Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 3137 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Europäischer Hof, Fehlbetrag 5664, Bäder, do. 2443, Kurbetrieb, do. 52 839, Reingewinn 426 815. (davon Div. 280 200, R.-F. II 100 000, Vortrag 46 615). – Kredit: Vortrag 22 065, Badehotel, Überschuss über 6 % Buchzinsen 45 403, Brunnen- versand do. 272 723, Zs., Buchzs. 147 571. Sa. RM. 487 763. Dividenden: 1913: 15 %, 1924–1929: 15, 15, 15, 20, 20, 20 %. Direktion: Komm.-Rat Rich. Kirchner, Wildungen. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. jur. Ludwig Pfeiffer, Kassel; Kammerpräsident Dihle, Arolsen; Sanitäts-Rat Dr. med. Schultheis, Bürgermeister Radke, Wildungen; Oberforstmstr. von Ploetz, Arolsen. Zahlstellen: Bad Wildungen: Eigene Kasse; Bad Wildungen, Kassel, Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Arolsen: Kirchner & Menge. 4 ― Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Deutsch-Ostafrikänische Gesellschaft in Berlin NW 7, Friedrichstr. 103. Gegründet: Die Ges. ist aus der Deutsch-Ostafrikan. Ges. Karl Peters u. Gen. hervor- gegangen u. am 26./2. 1887 als eine Kolonialges. gegründet u. am 4./7. 1889 mit den Rechten einer juristischen Person ausgestattet worden. Zweck: In Ostafrika u. anderen überseeischen Gebieten die Ansiedlung, den Bodenbau, Bergbau u. sonstige Zweige der wirtschaftl. Tätigkeit u. des Handels anzubahnen u. zu fördern sowie Ländereien zu erwerben, zu bewirtschaften u. zu verwerten, Handel, Gewerbe u. Bergbau u. alle dem Handel u. Verkehr dienl. Unternehm. zu betreiben oder sich daran zu beteiligen. Der Ges. sind ihre früheren Niederlass. u. Besitzungen an der afrikanischen Ostküste u. auf den vorgelagerten Inseln sämtl. durch den Friedensvertrag entzogen worden. Sie hat alsbald nach Kriegsende das Pflanzungsgeschäft in überseeischen Gebieten wieder auf- zubauen begonnen. Nachdem seit Juni 1925 das Einreiseverbot u. seit Nov. 1925 das Verbot des Landerwerbs für Deutsche im Tanganyikagebiet aufgehoben sind, hat die Ges. die Möglichkeit, sich auch auf ihrem alten Arbeitsfeld wieder zu betätigen. Die Ges. bearbeitet im Tanganyikagebiet ihre kaufmännischen Geschäfte durch eine Tochterges. u. hat das Pfl anzungs- geschäft durch Erwerb von Beteil. an Sisal-, Kaffee- u. Kokosunternehm. im Norden, an der Mittellandbahn u. auf der Insel Mafia wieder aufgenommen. In der Anbahnung von neuen Geschäftsverbind. u. der Neubelebung der durch den Verlust der Kolonien zum Stillstand gekommenen alten Handelsbezieh. sind in den letzten Jahren stetig Fortschritte gemacht worden. Die Ges. hat jetzt wieder eigene Niederlass. in Daressalam, Tanga, Moschi u. Lindi. Die Beteilig. an verschiedenen Pflanzungsunternehmungen belaufen sich z. Zt. auf ca. 2 160 000 (davon Sisalkultur $ 114 000, Kaffeekultur £ 35 000 u. Kokospalmenkultur $£ 11 000). Die Ges. ist ferner beteiligt an der Usagara Company Limited, die die Ein- und Ausfuhr an der ostafrikanischen Küste betreibt. Das Pflanzungsgeschäft wird zum grössten Teil in Gemeinschaft mit befreundeten Kolonialunternehmungen und Kolonialinteressenten betrieben. Die Beteiligungsquote der Gesellschaft an dem Kapital der gemeinschaftlich betriebenen Pflanzungsgesellschaften beträgt von 10 – 50 %. Soweit erforderlich, ist der Gesellschaft durch Poolverträge mit anderen Beteiligten ein über das Mass ihrer Kapitalquote hinaus- gehender Einfluss auf die Leitung der Pflanzungen gesichert. Auf Grund des Kriegsschädenschlussgesetzes vom 30. März 1928 ist der Gesellschaft eine Entschädigung von RM. 4 347 000 zugesprochen, auf welche die ihr gezahlten Vorent- schädigungen von insgesamt RM. 520 646 sowie die gewährten Wiederaufbaudarlehen im Gesamtbetrage von RM. 2 335 000 anzurechnen waren. Für den Restbetrag von RM. 1 491 400 hat die Gesellschaft Reichsschuldbuchforderungen, fällig am 31. März 1947, erhalten. Kapital: RM. 4 500 000 in 60 000 Anteile zu RM. 50 u. 3000 Anteile zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000. Urspr. M. 1 407 600, allmählich bis 1913 auf M. 10 000 000 u. bis Ende 1923 auf M. 50 000 000 erhöht. Lt. G.-V. v. 30./10. 1925 Kap.-Umstell. von PM. 50 000 000 auf RM. 2 500 000 in Stücken zu RM. 50. Von diesen RM. 1 250 000 Anteilen sollen RM. 625 000 den alten Anteilseignern im Verh. von 2: 1 zu 150 % angeboten werden. Lt. G.-V. v. 27./4. 1927 Erhöh. des Kap. auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 10 000 Inh.-Anteilen zu RM. 50, den Anteilbesitzern (5: 1) zu 150 % angeboten. Lt. G.-V. v. 21./1. 1929 Erhöh. um RM. 1 500 000 in 3000 Ant. zu RM. 500, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Anteile sind von einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Konsortium mit der Verpflichtung übernommen worden, sie den Inhabern der alten Anteile derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 1000 alte Anteile ein neuer Anteil zu RM. 500 zum Kurse von 100 % bezogen werden kann. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 197