Gas-, Wasser- und Eiswerke. 3075 Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 378, Eff. 12 797, Fabrik u. Immob. 273 028, Eisenbahnanschluss 8040, div. Debit. 56 484, Inv. u. Vorräte 34 514. – Passiva: A.-K. 210 000, R.-F. 8500, Spez.-R.-F. 13 404, div. Kredit. 133 395, Gewinn 19 943. Sa. RM. 385 243. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Diverse Konti, Ausgaben 191 919, Gewinn 19 943. Sa. RM. 211 863. – Kredit: Diverse Konti, Einnahmen RM. 211 863. Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1929: 10, 10, 5½, 11.11, 10, 10 %. Direktion: Otto Korkhaus, Stellv. Dr. Arnold Hilf. Aufsichtsrat: Nicht bekanntgegeben. Zahlstelle: Limburg: Limburger Bank. Allgemeine Gas-Actien-Gesellschaft zu Magdeburg. (Börsenname: Magdeburger Allg. Gas.) Gegründet: 1857; eingetr. 28./5. 1862. – Zweigniederl. in Wittenberg unter der Fa. Gustayv Boost & Co., Zweigniederl. d. Allg. Gas-A.-G. zu Magdeburg. Zweck: Bau u. Betrieb von Gasanstalten einschl. der Verarbeit. u. Nutzbarmach. der Nebenprodukte, Bau u. Betrieb von Elektrizitäts- u. Wasserwerken sowie Herstell. u. Ver- trieb von Beleucht.-Einricht., Apparaten, Werkzeugen, Vorrichtungen usw., die bei der Erzeug. oder dem Verbrauch von Gas, Elektrizität oder Wasser in Anwendung kommen. Die Ges. ist berechtigt, ihren Wirkungskreis auch auf andere Gebiete der Beleucht., Heiz. u. Krafterzeugung als Gas oder Elektrizität auszudehnen. Ferner ist die Ges. berechtigt, sich an anderen Unternehm. u. Anlagen, insbes. solchen, die gleiche oder ähnl. Zwecke verfolgen, in jeder zulässigen Form zu beteiligen sowie Zweigniederlass. im In- u. Aus- lande zu errichten. Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt auf einem Grundbesitz von 62 313 am folgende Gasanstalten: Kalbe a. S. (1./7. 1936), Köthen i. Anhalt (31./12. 1940), Werder a. H. (bis 1926), Eisleben (10./11. 1936), Lemgo (30./9. 1940), Ketzin (1939), Rheinsberg i. d. Mark (1953), Düben (1930), Bad Sulza (1939), sowie eine Verkaufsstelle in Braunschweig. Die Fabrik für Gas- u. Elektrizitäts-Anlagen Gustav Boost & Co., Wittenberg, ging 1921 käuflich in den Besitz der Ges. über u. wird als Zweiggeschäft fortgeführt. Das Stadtgeschäft f. Gas-, Wasser- u. elektr. Anlagen in Magdeburg wurde 1929 in eine neugegründete G. m. b. H. eingebracht (s. auch Beteil.). An allen genannten Orten steht der Ges. das Recht der Ausschliesslichkeit zu. Besondere Abgaben sind nur in Kalbe, Köthen, Lemgo, Werder- Havel u. Eisleben zu entrichten. In Kalbe, Rheinsberg, Mittenwalde, Bad Sulza u. Düben a. Mulde befinden sich auch elektrische Stromverteil.-Anlagen. Im Gaswerk Köthen wurde die Eigenerzeugung im November 1928 eingestellt, nach- dem das Werk an die Fernleitung des Caswerkes Dessau angeschlossen war. Das der Ges. gehörige Gaswerk Mittenwalde wurde 1929 in die von der Deutschen Continental-Gas- Ges. u. dem Kreise Teltow gegründete Teltower Kreiswerke G. m. b. H. eingebracht. Die Entschädigung für die Lothringer Werke durch die deutsche Regierung in Höhe des 40fachen Wertes der Anlagen von 1919 im April u. Juni 1923 verlor durch die 3. Steuernotverordn. ihren Wert fast vollständig. Beteiligungen: Gasanstalt Helbra-Mansfeld G. m. b. H. in Helbra, „Elektron“ Licht- u. Kraftanlagen G. m. b. H. in Zerbst, Rennsteig-Licht- u. Kraftwerke zu Schmiedefeld A.-G., Gasanstalt Stützerbach G. m. b. H., Gaswerk Steinach u. Gaswerk Limbach-Steinheid. Die elektrische Versorgung der Gemeinden Schmiedefeld, Frauenwald, Vesser u. der beiden Gemeinden Stützerbach im Anschluss an die 30 KV.Leitungen der Thüringischen Elektrizitäts- Lieferungsges. wurde im Dezember in Betrieb genommen. Mit der Stadt Halle u. dem Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt in Halle wurde 1926 das Stadtgeschäft Halle für Gas-, Wasser- u. Elektrizitätsanl. G. m. b. H. gegründet, in die die Ges. das Stadtgeschäft Halle einbrachte. Um sich die Ferngaslieferung an die Gaswerke in Steinach u. Limbach zu sichern, schloss die Ges. mit dem Ferngaswerk Franken-Thüringen G. m. b. H. in Neustadt b. Coburg 1928 einen langfristigen Gaslieferungsvertrag ab. Im April 1929 brachte die Ges. ihre Installations- u. Verkaufsabteilung sowie die Gas- messerwerkstätte in die mit einem Kapital von RM. 300 000 gegründete Stadtgeschäft Magdeburg für Gas-, Wasser-, Elektrizitäts- u. Heizungsanlagen G. m. b. H. ein. An dieser Neugründung ist die Stadt Magdeburg mit 51 % u. die Allgemeine Gas-A.-G. mit 49 % beteiligt. – 1929 beteiligte sich die Ges. massgebend an der Industrie-Aktiengesellschaft Brema i. L. in Bremen, die Entschädigungsansprüche an das Reich für Verluste in Lothringen besitzt u. ferner über die Majorität der Aktien der Mitteldeutschen Gas- gesellschaft A.-G., Bremen, verfügt. Dieser gehört das Gaswerk Tangerhütte u. die Majorität des Aktienbesitzes der Gaswerk Heldrungen-Oldisleben A.-G. in Bremen. Die Allg. Gas-A.-G. Magdeburg übernahm nach Verlegung des Sitzes der beiden zugehörigen Gesellschaften nach Dessau deren Betriebsführung. Die G.-V. v. 14./11. 1924 beschloss die Genehmigung der Interessen-Gemeinschaft mit der Deutschen Continental Gas-Ges. in Dessau, wobei den Allg. Gas-Aktion. ein Umtausch- angebot vorgeschlagen wurde dergestalt, dass gegen M. 6000 alte Allg. Gas-Akt. bzw. RM. 400 = M. 5000 Continentale Gas-Akt. gewährt wurden. Durch den Umtausch gelangte die Aktienmehrheit der Ges. in den Besitz der Deutschen Continental Gas-Ges. in Dessau. 193*