3IS8 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Anleihe von 1903: M. 11 495 000 in 3½ % Teilschuldverschr. zu M. 2000, 1000 u. 500, zum 31./12. 1923 gekündigt, nach dem Aufwert.-Gesetz fällig am 1./1. 1932. Der Altbesitz erhielt RM. 82 550 Genussrechte. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Okt. Stimmrecht: Je RM. 50 Anteil= 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingew. mind. 10 % zum R.-F. (Gr. 15 %). Die Mitgl. des Verwalt.-R. haben Anspruch auf zus. RM. 10 000, ausserdem unter Anrechn. der RM. 10 000 auf eine Tant. von 10 %, welcher verbleibt, nachdem auf die Anteile 4 % Div. verrechnet worden sind. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 5402, Guth. bei Banken u. Bankiers 140 643, Schuldbucheintrag. 740 825, Eff. 176 757, Sorten 292, Eff. des Pens.-F. 1, Beteil. 3 747 827, Debit. 7 488 420, Mobil. 1, Hyp. 106 050, Übergangsposten 8515. – Passiva: Kapital 4 500 000, R.-F. 1 353 381, Delkr. 150 000, Ern.-Res. 2 230 725, Bankschulden 1 044 556, Kredit. 2 415 519, Schuldverschr. 186 675, Div. 1833, Pens.- u. Unterst.-F. 40 000, Übergangsposten 31192, Gewinn 460 851. Sa. RM. 12 414 735. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 209 365, Steuern 197 087, Eff.- Verlust 8416, Entwert. Kaffeepflanzungen 100 000, Gewinn 460 851 (davon Delkr. 50 000, Pens.- u. Unterst.-F. 20 000, Div. 270 000, Vortrag 120 851). – Kredit: Saldo-Vortrag aus 1928 127 161, Zs., Provis., Warengewinn 705 445, Erträge aus Beteil. 143 114. Sa. RM. 975 721. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 155 %; Ende 1926–1929: 329, 163, 154, 119 %. Zulass. von RM. 500 000 Anteilen, Em. v. April 1927 (Nr. 50 001 bis 60 000 = 10 000 zu RM. 50), im Juli 1927. Zulass. von RM. 1 500 000 Anteilen, Em. v. Januar 1929 (Nr. 1–3000 zu RM. 500), im August 1929. Dividenden: 1913: 9 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 5, 6 % (Div.-Schein 5). Vorstand: Joh. Jul. Warnholtz, Alfred Lemm. Verwaltungsrat (von dessen Mitgl. mind. Reichsangeh. sein müssen): Vors.: Reichs- minister a. D. Fr. Rosen; Stellv. Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington-Herrmann u. Franz Urbig; Dr. Karl Beheim-Schwarzbach, Geh. Oberbaurat Fischer, Bankier Ernst Kritzler, Berlin; Gottl. v. Langen, S. A. Freih. v. Oppenheim, Köln; Arthur v. Osterroth-Schönberg, Oberwesel b. Koblenz; Imre Freih. v. Palm, Berlin; Komm.-Rat Arthur Pastor, Aachen; Dr. Max Schoeller, Düren; Dr. Paul Stern, Frankf. a. M.; Senator Dr. phil. h. c. Justus Strandes, Ernst August Warnholtz, Hamburg; Caesar Wegener, Altona; Dr. Kurt Weigelt, Bankier Alfred Lehmann, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmst. u. National- bank, S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Mendelssohn & Co.; Köln: Sal. Oppen- heim jr. & Cie.; Frankf. a. M.: Jacob S. H. Stern. Kamerun-Kautschuk-Compagnie Akt.-Ges. in Berlin W 9, Linkstr. 18. Gegründet: 26./5. 1906; eingetr. 13./6. 1906. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck der Ges. ist jetzt Plantagenwirtschaft, industrielle und Handelsgeschäfte jeder Art sowie Transportunternehmungen zu betreiben und sich an allen solchen Unternehm. zu beteiligen, ferner Grundbesitz zu pachten, zu erwerben u. zu verwerten. Die früh. Pflanzungen, in Kamerun gelegen, wurden während des Krieges von England beschlagnahmt. Auf der Versteigerung der Kameruner Pflanzungen in London im Nov. 1924 wurde die Pflanzung Mukonje zurückerworben. Bei der Übernahme der Pflanzung im März 1925 waren von den 2537 ha, die bei Kriegsausbruch in Mukonje bepflanzt u. unter Kultur waren, nur etwa 1200 ha in Bearbeitung. 1927 war das ganze Pflanzungsgebiet, das vor dem Kriege unter Kultur war, wieder vollständig vom Busch befreit u. in Pflege genommen. 70 ha Urwald sind zur Holzgewinnung stehengeblieben. Ende 1928 betrug der Gesamt- bestand an Heveenbäumen rd. 193 000 (davon werden regelmässig gezapft: etwa 120 000) u. der Gesamtbestand an Kakaobäumen rd. 471 000 (davon ertragsfähig etwa 363 000). Zur Nutzbarmachung der auf der Pflanzung zur Verfüg. stehenden wertvollen Wasserkraft hat die Ges. Ende 1927 bei der Firma Siemens-Schuckert ein modernes Wasserkraft- u. Elek- trizitätswerk in Auftrag gegeben. Mit der Inbetriebnahme des Werkes kann im Sept. 1930 gerechnet werden. – Ende 1929 waren auf der Pflanzung ausser dem Pflanzungsleiter 7 Assistenten, 3 Maschinisten u. 1 geprüfter Heilgehilfe tätig. Die Zahl der farbigen Arbeiter betrug 1266. Da der Wiederaufbau im Jahre 1930 beendet wurde, konnten 2 Assistenten entlassen u. die Zahl der Arb. auf 700 verringert werden. Am Bau des Kraftwerks waren beschäftigt 4 Europäer u. 408 Farbige. – Geerntet wurden 1927–1929 auf Mukonje rd. 332 000, 365 000, rd. 304 000 kg Kautschuk u. rd. 233 000, 255 000, rd. 72 000 kg Kakao. Die Verwalt. hat bei der Deutschen Regierung eine Schadensanmeldung von M. 7 033 000 eingereicht u. darauf Vorabentschädigungen erhalten. Nach dem Kriegsschädenschlussgesetz stehen der Ges. nur noch solche Forderungen gegen das Reich zu, die in das Reichs- schuldenbuch eingetragen werden. Insgesamt hat die Ges. rund RM. 1 112 000 zu verlangen, worauf bis jetzt rund RM. 1 035 000 in bar ausgezahlt sind, so dass noch rund RM. 77 000 der Ges. zustehen. Da diese Reichsschuldbuchforderung erst vom Jahre 1943 an verzinst wird, so ist ihr Gegenwartswert nur ganz gering. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. an der Hamburg-Kameruner Tabakbau-Ges. m. b. H.