Vrkehrs., Transport- u. Lagerhaus-Gesellschaften. Aachener Kleinbahn-Gesellschaft in Aachen, Adalbertsteinweg 59–61. Gegründet: 25./9. 1880. Firma bis 6./4. 1894: Aachener u. Burtscheider Pferdeeisenbahn-Ges. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von Kleinbahnen und Nebenbahnen zur Personen- u. Güterbeförderung sowie die gewerbsmässige Erzeugung u. Verwertung elektr. Stromes. Entwicklung: Urspr. Strassenbahn mit Pferdebetrieb, beschloss die G.-V. v. 6./4. 1894 den Übergang zum elektr. Betriebe; die Elektricitäts-Ges. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg, die damalige Pächterin der städt. Elektrizitätswerke in Aachen, übernahm die Herstellung der elektr. Einrichtungen u. Ausrüstungen; das städt. Elektrizitätswerk liefert den Strom für sämtl. Aachener Stadtlinien u. einige Vorortlinien im Landkreise, welch letztere auf Grund von Vereinbarungen mit der Aachener Kreisverwalt. von der Ges. im Jahre 1896 hergestellt wurden u. mit eigenen Betriebsmitteln für gemeinschaftliche Rechn. betrieben werden (s. auch unten). Die Ges. hat sich bei Einführ. des elektr. Betriebes dem deutschen Kleinbahnengesetz vom 28. Juli 1892 unterworfen. Die seitens der Stadt Aachen erteilte Konzession besteht bis 1955. Das Erwerbsrecht der Stadt unter entsprechender Entschädigung an die Ges. kann in fünfjährigen Fristen ausgeübt werden; nächster Termin April 1935. Der Gewinn- anteil der Stadt beläuft sich zur Zeit auf RM. 19 000 pro Jahr u. steigt alle zwei Jahre um M. 1000, sofern die Ertragsrechnung nicht einen höheren Anteil ergibt. Die G.-V. v. 4./5. 1896 genehmigte ein elektr. Kleinbahnnetz von etwa 50 km im Land- kreise Aachen mit einer Kraftstation bei Eschweiler zur Verbindung des Industriebezirks bei Eschweiler und Stolberg und dieser Städte selbst mit den Aachener Kleinbahnen und die Ausführung der Anlagen. Konzession vom Tage der Betriebseröffnung auf 50 Jahre. Die Ges. erzeugt den elektrischen Strom nicht mehr selbst, sondern bezieht ihn durch die Rhein. Licht- u. Kraftwerke u. die Braunkohlen-Industrie A.-G. Zukunft. Eine bedeutende Ausdehnung erfuhr das Bahnnetz dadurch, dass im Landkreise Aachen u. Eupen Kleinbahnlinien (Bahnnetz IVu. W in einer Gesamtlänge von 60–70km zur Ausführung kamen. 1906 Inbetriebnahme der Strecken Aachen–Eupen u. Eynatten–Raeren, Brand— Cornelimünster, MariadorfHöngen 1907 kamen die Strecken Raeren– Walheim-–Corneli- münster, Osterweg– Altenberg, Eschweiler– Weisweiler, Brand–Elgermühle zur Betriebs- eröffnung, 1908 Eschweiler–Dürwiss, 1909 bzw. 1910 Vicht–Gressenich–Hamich, Elgermühle- Büsbach-–OStolberg, 1910 Eupen–Bellmerin bzw. Herbesthal, Linie Cornelymünster–Breinig im März 1913; Umformerstationen in Brand, Eynatten u. Vicht, welche durch Drehstrom von 5000 Volt der Urftalsperre betrieben werden. Am 8./12. 1916 gelangte ein neuer Betriebsvertrag mit dem Landkreise Aachen über sämtl. Aussenlinien zum Abschluss. Danach wird unter Fortfall der Zinsgarantie des Kreises die Konz. bis zum Jahre 1970 ausgedehnt. Der Land- kreis ist an dem Reingewinn der Vertragslinien in der Weise beteiligt, dass er vom 1./1. 1950 ab ½ von demjenigen Reingewinn erhält, der nach einer 6 % Verzinsung aller An- lagewerte übrig bleibt. Durch die Grenzfestsetzung zwischen Deutschland u. Belgien ging das Eupener Netz (25 Km-Strecken im Landkreis Aachen) im Jahre 1923 verloren. Im Frühjahr 1928 wurden die umfassenden Arbeiten der 2.5 km langen, auf eigenem Bahnkörper neben der Strasse verlaufenden Strecke Horbach–Locht (Holl. Grenze) ausge- führt. Die Abnahme dieser Strecke u. die von der Limburgschen Tramweg Maatschappij als Fortsetzung hergestellten 2.5 km langen Strecke Locht –Valkenhuyzen zum Anschluss an die Linie Kerkrade=–Heerlen fand am 3./5. 1928 statt. Die Gleislänge (bzw. Betriebslänge) der Bahnnetze betrug Ende 1929: I. Im Stadtnetz: Stadtlinien einschl. der Strecke Vaals (Holland) 67 358 m (40.82 km), Güterbahn-West- bahnhof 1710 m (1.30 km), zus. 69 068 m (42.12 km): II. im Kreisnetz: Linien in den Bezirken Brand, Stolberg, Eschweiler, Alsdorf 107 368 m (95.18 km); insges. 176 436 m (137.30 km) – Beamte u. Arbeiter: 1018. Statistik: Wagenpark Ende 1929: 187 Motorwagen, 129 Anhängewagen, 149 Güterwagen. Beförder. 1914–1929: 25 950 000, 27 402 600, 31 194 658, 40 415 058, 38 647 801, 38 193 205, 33 458 533, 25 071 224, 20 155 677, 15 882 145, 18 454 023, 20 708 963, 22 811 296, 27 775 445, 27 622 116, 27 695 529 Personen; Güterbeförder.: 66 940, 61 050, 88 745, 100 542, 144 023, 127 429, 114 527, 123 190, 178 927, 64 782, 95 107, 143 409, 121 505, 127 830, 147 818, 144 383 t. = ―――