3064 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Gaswerk Weisswasser O.-L., A.-G. Sitz in Bremen, Langenstr. 139/40. Gegründet: 16./9. 1901; eingetr. 24./10. 1901. Betriebseröffnung des Gaswerks im Jan. 1902. Kapital: RM. 300 000 in 200 Vorz.- u. 800 St.-Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 200 000. Urspr. M. 140 000, 1908 Erhöh. um M. 60 000, begeben zu 103 %. Die G.-V. v. 8./12. 1920 beschloss Umwandl. der M. 200 000 Aktien in Vorz.-Akt. u. Festsetz. der ihnen zustehenden Vorrechte (3 % Vorz.-Div., vorzugsweise Befriedig. bei Auflös. der Ges.) sowie Erhöh. des A.-K. um M. 800 000 durch Ausgabe von St.-Akt. Lt. G.-V. v. 27./10. 1924 ist das A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 300 000 umgestellt worden. Hypoth.-Anleihe: RM. 15 000. Hypoth.-Anleihe von 1927: RM. 300 000, aufgenommen für Um- u. Erweiterungsbauten des Gaswerkes. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. u. Gaswerksanlagen 674 855, Kassa 2258, Aussenstände 36 122, Warenvorräte 10 263, Eff. 100. – Passiva: A.-K. 300 000, Anleihen 315 000, Gläubiger 23 115, Vorträge für Instandsetzungen, Salär, Unk. usw. 14 900, R.-F. 30 000, Gewinn 40 584. Sa. RM. 723 600. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kosten des Betriebes 264 150, Zs. 27 762, Abschreib. 46 555, Gewinn 40 584 (davon Abgabe an die Gemeinde Weisswasser 1874, Div. 37 800, Vortrag 909). – Kredit: Vortrag 2041, Einnahmen aus dem Verkauf von Gas u. Neben- produkten, sowie aus Installationen u. Mieten 377 010. Sa. RM. 379 052. Dividenden: 1923/24–1928/29: St.-Akt. 5, 5, 6, 10, 12, 12 %; Vorz.-Akt. 8, 8, 9, 13, 15, 15 %. Direktion: H. Theuerkauf. Aufsichtsrat: (4–6) Bürgermeister Lange, Geschäftsführer Franz Feik, Hüttenbes. Ad. Hirsch, Dir. Friedr. Weckerle, Kfm. Kleye, Gew.-Angest. W. Lange, Weisswasser; Bürger- meister a. D. Berg, Bremen. Zahlstellen: Weisswasser: Gaswerksbureau; Bremen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft zu Dessau. Gegründet: 12./3. 1855; eingetr. 2./4. 1864. Zweck: Bau u. Betrieb von Gasanstalten einschl. der Verarbeitung u. Nutzbarmachung der Nebenprodukte, Bau u. Betrieb von Elektrizitätswerken sowie Herstellung u. Vertrieb von Beleuchtungseinricht., Apparaten, Werkzeugen, Vorrichtungen etc., die bei der Erzeu- gung oder dem Verbrauch des Gases oder der Elektrizität in Anwendung kommen. Die Ges. ist in gleichem Umfange berechtigt, ihren Wirkungskreis auch auf andere Gebiete der Beleuchtung, Heizung u: Krafterzeugung als mittels Gas oder Elektrizität auszudehnen und sich an anderen Unternehmungen und Anlagen, insbesondere solchen, die gleiche oder ähnliche Zwecke, wie die obengenannten verfolgen, in jeder zulässigen Form zu beteiligen, Besitztum u. Verträge: Gasversorgung: Die Ges. besitzt 15 Gasversorgungsanlagen. in denen hauptsächlich das Gas in eigenen Gaswerken aus Steinkohle erzeugt wird u. zum kleineren Teil aus benachbarten Grossgasereien auf Grund langfristiger Verträge bezogen wird. Die Ges. versorgt auf diese Weise zusammen 75 Städte u. Gemeinden mit Gas. Die wichtigsten der zu diesem Zweck abgeschlossenen Verträge laufen, soweit nicht inzwischen eine Verlängerung vereinbart wird, wie folgt ab: Dessau 1935, Frankf. a. d. O0. 1940, Nowawes 1960, Bornim 1953, Hagen-Eckesey 1957, Warschau (2 Gasanstalten unter Zwangsverwalt.) 1941, Nordhausen 1946, Gotha 1980. Nienburg a. d. S. 1935, Sandersleben 1960, Weissenfels 1949, Hannover-Linden 1950, Odessa (sequestriert) 1950, Bad Kösen 1966, Wolfen (Kr. Bitterfeld). In der Mehrzahl dieser Gasversorgungsbezirke sind Anschlussverträge mit Nachbargemeinden getätigt, deren Dauer sich teilweise über 1966 erstreckt. In den Verträgen mit Frankf. a. d. O., Hagen-Eckesey, Nienburg, Nowawes u. Bornim ist bestimmt, dass im Falle ihrer Nicht- verlängerung das jetzt ausschliessliche Recht zur Gasversorg. seitens der Ges. fortfällt, dass ihr aber der Weiterbetrieb der betreffenden Gasanstalten in freier Konkurrenz dauernd gestattet ist. In den Verträgen mit Dessau, Weissenfels a. d. S., Gotha, Nordhausen haben die betreffenden Städte sich das Recht vorbehalten, bei Ablauf des Vertrags die Gasanstal mit Rohrnetz anzukaufen. Machen die Städte von diesem Ankaufsrecht keinen Gebrauch so tritt, falls keine Verlängerungen vereinbart werden, auch nach diesen Verträgen dauernde freie Konkurrenz für die Ges. ein. Elektrizitätsversorgung: Die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft versorgt ins- gesamt 345 Städte u. Gemeinden mit Elektrizität. Sie besitzt das Elektrizitätswerk Dessau u. betreibt durch ihre Überlandzentrale Anhalt das in den Kreisen Dessau, Köthen u. Bernburg sowie im Kreise Zerbst errichtete Leitungsnetz, an welches auch die Elektrizitäts- versorgung mehrerer an Anhalt angrenzender Gebietsteile der Provinz Sachsen angeschlossen ist. Die wegen der Elektrizitätsversorgung abgeschlossenen Verträge laufen bezüglich der Stadt Dessau im Jahre 1935, sonst im wesentlichen im Jahre 1970 ab. Die Ges. versorgt ferner eine grössere Anzahl von Gemeinden im Bezirk der Gasversorg. Nowawes u. Hagen- ――