3146 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Kurs: Aktien: Ende 1913: 154 %; Ende 1926–1929: 225, 125, 121, 110 %. —– Genuss- scheine: Ende 1913: M. 1345; Ende 1926–1929: RM. 405, 220, 160, 80 pro Stück. Notiert in Hamburg. Dividenden: 1913: 12 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 4, 4 % (Div.-Schein 41). Genussscheine 1913: M. 120; 1924–1929: RM. 0 pro Stück. Direktion: O. Riedel, K. Hanssen. Prokuristen: J. Stamm, A. Ohle. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Rud. Freih. von Schröder, Stellv. Bank-Dir. Kurt von Sydow, Hans von Ohlendorff, Gen.-Dir. Böger, Arnold Amsinck, G. Altmann, R. Samson, Hamburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; für Div.: Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg, Ferdinandstr. 5. Die Verwaltung hat sich entschlossen, die Interessengemeinschaft, die bisher mit der Deutschen Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee-Inseln zu Hamburg durch gemein- same Beteiligungen an den Firmen J. Mohrmann & Co., Makassar; Witt & Büsch, Hamburg; Hansing & Co., Hamburg u. der Handels- u. Landbau-Akt.-Ges., Hamburg, bestand, durch Verschmelzung zu einer vollständigen u. endgültigen zu gestalten. Dieses wird dadurch erreicht werden, dass beide Ges. ihre Aktiven auf eine holländische Ges. (deren Name noch nicht bekannt ist) übertragen. Dadurch sollen die wesentlich billigeren Kapitalbeschaffungs- möglichkeiten in Holland erschlossen und für die Verfolgung der in der Mohrmann-Ges. liegenden grossen Interessen in Holländisch-Indien die Mitarbeit u. die Unterstützung holländischer u. holländisch-indischer Kreise gesichert werden. Für die Aktionäre wird sich die Transaktion so darstellen, dass umgetauscht werden: Für je RM. 1000 Jaluit-Aktien hfl. 500 Aktien u. für je 5 Stück Genussscheine hfl. 200 Aktien der holländ. Ges. Es ist beabsichtigt, die Aktien der holländ. Ges. in Hamburg u. Amsterdam zum Börsenhandel einzuführen. Der Umtausch ist freiwillig. Diejenigen Aktionäre u. Genussscheininhaber, die keinen Gebrauch davon machen, bleiben an der Jaluit-Ges. beteiligt. – Die Generalversammlung vom 6. Juni 1930 hat die Transaktion ein- stimmig beschlossen. Gegründet: 21./12. 1887. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Die Ges. bezweckt den Betrieb von Faktoreien, den Plantagenbau und den Betrieb von Handel und Schiffahrt mit den Inseln der Südsee oder anderen Gebieten; sie ist auch zum Betriebe anderer Handelsgeschäfte berechtigt. Entwicklung u. Beteiligungen: Bei Gründung der Ges. haben die Deutsche Handels- u. Plantagen-Gesellschaft der Südsee-Inseln zu Hamburg u. die Firma Robertson & Hernsheim ihre auf Jaluit belegenen Hauptfaktoreien u. verschied. Zweigfaktoreien mit dazugehörigen Ländereien. Plantagen, Baulichkeiten, Schiffen, Waren u. Inventargegenständen zum Preise von M 980 000 in die Jaluit-Ges. eingebracht. Die Ges. besass vor dem Kriege eine Reihe von Niederlassungen, Faktoreien u. Pflanzungen auf den Marshall-, Karolinen- u. Gilbert- Inseln. Dias Eigentum der Ges. auf allen Stationen in der Südsee wurde von der japanischen bzw. engl. Regierung eingezogen. Nachdem die Jaluit-Ges. und die Deutsche Handels- und Plantagen-Ges. der Südsee-Inseln bereits Vorentschädigungen für einen Teil der ihnen entzogenen Gegenstände erhalten hatten, haben beide sich seit Jahren nahestehende Ges. gemeinsam mit dem Wiederaufbau ihrer Unternehmen im Auslande begonnen. Zur Erleichterung der gemeinsamen Geschäftsführ. haben beide Ges. die Handels- u. Landbau- Akt.-Ges. in Hamburg mit einem Kapital von RM. 500 000 gegründet. Ferner haben sich beide Ges. bei gleicher Beteil. seit 1./1. 1922 die Aktienmehrheit u. die Führung der Handels- vereeniging voorheen J. Mohrmann & Co. in Makassar, Menado u. Amsterdam (A.-K. hfl. 1 000 000) gesichert. 1928 gingen die gesamten Aktien auf die beiden Ges. über. Seit 1926 ist die Ges. an der durch die obengen. Handels- u. Landbau A.-G. erworbenen Handelsuntefnehm. in Fa. Witt & Busch (Kap. RM. 230 000) beteiligt. Diese Firma besitzt Niederlass. in Nigerien u. im französ. Mandatsgebiet Kamerun. – Anfang 1930 Erwerb von Geschäftsanteilen der nach Ost-Afrika arbeitenden Firma Hansing & Co. in Hamburg. Auf Grund des Kriegsschädenschlussgesetzes erhielt die Ges. eine Entschädigung von etwa 13 % einschliesslich des Zuschlages für Entwurzelung u. Wiederaufbau, welche nach Abzug der Vorentschädigungen und der bereits vom Reich erhaltenen Darlehen in das Reichsschuldbuch als Forderung eingetragen wurde und mit 6 % vom 1./4. 1929 ab verzinst wird. Ausserdem erhielt die Ges. noch einen Sonderwiederaufbauzuschlag von 2 %, der ebenfalls in das Reichsschuldbuch eingetragen wurde, aber erst von 1943 an zur Verzinsung kommt. Wegen der Mobilisierung der Reichsschuldbuch-Eintragungen sind Verhandlungen eingeleitet. Kapital: RM. 600 000 in 1200 Akt. zu je RM. 500. Urspr. A.-K. M. 1 200 000 (Vorkriegskapital). Lt. G.-V. v. 21./2. 1920 Ausgabe von M. 250 000 in 4 % Vorz.-Akt. In der G.-V. v. 12./12. 1925 wurde beschlossen, das A.-K. von M. 1 450 000 auf RM. 615 000 umzustellen u. zwer in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 500, der der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 abgestempelt wurde. Die G.-V. v. 6./11. 1926 beschloss Einziehung der nom. RM. 15 000 Vorz.-Akt. u. Rückzahlung zum Nennwert.