Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 3147 Genussscheine: Die a. o. G.-V. v. 19./10. 1907 beschloss die Ausgabe von 2 Genuss- scheinen zu jeder Aktie, zus. also 2400 Stück. Weitere 3600 Genussscheine wurden lt. G.-V. v. 10./6. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912 ausgegeben, indem jeder Inhaber einer Aktie oder eines alten Genussscheines einen neuen Genussschein gegen Erstattung der Stempelkosten von M. 30 erhielt. Lt. G.-V. v. 12./12. 1925 wurden die Genussscheine von je M. 1000 auf je RM. 500 umgestellt. Den Inhabern der Genussscheine steht ein Stimmrecht nicht zu. Die Genussscheininhaber haben für den Fall der Ausgabe weiterer Genussscheine das gleiche Bezugsrecht wie die Aktionäre. Aus dem nach Auflösung der Ges. sich etwa ergebenden Überschuss des Gesellschaftsvermögens über die Forderungen der Gläubiger und den Nennbetrag der Aktien erhalten zunächst die Inhaber der Genuss- scheine bis zu RM. 500 für jeden Genussschein. Das dann etwa noch verbleibende Ver- mögen wird unter die Aktionäre u. Genussschein-Inhaber derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Die G.-V. v. 16./6. 1914 beschloss folg. Zusatz: Auch bei Gewährung anderer geldwerter Vergünstigung ausser der Div. sind die Inhaber der Genussscheine mit den Aktionären gleichmässig zu berücksichtigen. Bei einer Kap.-Erhöh. haben Vorstand u. A.-R. zu beantragen, dass den Inhabern der Genussscheine die gleichen Rechte auf den Erwerb der neuen Aktien wie den Aktionären zu gewähren seien u. zu diesem Zweck das ausschliessliche Bezugsrecht der Aktionäre aus- zuschliessen sei. Den Genussscheininhabern steht es frei, sich die Rechtsvorteile dieses Paragraphen durch Stempelaufdruck auf den Genussschein obligatorisch sichern zu lassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt); vertragsmässige Tant. an Vorst. Aus dem dann noch verbleibenden Betrage erhalten zunächst, und zwar in gleichem Range, die Aktionäre bis zu 4 % auf das eingez. A.-K. u. die Inhaber der Genussscheine bis zu 4 % auf einen Betrag von RM. 500; vom Ubrigen erhalten die Mitglieder des A.-R. 5 % Tant. (ausser einer festen Vergüt.); der Rest wird unter die Aktion. u. die Inhaber von Genussscheinen derartig verteilt, dass auf jeden Genussschein ebensoviel entfällt wie auf jede Aktie. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bankguth. 13 448, Kassa 729, Inv. 1, Beteil. u. Wertp. 792 005, diverse Debit. 686 970. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Wiederaufbau-Res. 260000, div. Kred. 443 452, Gewinn 129 701. Sa. RM. 1 493 154. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.- u. Handl.-Unk. einschl. Steuern u. Abgaben 82 227, Gewinn 129 701. – Kredit: Saldovortrag aus 1928 129 076, Gewinne an Beteil., Zs. u. Diversen 82 852. Sa. RM. 211 928. Kurs: Aktien: Ende 1913: 210 %; Ende 1925–1929: 34, 250, 125, 126, 93 %. – Genuss- scheine: Ende 1913: M. 1700 per Stück; Ende 1925–1929: RM 130, 685, 375, 180, 80 per Stck. Die Akt. u. Genussscheine (Nr. 2400) im Juni 1908 an der Hamburger Börse eingeführt. Dividenden: Aktien 1913: 14 %; 1924–1929: 0 %. Genussscheine 1913: M. 140; 1924 bis 1929: RM. 0 pro Stück. Direktion: Rud. Wolfhagen, Neu-Wentorf. Prokuristen: K. Hanssen, L. Fabricius. Aufsichtsrat: (5–7) Carl Scharf, Bank-Dir. Kurt von Sydow, Komm.-Rat F. Thörl, Oscar Godeffroy, John F. Kirsten, G. Altmann, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Norddeutsche Bank in Hamburg Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Plantagengesellschaft Clementina in Hamburg, Brodschrangen 35. Gegründet: 13./5. 1898. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. „ Zweck: Erwerb und Betrieb von Plantagen, insbes. der früher dem Dr. Sixto Liborio Duran Borrero gehörenden, in der Republik Ecuador, Provinz los Rios, belegenen „Clementina“ und „San Clemente“ (zus. 12 500 ha), die im Mai 1898 von L. Behrens & Söhne und Schröder Gebrüder & Co. gekauft sind. sowie Verkauf der Plantagenprodukte, vorwiegend Kakao, dann auch Kaffee u. Reis. 1911 Übernahme der Hacienda Santa Clemencia. Durch starke Ausdehn. der Kakao-Pest gingen 1925–1927 u. 1929 grosse Teile der Ernte verloren. Da mit der Möglichkeit gerechnet wird, dass die gesamten Kakao-Anpflanzungen auf den Plantagen dem vollständigen Untergange entgegengehen, wurde von der Verwalt. mit der Pflanzung von Kaffee-Bäumen begonnen. Es sind rund 335 000 Bäume gepflanzt. Ferner wurde der Anbau an Mais u. Reis vergrössert. Sodann soll versucht werden, durch Ausdehnung der Viehzucht die grossen Wiesenflächen der Hacienda nutzbar zu machen. Geerntet wurden 1914–1929: 21 278, 13 285, 16 900, 23 567, 10 670, 10 777, 13 081, 14 860, 17 432, 11 996, 8825, 14 480, 1398, 1269, 4621, 2050 Ötls. Kakao. – 1929: 1311 Quintales Reis. Kapital: RM. 1 500 000 in 1500 Akt. zu RM. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 (Vor- kriegskapital). Lt. G.-V. v. 11./6. 1924 in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Plantagen 1 507 656, Pflanzer-Vorschuss 8472, Arb. do. 1019, Kaffee-Anpflanzung 37 463, Reis- do. 18 500, Plantagenkassa 4147, Auslands- guth. 164 699, Bankguth. 390, Verlust 23 845. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 19 577,