3144 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Bibundi Aktiengesellschaft, Hamburg, Neuer Wall 26. Gegründet: 20./3. 1897; eingetragen 24./4. 1897. Firma bis 1922: Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Bibundi“ in Hamburg. Iweck: Erwerb und Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, sowie der Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst. Die Pflanzungen der Ges. in Kamerun, die während des Krieges beschlagnahmt wurden, sind auf der im Nov. 1924 in London stattgehabten Versteigerung zurückerworben. Seit März 1925 ist die Ges. mit dem Wiederaufbau der Plantagen (Mokundange, Neufarm, Isongo, Isobi, Bibundi) beschäftigt. 1929 waren in den Kameruner Betrieben durchschnitt- lich 10 deutsche Beamte tätig; an schwarzem Personal waren 5 Aufseher, 3 Heilgehilfen, 16 Handwerker, 1 Schreiber, 1 Steuermann, 1 Motorführer, 1 Chauffeur u. 729 Arbeiter he- schäftigt. – Bestand an tragenden Kulturen Ende 1929: 257 659 Kakaobäume, 46 579 OÖl- palmen, 9252 Heveen, 613 Kolabäume, 208 484 Planten (Mehlbananen). – Bestand an heran- wachsenden noch nicht tragenden Kulturen: 143 666 Kakaobäume, 33 735 Ölpalmen, 10 300 Heveen u. 153 326 Planten. Ernteergebnisse 1926–1929: Kakao: 92 074, 96 654, 114 355. 100 746 kg; Palmöl: 92 170, 65 763, 142 198, 206 432 kg; Palmkerne: 60 879, 58 591, 134 269, 196 140 kg; Kautschuk: 10 220, 15 215, 21 723, 22.745 kg; Kola: 4830, 3597, 4222, 5386 kg. Von der Regierung anerkannte Entschädigungsforderung: GM. 7 692 322. Seit Beginn des Krieges bis Mitte 1930 sukzessive gezahlte Entschädigung auf Grund des Kriegsschäden- schlussgesetzes RM. 1 231 907. Kapital: RM. 2 600 000, u. zwar in 2500 Akt. zu RM. 100, 2250 zu RM. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. Erhöhung bis 1914 auf M. 2 500 000 in Aktien zu M. 1000. Dann nochmals erhöht 1923 auf M. 25 000 000 in Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 13./8. 1926 Umstell. des A.-K. von M. 25 000 000 auf RM. 2 500 000 (10: 1). Die Aktien wurden von M. 1000 u. 10 000 auf bzw. RM. 100 u. 1000 herabgesetzt. Die gleiche G.-V. beschloss Ausgabe von RM. 100 000 Vorz.-Akt. mit löfachem Stimmrecht u. 6 % Vorz.-Div. Die G.-V. v. 4./7. 1930 hat die Aufnahme eines langfristigen Kredites, evtl. durch Ausgabe von hypothekarisch gesicherten Obligationen bis zu RM. 1 000 000 mit einer Verzinsung bis zu 8 % beschlossen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quart. Stimmrecht: RM. 100 Aktie = 1 St.; Vorz.-Akt. haben 15faches St.-Recht. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Landbesitz 700 000, Pflanzungen 1 938 621, Ölfabrik 206 530, Motorleichter 10 700. Masch. 4380, Brücken 6235, sanitäre Anlagen 10 740, Feld- bahn 96 990, Fahrzeuge 15 250, Aufbereitungsanlagen 66 235, Kaianlagen 22 625, Geb. 92 480, Lichtanlage 1790, Inv. Kamerun 3340, do. Hamburg 1, Leichter- u. Bootdepot 1022, Zoll- depot 4090, Produkte, Lager Kamerun schwimmend u. do. Hamburg 37 866, Material, Lager Kamerun, schwimmend u. do. Hamburg 82 582, Bank u. Kassa 11 872, Restentschädigungs- forder. 1, Beteilig. 1, Zwangsanleihe 1, Schatzanweisungen 1. – Passiva: A.-K. 2 600 000, R.-F. 260 000, Schiffbaudarlehen 3425, Akzepte 23 099, Kontokorrent 417 720, Reingewinn 9109. Sa. RM. 3 313 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten in Kamerun 169 887, Hamburger Verwaltungskosten, Steuern u. Gehälter 53 161, Zs. 35 522, Produktenspesen 80 958, Gewinn 9109. – Kredit: Vortrag 1928 13 739, Produktenerlos 334 686, Ölmaschinen-Patent 215. Sa. RM. 348 640. Kurs: Ende 1929: 18 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: 1913: 7 %: 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: J. Weiler, C. von Hein. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Hermann Holm, Stellv. Dir. Carl Pfützner, W. Stange, W. Lenschau, Hamburg; Oberstltn. a. D. Hans v. Ramsay, Berlin. Zahlstellen: Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. u. deren sämtlichen Niederlass. Deutsche Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee- Inseln zu Hamburg, Ferdinandstr. 5 I. Die Verwaltung hat sich entschlossen, die Interessengemeinschaft, die bisher mit der Jaluit-Gesellschaft durch gemeinsame Beteiligungen an den Firmen J. Mohrmann & Co., Makassar, Witt & Büsch, Hamburg, Hansing & Co., Hamburg, und der Handels- und Land- bau-Aktiengesellschaft, Hamburg bestand, durch Verschmelzung zu einer vollständigen und endgültigen zu gestalten. Dieses wird dadurch erreicht werden, dass beide Gesellschaften ihre Aktiven auf eine holländische Gesellschaft (deren Name noch nicht bekannt ist) über- tragen. Dadurch sollen die wesentlich billigeren Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten in Holland erschlossen und für die Verfolgung der in der Mohrmann-Gesellschaft liegenden grossen Interessen in Holländisch-Indien die Mitarbeit und die Unterstützung holländischer und holländisch-indischer Kreise gesichert werden. Für die Aktionäre wird sich die Transaktion so darstellen, dass umgetauscht werden: Für je RM. 500 Aktien der Deutschen Handels- und Plantagen-Gesellschaft der Südsee-