbegünstigung bei der Ges. bestellen. Besitztum: Die Betriebsanlagen sind folgende: I. Breslau: a) Wagenbau: Güter- u. Spezialwagen, Personen- u. Strassenbahnwagen, Triebwagen, Schlaf-, Speise- u. Salonwagen; b) Lokomotivbau: Voll- u. Nebenbahnlokomotiven für Dampf-, Öl- und elektr. Betrieb; c) Maschinenbau: Dieselmotoren, stationäre Dampfkesselanlagen, Bergwerksmaschinen, Raupenschlepper; d) Grau- u. Gelbgiesserei (Jahresleistung 6000 t), Federschmiede, Hammerschmiede u. sonst. Nebenwerkstätten; e) Schrauben- u. Nietenfabrik (ehemals Archimedeswerk). Das „ Werk Breslau“ liegt im Westen von Breslau u. umfasst rd. 204 ha (bebaut 22.7 ha). Für die Wagenfabrikation stehen das Hauptwerk Mochbern u. das benachbarte Werk Pöpelwitz mit sämtlichen Hilfsbetrieben von rund 200 000 qm Grundfläche u. einer Gleisanlage von etwa 22 000 m zur Verfügung; die drei grössten Hallen bedecken etwa 43 000 qam. Die Wagenbau-Abteilungen vermögen jährlich über 1000 Personen- u. etwa 10 000 Güterwagen herzustellen. Die jährliche Leistungsfähigkeit der Lokomotivfabrik beträgt etwa 300 schwere Lokomotiven u. 100 Schmal- spurlokomotiven. Für den Bau von elektr. Lokomotiven schwerster Art sind besondere Einricht. getroffen. Die Abteil. für den Lokomotivbau u. Allgem. Maschinenbau ergänzen einander. Die Anlagen für diese beiden Betriebszweige bedecken eine bebaute Grunafläche von ca. 65 000 qm. II. Köln (Herbrandwerk): Bau von Strassenbahnwagen, Benzoltriebwagen, Personenwagen, Güterwagen. Das Herbrandwerk umfasst rd. 7.31 ha (bebaut 2.36 ha). III. Warmbrunn (Füllnerwerk): Das Füllner-Werk in Warmbrunn, 1920 erworben, umfasst rd. 18.51 ha (bebaut 5.10 ha). Die Fabrikation erstreckt sich auf den Bau sämtlicher Maschinen u. Einrichtungen für Fabriken der Papier-Industrie. IV. Bautzen: Die Fabrik- anlagen in Bautzen befinden sich auf einem an der Spree gelegenen Grundstück. Ausser- dem sind für Siedlungsbauten Grundst. von 60 000 qm vorhanden, davon bereits rd. 5000 qm mit Arbeiterwohnhäusern bebaut; letztere enthalten 45 Wohn., von Werksangeh. bezogen. Der grösste Teil des bebauten Terrains umfasst ausser den Lagerräumen die Werkstätten u. Montagehallen für den Waggonbau, Grundbesitz zu Werkbauten einschl. Grundstücke in Hamburg r1d. 25.7 ha, davon bebaut 7d. 7.4 ha. Jahresleist. rd. 4000 Güterwagen u. 450 Personen- wagen. – In der Abteil. Maschinenbau erfolgt Bau von Dampfspritzen, Zugmaschinen, Elektro- karren, Steinspaltmaschinen, schnellaufenden Schiebebühnen, Armaturen für Öfen zur Gaserzeugung und für Schmiedeöfen, Schmiedestücken, Lupplungen, Hebeböcke, Waggon- Armaturen u. Transmissionen. Der Abt. Maschinenbau ist ferner eine Reparaturabteilung für Lokomotiven und Lokomobilen angegliedert. – Die Giessereiabteilung ist ausgerüstet mit drei Cupolöfen u. zwei Metallschmelzöfen; jährl. Leistungsfähigkeit von ca. 3 500 000 kg. Eisen u. Metallguss; Kraftübertragung u. Beleuchtung durchweg elektrisch. Die Fabrik ist an das Staatsbahngleis angeschl. – Auf dem Grundstück in Bautzen befinden sich ausserdem 2 zweistöckige u. 1 dreistöck. Verwaltungsgeb. für die techn. u. kaufm. Büros. V. Weimar: Die Fabrikanlagen des Weimarer Werkes befinden sich auf einem unmittelbar neben der Staatsbahnstrecke mit Gleisanschluss verseh. Grundst. von rd. 24.2 ha. davon rd. 2.08 ha bebaut. Sie umfassen Montageräume, Lagerplätze u. Werkstätten für den Waggonbau, Jahresleistung rd. 1800 Güterwagen u. rd. 200 Personenwagen. Ausserdem befinden sich auf dem Grundst. die Verwaltungsgeb. für die kaufm. u. techn. Büros; Kraftüber-