Gas-, Wasser- und Eiswerke. 3065 Eckesey, ferner betreibt sie eine Überlandzentrale in den Kreisen Ilfeld u. Blankenburg unter der Firma Elektrizitätsversorgung Ilfeld-Blankenburg in Nordhausen. Ausserdem besitzt die Ges. in Warschau chemische Fabriken zur Verarbeitung der Nebenprodukte der Gasfabrikation. Die Gasanstalten u. Elektrizitätswerke der Ges. sind auf eigenen Grundstücken erbaut; diese umfassen unter Einschluss des Verwaltungsgebäudes in Dessau einen gesamten Flächenraum von 879 589 qm. In den Verhältnissen bei den Gasanstalten in Warschau, die unter Zwangsverwaltung der Stadt Warschau stehen, ist im Jahre 1929 eine gewisse Klärung erfolgt. Am 1./8. 1929 erging in Genf das Urteil des deutsch-polnischen gemischten Schiedsgerichtes auf die von der Ges. am 23./3. 1925 eingereichte Klage über die Unzulässigkeit der Liquidation deutschen Eigentums in Kongress-Polen. Das Schiedsgericht klärte die Frage dahin, dass die Liqu. in Polen zulässig wäre, jedoch unter §. 297h des Versailler Vertrages fiele. Nach dieser Bestimmung würde der Ges. eine volle Entschädigung des Warschauer Besitzes u. der der Ges. entzogenen Jahresgewinne zugestanden haben. Eine neue Situation ergab sich aber sodann durch die Paraphierung des sogenannten deutsch-polnischen Liqu.-Abkommens vom 31./10.1929, wonach Deutschland dem polnischen Staat gegenüber auf die Ansprüche seiner Staatsangehörigen verzichtet. Durch das deutsch-polnische Liqu.-Abkommen ergab sich die Tatsache, dass das Deutsche Reich die Ges. für ihren polnischen Besitz u. ihre Ansprüche zu entschädigen hat. Da Polen das deutsch-polnische Abkommen noch nicht vollzogen hat, so konnte die Ges. bisher zur Durchführung der ihr zukommenden Entschädigung, die nach dem Reichsgesetz vom 18./3. 1930 in 6 % Schuldbuchforder. des Reiches zu leisten ist, nur vorbereitende Schritte tun. Entwicklung: Die Ges. hat 1913 die Konzession für den Betrieb der Gasanstalt in Odessa auf Grund eines Pachtvertrages erworben. Das der Imperial-Continental-Gas-Association in London früher gehörige Gaswerk Hannover-Linden ist seit Anfang 1924 im Besitz der Ges. Die im polnisch gewordenen Teil Oberschlesiens liegende Oberschlesische Gaszentrale ist in eine A.-G. nach polnischem Recht unter der Firma Oberschlesische Gaswerke Sp. Akc., Kattowitz, eingebracht. Die Stadt Kattowitz hat ihre städtische Gasanstalt an diese A.-G. gegen 20 % Aktien hergegeben u. einen 30jährigen Konzessionsvertrag mit ihr geschlossen. Das Aktienkapital ist auf Zloty 5 900 000 umgestellt. Bei der Deutschen Gasgesellschaft A.-G. in Berlin u. der damit verbundenen Gasbetriebs-Ges. A.-G. in Berlin, trat im Jahre 1925 eine Neuregelung von grundlegender Bedeutung ein. Das Gesetz über die Bildung von Gross- Berlin u. der Ablauf des Konzessionsvertrages im sogen. Bezirk von Alt-Berlin u. in der Schöneberger Vorstadt brachten die Beteiligten zu Verhandlungen, die unter Mitwirkung der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft zu einem befriedigenden Abschluss führten. Danach wurden die ehemals von der Imperial-Continental-Gas-Association in London ge- schlossenen Verträge mit zeitgemässen Anderungen sämtlich bis zum 31./12. 1975 verlängert. Der Stadt Berlin wurde dafür ein grösserer Aktienbesitz eingeräumt u. die Frage der ver- traglichen Abgabe neu geregelt. Die Deutsche Continental Gas-Ges. brachte einen Teil ihrer eigenen Anlagen, welche in ihrem früheren Verscrgungsgebiet von Potsdam u. im Kreise Teltow lagen, ein u. erhielt dafür RM. 1 000 000 Aktien der Deutschen Gas-Ges. Im Jahre 1926 schloss die Ges. für den ausgedehnten Versorgungsbezirk im Süden und Westen von Gross-Berlin einen langfristigen Gasbezugsvertrag mit der Deutschen Gas- gesellschaft A.-G. in Berlin ab; dadurch tritt in Zukunft an Stelle des stillzulegenden Gaswerks Nowawes als Lieferwerk das grosse u. leistungsfähige Gaswerk Mariendorf. Die Rohrleitungen für diese Umstellung sind fertiggestellt und wurden in 1927 in Betrieb genommen. In ähnlicher Weise wurde im Versorgungsbezirk Hagen-Eckesey ein langfristiger Vertrag mit den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen G. m. b. H. in Dort- mund abgeschlossen, danach bezieht die Ges. gemeinsam mit den Städten Hagen u. Haspe Gas von den westfälischen Kokereien, u. wird die Gasanstalt der Ges. in Hagen-Eckesey stillgelegt werden. Ferner wurde der zwischen der Deutschen Gas-Ges. u. der Gasbetriebs-Ges. bestehende Betriebsführungsvertrag ebenfalls bis 31./12. 1975 verlängert u. die Entschädig. für die Betriebsführung auf eine den gestiegenen Unkosten entsprechende Höhe gebracht. Terner beteiligte sich die Ges. i. J. 1928 an der Gründung der ,Gasfernversorgung Goldene Aue-Eichsfeld G. m. b. H.“ in Nordhausen (Kap. RM. 1 000 000), die den westl. Teil der Prov. Sachsen mit Gas versorgen soll, sowie an der Gründung der Gasfernversorg. Saale G. m. b. H. in Halle a. S., die den südl. u. östl. Teil der Prov. Sachsen mit Gas versorgen soll. Zus. mit der Stadt Magdeburg gründete die Ges. die Grossgaserei Mitteldeutschland A.-G. in Magdeburg (A.-K. RM. 5 000 000), die als Aufgabe den Bau u. Betrieb einer grossen modernen Gaserzeugungsanlage in dem Industriegebiet nördlich von Magdeburg übernommen hat. Zur Neugestaltung u. Zusammenfassung der Gasverteilung gründete die Ges. zusammen mit der Stadt Magdeburg die Gasversorg. Magdeburg-Anhalt A.-G. in Magdeburg (Gamanag) (A.-K. RM. 5 000 000), welche die Einricht. u. den Betrieb eines einheitlichen Verteilungs- netzes in dem nördlichen Teile der Provinz Sachsen u. dem Freistaat Anhalt durchführen soll. Die Ges. beteiligte sich ferner mit RM. 2 Mill. an der gemeinsam mit der Stadt Magdeburg u. der Bergwerksges. Georg von Giesche's Erben begründeten Mitteldeutschen Kraftwerk Magdeburg A.-G. (Mikramag) (A.-K. RM. 10 Mill.). 1929 brachte die Ges. ihre Anlagen in Luckenwalde in die neugegründete Gaswerke Luckenwalde A.-G. (A.-K.