3256 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1923: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Jan.-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotierung des Ern.-F., des R.-F. (mind. 5 %), vertragsm. Tant. an Dir., dann an St.-Prior.-Aktien 4½ % Div., hierauf an St.-Aktien 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest gleichmässig an alle Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bahneinheit 4 269 288, Vorräte 99 286, Schatz- verwalt. 143 561. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Bahnpfandschuld 1 452 689, R.-F. 677 535, Ern.-F. 233 561, verfügbare Beträge 24 429, Sammelrechnung 550 389, Gewinn 73 530. Sa. RM. 4 512 136. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten u. Steuern 28 170, Zs. 84 124, Tilgung 8280, Schatz für Ern. 90 000, Gewinn 73 530. – Kredit: Vortrag aus dem Vorj. 1157, Betriebsüberschuss 282 949. Sa. RM. 284 106. Dividenden: Prior.-Akt. 1913/14: 5 %; 1924–1929: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5 %. St.-Akt. 1913/14: 4½ %; 1924–1929: 4, 4, 4, 4½, 4½, 4½ %. Direktion: Baurat Carl Griebel, Reg.-Baumeister Erich Kabitz, Berlin; Eisenbahn-.Dir. Carl Stoephasius, Spandau. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Gen.-Dir. Max Dräger, Rittergut „Der Kohlhof“ Post Hohen- nauen; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Erich Lübbert, Berlin; Geh. Baurat Oswald Bandekow, Char- lottenburg; Dir. Dr.-Ing. Hans Drewes, B.-Südende; Dir. Dr.-Ing. Erich Stephan, B.-Zehlen- dorf; Bergrat Dr. ing. e. h. Heinr. Zirkler, Kassel; Bürgermeister Wilh. Paul Conradi, Gröningen; Dir. Hans Erler, B.-Zehlendorf; Direktor Dr. Diedrich Pundt, Direktor Regierungsbaumeister a. D. Max Semke, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. Behala“ Berliner Hafen- u. Lagerhaus-Akt.-Ges., Berlin-Plötzensee, Westhafen. Gegründet: 26./2. 1923; eingetr. 22./3. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Bis 21./11. 1924 lautete die Firma: Berliner Hafen- u. Lagerhaus-A.-G., Generaldirektion der Berliner Häfen; bis 19./3. 1927: „Behala“ Berliner Hafen- u. Lagerhaus-A.-G., General- direktion der Berliner Häfen. Zweck: Die Bewirtschaftung von in Gross-Berlin liegenden Hafenanlagen, Lagerhäusern u. Ladestrassen, der Abschluss von hierauf bezüglichen Erbbau- u. Pachtverträgen, die Übernahme u. Durchführ. von Frachtführergeschäften, Lagereigeschäften, Binnenschiffahrts- geschäften, Reedereigeschäften u. Speditionsgeschäften, die Durchführ. von Hilfsgeschäften aller Art, die diesen Gegenständen des Unternehmens dienen, die Vermittl. von Versicher., der Erwerb von Grundst. u. grundstücksähnl. Rechten. Vertrag mit der Stadt Berlin: Zwecks Durchführung der oben genannten Auf- gaben hat die Ges. von der Stadtgemeinde Berlin das Erbbaurecht u. Vorkaufsrecht an den folgenden Hafenanlagen: Ost- u. Westhafen, Spandauer Südhafen, Neuköllner Hafen, Tegeler Hafen u. Urbanhafen, sämtlich nebst Zubehör erworben, Ladestrassen nebst Bauten, Anlagen u. Zubehör von der Stadtgemeinde Berlin gepachtet u. die auf Privatdienstvertrag beschäftigten Angestellten u. Arbeiter dieser städtischen Häfen u. Ladestrassen übernommen. Beteiligungen: Zwecks übersichtlicherer Geschäftsführ. wurden April 1923 folgende Ges. gegründet: die Westhafen-G. m. b. H., die Osthafen-G. m. b. H., die Spandauer Hafen-G. m. b. H., die Ladestrassen-G. m. b. H. Die Anteile sämtlicher G. m. b. H. hat die Ges. in Händen. Diese 4 Hafenbetriebsges. werden wegen Ersparnismassnahmen liquidiert. Entwicklung: 1927 Erweiter. des Westhafens. Der Ausbau des dritten Hafenbeckens u. des Spandauer Schiffahrtskanals wurde beendet. Die Kailänge des Westhafens verlängerte sich auf 3472 m, die gedeckte Lagerfläche erhöhte sich auf 83 474 qm, die Hubkraft auf 131.5 t. Es wurden 12 neue Kräne aufgestellt. Das Hafenbahngleis vergrösserte sich auf 20.5 km. Durch die Vergrösser. des Westhafens war die Vorbeding. geschaffen, die Schiffahrts- gesellschaften im Westhafen aufzunehmen. So erfolgte am 1./8. 1927 die Ubersiedl. von 5 Reedereien vom Kronprinzenufer u. Humboldthafen nach dem Westhafen. 1928 weiterer Ausbau der Anlagen. Als Hauptobjekte seien hier folgende erwähnt: 1 Lagerhalle von 4000 qm Lagerfläche, 5 Kiesbunker, verschiedene Kranbahnen, 1 Freiladerampe, 1 Büro- gebäude, 1 Transformatorengeb. usw. Es wurden beschafft: 1 Brückenkabelkran, 3 Voll- portalkrane, 1 Rollkran u. vollständiger Umbau von 3 Kranen. Ausserdem haben mehrere Firmen auf Grund besonderer Verträge in Spandau sowie im Ost- u. Westhafen grosse Anlagen errichtet, z. B. in Spandau eine oberirdische u. eine unterirdische Tankanlage, im Westhafen eine Garage u. als grösstes Objekt im Osthafen ein Kühlhaus, das auf Grund eines Vertrages mit der Kühltransit-A.-G., Hamburg-Leipzig, erbaut worden ist: es hat 9 Geschosse mit einer Lagerfläche von 8500 qm u. ist vornehml. für Eiereinlagerung bestimmt. Diese Anlagen haben einen Wert von über RM. 3 000 000. Für die Ausgestalt. der Berliner Hafenanlagen sind somit im Jahre 1928 rd. RM. 4 000 000 verausgabt worden. Mit den bereits verausgabten RM. 7 000 000 sind bisher RM. 11 000 000 für die Erweiter. der Hafenanlagen ausgegeben worden. Alle neu errichteten Geb. u. sonst. Anlagen gehen nach Ablauf des Vertrages kostenlos in das Eigentum der Stadt Berlin über. 1929 Fusion mit der Lagerei- u. Industriegebäude A.-G. u. Erwerb des Viktoriaspeichers der Viktoria- speicher-A.-G.