3086 Kautschuk-, Guttapercha-, Asbest- und Linoleumfabriken. 15 Werkzeugmasch. stellt gleichzeitig die im Betriebe erforderl. Formen her. Der Bestand an Formen u. Matritzen beläuft sich zur Zeit auf ca. 2000 Stück. Zur Erzeugung u. Über- tragung der Betriebskraft sowie zur eigenen Lichterzeug. dienen 3 Dampfkessel, 2 Dampfmasch., mit zus. 450 PS, 1 Dynamo, 1 Batterie u. 25 Motoren. – Ca. 350 Arbeiter u. 50 Angestellte. 1924 ist zwischen der Ges. und der A.-G. für pharmazeut. Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Kassel, eine Interessen-Gemeinschaft geschlossen worden. Kapital: RM. 1 100 000 in 9000 Akt. zu RM. 100 u. 200 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 1 100 000. Urspr. M. 1 100 000, dazu 1920 noch M. 1 100 000. 1921 Erhöh. um M. 800 000. 1922 Erhöh. um M. 2 500 000 in 2000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1922 um M. 4 500 000 in 3500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. (die alten Vorz.-Akt. wurden lt. gleicher Vers. in St.-Akt. umgewandelt). Kap.-Umstellung lt. G.-V. v. 5./12. 1924 von M. 10 000 000 auf RM. 905 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 9000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5, letztere unter Zuzahl. von RM. 4389. Die G.-V. v. 22./5. 1929 beschloss Durchführ. der bereits am 5./12. 1924 beschlossenen Kap.-Erhöh. um RM. 195 000 in 195 Aktien zu RM. 1000 u. Umwandl. der 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5 in 5 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien wurden den alten Aktion. nicht angeboten, sondern von einem Bankenkonsort. (Carsch & Co., Berlin, Lilienfeld & Co., Hannover) zu pari übern. Die jungen Aktien sind ab 1./1. 1929 div.-ber. Die Kap.-Erhöh. erfolgte zwecks Verbesserung der Anlagen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 600 je Mitgl., der Vors. RM. 1200), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. Weissensee 120 272, Gebäude do. 455 700, Masch. 250 903, neue Dampfkesselanlage 173 996, Betriebseinricht. 41 600, Formen 41 300, Kraftwagen 2000, elektr. Anlage 1, Werkz. 9600, Kataloge u. Musterschutzrechte 1, Kassa 4398, Bankguth. 47 501, Wechsel 30 542, fertige Ware 162 933, halbfertige do. 38 810, Rohmaterial 136 385, Aussenstände 436 675. – Passiva: A.-K. 1 100 000, R.-F. 90 500, Hyp. 157 500, Lieferantenverpflicht. 132 466, Bankschulden 267 353, Akzeptverbindlichkeiten 96 688, Gewinn 108 112. Sa. RM. 1 952 621. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Fabrik-Unk., Gehälter, Reisespesen, Versicher.-Prämien usw. 717 627, Steuern 56 793, Abschr. 83 028, Zs. 47 097, Gewinn 108 112 (davon Div. 88 000, R.-F. 4982, Tant. 7964, Vortrag 7165). – Kredit: Gewinnvortrag aus dem Vorjahre 8470, Gewinn an Waren 1 004 188. Sa. RM. 1 012 658. Kurs: Ende 1913: 109.25 %; Ende 1925–1929: 41, 94, 118, 119, 97 %. Eingef. in Berlin. St.-Akt. zu M. 1000 (Nr. 5001–9000) im Sept. 1924 an der Berl. Börse zugelassen. – Zulass. von RM. 200 000 Akt. (Em. v. Mai 1929) im Okt. 1929. Dividenden: St.-Akt. 1913: 7 %; 1924–1929: 0, 0, 5, 8, 8, 8 %; Vorz.-Akt. 1924–1929: Je 7 %. Direktion: Reinh. Müller, Adolf Bublick. Prokuristen: Ernst Hartwig, Otto Harrott, Karl Pöhl. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Otto Carsch, Berlin; Stellv. Bankier Wilhelm Lilienfeld, Hannover; Stadtrat William Leibholz, Dr. Willy Tiktin, Berlin; Kaufm. Oscar Carsch, Düsseldorf; Rechtsanw. u. Notar Dr. Leo Gutmann, Gotha. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Carsch & Co.; Hannover: Wilhelm Lilienfeld & Co. Veritas Gummiwerke Aktiengesellschaft in Berlin-Lichterfelde (Ost), Steinstr. 3. (Börsenname: Ver. Berl.-Frankf. Gummi.) Gegründet: 1849, als A.-G. eingetr. 22,/12. 1883. Die Firma lautete urspr. „Berliner Gummiwaren-Fabrik Elliot“; Firma bis 23./5. 1929: Vereinigte Berlin-Frankfurter Gummi- waren-Fabriken. Entwicklung: 1886 Vereinig. mit der Frankfurter Gummiwarenfabrik Wendt, Buchholtz & Co. in Gelnhausen, 1892 mit der Fa. Gummiwarenfabrik von Friedr. Hurling zu Grottau (Böhmen), 1905 mit der Act.-Ges. für Fabrikation technischer Gummiwaaren C. Schwanitz & Co. in Berlin, 1906 mit der Fa. H. Schwieder, Sächs. Gummi- u. Guttaperchawarenfabrik in Dresden. Zweck: Fabrikation von Waren aller Art aus Gummi, Guttapercha, Asbest oder aus verwandten bzw. in die Branche passenden Materialien, sowie der Handel mit vorgedachten Fabrikaten u. ähnl. oder and. Artikeln sowie die Erricht. weiterer Filialen. Fabriken bestehen in B.-Lichterfelde-Ost, Dresden (Neustadt), Gelnhausen bei Frankf. a. M. u. Grottau (Tschecho- slowakei). „. Die Fabriken der Ges. erzeugen sämtl. Artikel der Gummiindustrie, u. zwar als Haupt- gruppen: techn. u. chirurg. Artikel aus Hart- u. Weichgummi, Patentgummi sowie Zahn- gummi, Walzen für die Textil- u. Papierindustrie, Spielbälle, Ballons u. andere nahtlose Artikel, Guttaperchawaren u. Balatariemen u. Stopfbuchsenpackungen.