Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 3139 Kapital: RM. 3 000 000 in 3000 Inh.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 3 000 000 (Vorkriegs- Kapital), umgestellt lt. G.-V. v. 26./6. 1926 auf unverändert RM. 3 000 000. Die gleiche G-V. beschloss wegen Überfremdungsgefahr Ausgabe von RM. 100 000 Namen-Vorz.-Akt., die in deutschem Besitz bleiben müssen u. an einer Div.-Ausschüttung nicht teilnehmen. Die G.-V. v. 29./6. 1929 beschloss Gleichstellung der St.- u. Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 27./6. 1930 beschloss Einziehung der RM. 100 000 Nam.-Akt. u. somit Herabsetzung des A.-K. auf RM. 3 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassabestand u. Bankguth. 14 184, Schuldbuchforder. 11 850, Debit. 140 524, Beteilig. 46 700, Büroeinricht. 4862, Aktionär-K. 75 000, Entschädi- gungsforderung an das Reich 1, Pflanzungsanlage: Kautschuk-Pflanzung 1 526 046, Kakao- Pflanzung 971 956, Ölpalmen-Pflanzung 64 240, Grundst. Tiko 2998, Aufbereitungsanlagen: für Kakao 44 340, für Kautschuk 75 870, Geb. 147 367, Boote u. Fuhrpark 49 030, Inv. 55 338, Kaianlage am Mungo 17 730, Feldbahn 164 186, Wasserkraftanlage 398 465, Waren- vorräte 193 795, Verlust in 1929 185 496. (Sicherungswechsel für Schiffsbaudarlehen 15 495). – Passiva: A.-K. 3 100 000, Kredit. 586 538, Aktionär-Aufwert. 500 000, R.-F. 3443, (Aval- wechsel 15 495). Sa. RM. 4 189 981. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten in Berlin 98 432, Agio 1767, Zs. 20 262, Betriebskosten in Kamerun 600 331, Abschr. 91 839. – Kredit: Erlöse 558 254, Beteil.-Gewinn-K. 5339, Agio 913, Gewinnvortrag aus 1928 62 628, Verlust in 1929 185 496. Sa. RM. 812 632. Kurs: Ende 1929: 50 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: 1913: 2 %. 1924–1929: 0 %. Direktion: Gustav Summerman. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Otto Warburg, Berlin; Stellv. Artur Schmidt, Hamburg; Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Wilh. von Recklinghausen, Köln; Baurat Theodor Reh, B.-Nikolassee; Gen.-Major a. D. Detlev von Winterfeldt, Berlin; Gen.-Dir. Geh.-Rat Dr. Herm. Bücher, Berlin; Gutsbes. J. Loag, Allagen i. W. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Commerz- u. Privatbank. Neu Guinea Compagnie in Berlin NW, Dorotheenstr. 61. Gegründet 1884 als priv. preuss. Korporation, 1900 umgestellt in die Rechtsform einer Deutschen Kolonialges. (Bundesratsbeschluss v. 8./2. 1900). Zweck (urspr.): Kolonisation des deutschen Schutzgebietes Neu Guinea in der Südsee, insbes. Erwerb u. Verwert. von Grundbesitz, Betrieb von Land-u. Plantagenwirtschaft, Betrieb von Bergbau. gewerbl. Unternehm. u. von Handelsgeschäften sowie von Schiffahrt. Gemäss den in der G.-V. v. 16./11. 1920 gefassten Beschlüssen erstreckt sich die Tätigkeit der Neu Guinea Compagnie nicht nur auf die ehemaligen deutschen Schutzgebiete, sondern auch auf andere überseeische Gebiete. Die Unternehm. der Ges. im ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea sind auf Grund des Versailler Vertrages enteignet worden. Das Kriegsschädenschlussgesetz vom Jahre 1928 hat die Regelung der Liquidations- schäden gebracht. Der anerkannte Friedenswert (Grundbetrag) beläuft sich auf M. 40 822 708. Daraus berechnet sich eine Stammentschädig. von RM. 5 350 952, ein Wiederaufbauzuschlag von RM. 850 454, zusammen aufgerundet eine Schlussentschädig. von RM 6 201 450. Hiervon gehen ab frühere Zuwendungen in Papiermark u. Wiederaufbaudarlehen RM. 2 436 800, sodass verbleiben RM. 3 764 650. Hiervon hat die Ges. erhalten in 6 % Schuldbuchforder. RM. 3 248 350 u. in bis 31./3. 1943: unverzinsl. Schuldbucheintrag. RM. 516 300. Besitztum: Die Ges. hat 1921 die Kaffeepflanzung von El Negrito in Venezuela südl. von Caracas mit 1000 ha für Bolivares 163 000 erworben. 1925/26 wurde hierzu die Pflanzung El Bejugal mit 300 ha erworben. Insgesamt standen unter Kultur 1924/25: 198 ha mit 288 236 Kaffeebäumen; Ende 1928/29: 263.8 ha mit 416 548 Kaffeesträuchern. Die Ernte betrug 1922/23–1928/29: 24 838, 31 524, ca. 41 000, 38 68 36 702, 19 142, 46 769 kg Kaffee. Beteiligungen: Unter Beteilig. der Ges. wurde die Drumen Sociedad Anonima gegründet, eine A.-G. nach spanischem Rechte mit dem Sitze auf Fernando Poo u. einem A.-K. von Peseten 750 000, von dem die Neu Guinea Compagnie Peseten 550 000 = RM. 325 000 besitzt. Das Unternehmen, das zunächst über 286 ha verfügte u. 1926/27 um weitere 195 ha Waldland vergrössert wurde, bezweckt den Anbau von Mehlbananen u. Kakao u. hat den Handels- betrieb aufgenommen. Die dem Unternehmen gehörige Pflanzung Bokoko umfasste Ende 1928/29 378 ha, hiervon Kakao 257 ha, Kakao in Mischpflanzung mit Kokospalmen 121 ha. 20 ha Neuschlag waren für die Bestockung mit Kakao hergerichtet. Eine Ausdehnung über 420 ha Anbaufläche soll zunächst nicht stattfirden. Mit Planten (Mehlbananen) als Schattenspender für den jungen Kakao waren rd. 211 ha bestockt; zur Verschiffung wurden 205 t Plantenschnitzel (i. V. 195 t) gebracht. Der Transport wird durch eine Feldbahn u. ein Lastauto ausgeführt. Zur Bewältigung der Wassertransporte dient eine Barkasse. Im Sept. 1926 wurde in Anlehnung an die Niederlass. der Tochterges. auf Fernando Poo ein Handelsbetrieb im französischen Mandatsgebiet Kamerun eröffnet. Das Unter- 1977